Kommentar
11:59 Uhr, 05.03.2024

Im Check: Was ist bei Apple und Tesla los?

Während Nvidia, Meta und Co. immer neue Rekorde einfahren, geht es bei den Aktien von Apple und Tesla derzeit nur noch nach unten.

Erwähnte Instrumente

  • Apple Inc.
    ISIN: US0378331005Kopiert
    Kursstand: 175,100 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Tesla Inc.
    ISIN: US88160R1014Kopiert
    Kursstand: 188,140 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Apple Inc. - WKN: 865985 - ISIN: US0378331005 - Kurs: 175,100 $ (Nasdaq)
  • Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 188,140 $ (Nasdaq)
  • Microsoft Corp. - WKN: 870747 - ISIN: US5949181045 - Kurs: 414,920 $ (Nasdaq)
  • Amazon.com Inc. - WKN: 906866 - ISIN: US0231351067 - Kurs: 177,520 $ (Nasdaq)
  • NVIDIA Corp. - WKN: 918422 - ISIN: US67066G1040 - Kurs: 852,370 $ (Nasdaq)
  • Alphabet Inc. (Class C) - WKN: A14Y6H - ISIN: US02079K1079 - Kurs: 134,155 $ (Nasdaq)
  • Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 498,150 $ (Nasdaq)

Kaum ein Tag vergeht, ohne neue Rekordmeldungen bei einer der „Magnificent 7“-Aktien (Microsoft, Amazon, Nvidia, Alphabet, Meta, Apple und Tesla). Sei es Nvidia, die die Marke von zwei Billionen USD Börsenwert hinter sich lässt, oder die Meta-Aktie, die erstmals über 500 USD notiert.

Ein genauerer Blick verrät aber: Nur vier der sieben „Mag. 7“ notieren im Bereich der Höchststände, neben Nvidia und Meta sind das Microsoft und Amazon. Die Google-Mutter Alphabet hingegen steht wieder fast auf den Kurs vom Jahresstart. Die Apple-Aktie hat seit Jahresbeginn 9 % verloren, Tesla sogar fast 25 %. Was steckt dahinter?

Apple-Aktie zwischen Milliardenstrafe und Stagnation

Am Montag kam eine Hiobsbotschaft für Apple aus Brüssel. Die EU-Kommission hat dem iPhone-Hersteller eine Strafe in Höhe von 1,8 Mrd. EUR aufgebrummt. Grund: Apple soll seine Stellung im Musikstreaming-Geschäft missbraucht haben. So habe Apple Mitbewerber wie Spotify daran gehindert, die Nutzer über andere und günstigere Musikabodienste zu informieren. Das sei nach den EU-Kartellvorschriften illegal. Apple wies die Vorwürfe zurück und will in Berufung gehen.

An sich sind die 1,8 Mrd. EUR keine hohe Summe für Apple. Es zeigt aber: Die EU-Regulatoren schauen bei dem Geschäftsgebaren der US-Technologieriesen nicht nur zu, sondern greifen aktiv ein. Den Suchmaschinenanbieter Google hatte die EU-Kommission in den vergangenen Jahren bereits zu Zahlungen in Höhe von mehreren Mrd. USD verdonnert.

Nach der Bekanntgabe der Strafe sank die Apple-Aktie am Montag um rund 3 %.

Der Kurs der Apple-Aktie ist bereits seit den jüngsten Quartalszahlen unter Druck. So stieg der Umsatz zuletzt zwar wieder, nachdem er vier Quartale in Folge gesunken war. Im abgelaufenen ersten Geschäftsquartal 2024 stiegen die Erlöse gegenüber dem Vorjahresquartal um 2 % auf 119,6 Mrd. USD. Und auch die iPhone-Verkäufe florierten. Sie spülten fast 70 Mrd. USD in die Kassen.

Ein getrübtes Bild zeigt sich allerdings im Dienstleistungsgeschäft, bei den Mac-Computern und dem iPad. Und auch der Ausblick ist nicht mehr ganz so rosig. So kündigte Finanzchef Luca Maestri im Earnings Call an, dass der Umsatz im laufenden Quartal nahezu gleichbleiben dürfte.

Das Geschäft stagniert also. Dennoch ist die Apple-Aktie mit einem KGV von 28 noch immer ambitioniert bewertet. Diese hohe Bewertung lässt sich für viele Marktteilnehmer angesichts der trüben Geschäftsaussichten nicht mehr rechtfertigen.

Das sehen auch die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs so. Vergangene Woche strichen sie den iPhone-Hersteller von ihrer Top-Empfehlungsliste „Conviction Buy List“. In dieser Aufstellung finden sich Werte, bei denen die Bänker hohes Umsatzwachstum und überdurchschnittliche Gewinne erwarten. Apple gehört hier also nach Ansicht der US-Amerikaner nicht mehr dazu.

Am Dienstag wurde dann noch bekannt, dass die iPhone-Verkäufe in China um 24 % eingebrochen sind.

