Microsoft-Aktie im Check: Ich frage mal ChatGPT
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Erwähnte Instrumente
- Microsoft Corp.Kursstand: 332,880 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Microsoft Corp. - WKN: 870747 - ISIN: US5949181045 - Kurs: 332,880 $ (Nasdaq)
Wie könnte man einen Text über Microsoft, das Unternehmen, das kürzlich beim ChatGPT-Entwickler OpenAI eingestiegen ist, besser beginnen als mit einem Absatz, den der Chatbot erstellt hat? Mich interessiert, welche Investmenttipps ChatGPT jungen Leuten gibt, und bitte das Programm um eine „jugendliche Sprache“. Hier drei Ratschläge:
- Lernphase: Bevor du in Investitionen einsteigst, ist es wichtig, dich über verschiedene Möglichkeiten zu informieren, wie z. B. Aktien, Anleihen, Immobilien und Investmentfonds. Versteh die Grundlagen und check, wie die Geldmärkte funktionieren.
- Money Management: Bevor du loslegst, solltest du dir einen Finanzplan zurechtlegen. Stell sicher, dass du genug Geld zur Seite legst, falls unerwartete Ausgaben anstehen.
- Langfristig denken: Denk daran, Investitionen sind wie ein Langstreckenlauf, kein Sprint. Je früher du anfängst, desto mehr Zeit haben deine Investments, um zu wachsen und dir Kohle zu bringen.
(…)
Denk daran, dass Investieren immer Risiken birgt, und es gibt keine Garantie für Gewinne. Du solltest deine eigene Recherche machen, dich gut informieren und deine finanzielle Situation berücksichtigen, bevor du Entscheidungen triffst.
So weit, so gut. Formulierungen wie „dir Kohle bringen“ würde ich zwar nicht wählen, aber grundsätzlich kann ich dem zustimmen. In dieser Folge meiner Kolumne soll es nun konkret um die Microsoft-Aktie gehen, die sich in vielen Depots junger Anlegerinnen und Anleger befindet. Und das nicht nur, weil sie im beliebten MSCI World-Index, den viele über einen ETF-Sparplan besparen, mit knapp vier Prozent gewichtet ist, sondern auch, weil die Einzelaktie als recht solides Investment für Einsteiger gilt.
Microsoft mit starker Bilanz
Microsoft ist seit Jahrzehnten am Markt aktiv und wächst stabil in verschiedenen Geschäftsbereichen. Dazu zählen Betriebssysteme (Windows), Office-Produkte, Gaming (Xbox) oder Produktivitätssoftware (Microsoft 365). Mit Azure hat der von Bill Gates und Paul Allen 1975 gegründete Konzern eine der führenden Cloud-Plattformen weltweit im Angebot.
Kleiner Wermutstropfen: Bei der Vorlage der jüngsten Zahlen Ende Juli enttäuschte Microsoft mit dem Ausblick im Cloud-Geschäft. Im laufenden Quartal soll das Wachstum bei Azure währungsbereinigt auf 25 bis 26 Prozent zurückgehen. Zwei Prozentpunkte sollen von KI-Anwendungen kommen – nur zwei Prozentpunkte wohlgemerkt. Hier hatten sich Investoren mehr erhofft. Finanzchefin Amy Hood räumte selbst ein, das Wachstum durch KI-Anwendung werde im laufenden Geschäftsjahr 2023/24 nur „graduell“ sein. Im vergangenen Jahr hatte die Nachfrage nach KI-Anwendungen einen Prozentpunkt zum Wachstum beigetragen. Die Einnahmen bei Azure stiegen währungsbereinigt um 27 Prozent, schwächten sich damit aber im Vergleich zum Vorquartal erneut ab.
Die Bilanz von Microsoft kann sich dennoch sehen lassen. Der Gewinn je Aktie stieg im vergangenen Quartal um 21 Prozent auf 2,69 USD und übertraf damit die Erwartungen von 2,55 USD deutlich.
Der US-Konzern hat traditionell eine hohe Bargeldreserve (Barmittel per Ende Juni: 111 Mrd. USD), und ist niedrig verschuldet (kurzfristige Finanzschulden: 5,2 Mrd. USD, langfristige Finanzschulden: 42 Mrd. USD).
Steigende Zinsen können Microsoft damit erstmal recht wenig anhaben. Die Zinswende hatte die Kurse bei anderen Tech-Aktien im vergangenen Jahr bekanntermaßen extrem belastet. Der Kurs der Microsoft-Aktie verlor 2022 nur 29 Prozent, damit weniger als der Technologieindex Nasdaq100 (33 Prozent) oder etwa die Papiere von Amazon (50 Prozent) und Tesla (65 Prozent).
Seit Jahresbeginn hat die Microsoft-Aktie fast 40 Prozent an Wert gewonnen. Von dem jüngsten Hoch ist der Kurs rund zehn Prozent entfernt. Mit einem erwarteten KGV 2024 von 30 ist die Bewertung, gerade im Vergleich zu den anderen Big Tech-Aktien, im Rahmen.
Dank der guten Bilanz kann Microsoft viel Geld in Forschung & Entwicklung investieren, attraktive Dividenden ausschütten (2023: 2,72 USD, Schätzung für 2024: 2,87 USD), eigene Aktien zurückkaufen und Zukäufe tätigen, und sich damit Zukunftsfelder erschließen.
Die beiden Akquisitionen, die derzeit im Fokus stehen, sind folgende:
- Activision Blizzard (Verhandlungen laufen): Anfang 2022 hatte Microsoft angekündigt, für rund 69 Mrd. USD den Spieleentwickler übernehmen zu wollen. Damit will sich der Konzern beliebte Videospiele wie "Call of Duty", "Overwatch" und "Candy Crush" sichern. Seitdem ringt Microsoft allerdings mit den Wettbewerbshütern um die Konditionen. Die Regulatoren befürchten, Microsoft könne die Spiele nur noch auf seiner eigenen Xbox-Konsole anbieten. Der US-Riese sicherte zu, die Spiele für die nächsten zehn Jahre auf anderen Konsolen und Cloud-Plattformen verfügbar zu machen. Mit den britischen Wettbewerbshütern ringt Microsoft derzeit