Charttechnisch sieht es bei der Apple-Aktie derzeit auch nicht ganz so toll aus. „Da scheint erstmal die Luft raus zu sein“, schreibt mein Kollege Harald Weygand in seiner Plus-Analyse von vergangener Woche.

Apple Inc. Chartanalyse
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Mein Fazit: Die schwachen Geschäftsaussichten, die Strafzahlung und das schwierige charttechnische Bild sprechen nicht unbedingt für die Aktie. Dennoch will ich nicht das Handtuch werfen. So fährt der Konzern mit seinen begehrten Produkten noch immer Milliardenumsätze ein. Im Juni steht außerdem die hauseigene Entwicklerkonferenz WWDC an, bei der – so die Spekulationen – Apple endlich ankündigen könnte, was man in Sachen Künstlicher Intelligenz (KI) plant. Ich bleibe in meinem Musterdepot „Generation Aktie“ weiterhin dabei.

Tesla-Aktie zwischen Preiskampf und sinkenden Verkäufen

Während der Großteil der „Magnificent 7“-Aktien in diesem Jahr läuft und läuft, sieht es bei der Tesla-Aktie ganz anders aus. Ein Fünftel seines Wertes hat der Kurs seit Jahresbeginn verloren, und stürzte zuletzt sogar unter die Marke von 200 USD.

Der Elektroautobauer enttäuschte mit seinen jüngsten Geschäftszahlen:

  • Mit dem Umsatzwachstum von 3 % verfehlte Tesla die Erwartungen der Analysten.
  • Die operativen Kosten stiegen um ganze 27 %, weshalb der operative Gewinn eingebrochen ist. Die operative Marge lag bei nur noch 8,2 %, nach 16 % im Vorjahreszeitraum.
  • Der Nettogewinn brach auf Non-GAAP-Basis um fast 40 % ein.

Dazu kommt der schwache Ausblick: Tesla warnte, das Volumenwachstum könne 2024 deutlich niedriger sein als noch 2023.

Und das trotz der Preissenkungen. Tesla gewährte den Käufern zuletzt immer wieder hohe Rabatte. Insbesondere in dem wichtigen Absatzmarkt China – wo zudem noch die Konjunktur schwächelt – tobt mit Konkurrenten wie BYD ein heftiger Preiskampf. Dem kann sich auch Tesla nicht entziehen.

Und trotz der Rabatte sank im Februar die Zahl der Auslieferungen in China zum Vorjahr um 19 % auf etwas mehr als 60.000 Fahrzeuge, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.

Die Zahl aus China ist erstmal nur eine Momentaufnahme, aber zeigt: In der Vergangenheit hatte Tesla das Wachstum beim Absatz trotz Preissenkungen hochhalten können. Das scheint nun nicht mehr uneingeschränkt zu gelten.

Dazu kommen immer wieder Nachrichten von chaotischen Zuständen in den Fabriken, zuletzt aus Grünheide bei Berlin: Hier steht die Produktion am Dienstag nach einem Stromausfall still. Außerdem besetzen Umweltaktivisten einen Teil des Waldes in der Nähe des Werks, das Tesla für den Ausbau der Produktion roden will.

Und auch charttechnisch ist die Lage mehr als problematisch. Mein Kollege Harald Weygand formuliert das in seiner jüngsten Analyse so: "Chart der Aktie gefällt mir nicht!"

Tesla Inc. Chartanalyse
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Mein Fazit: Die Aussichten und die charttechnische Situation geben mir zu denken. Dennoch gehe ich davon aus, dass Tesla bei Themen wie Robotik, Autonomes Fahren und Künstlicher Intelligenz noch einiges zu bieten haben könnte. Ich bleibe erstmal dabei.

Das Musterdepot, Nachrichten zu meinen Depot- und Watchlistenwerten und meinen persönlichen Stream findest Du auf meinem Expertendesktop im stock3-Terminal.

Hier verlinke ich Dir die bereits erschienenen Folgen meiner Kolumne „Generation Aktie“:

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Über den Experten

Floriana Hofmann
Floriana Hofmann
Teamlead Redaktion

Floriana Hofmann kam über Umwege an die Börse. Sie interessierte sich schon zu Schulzeiten für Nachrichten aus Politik, Wirtschaft und Finanzen und hatte den Traum, Journalistin zu werden. Nach ihrem Studium Publizistik- und Kommunikationswissenschaften begann sie ein Volontariat bei einem Börsen-Nachrichtenportal, wo sie im weiteren Verlauf ihrer Karriere unter Anderem als Redakteurin und Leitung Digital arbeitete. Dort lernte sie nicht nur das journalistische Handwerk, sondern auch alles rund um die Börse. Die Welt der Finanzmärkte faszinierte sie, und sie begann auch selbst zu investieren. Ihr Schwerpunkt liegt auf ETFs und US-amerikanischen und deutschen Aktien. Seit Juli 2023 ist sie als Teamlead Redaktion für stock3 tätig.

Mehr über Floriana Hofmann
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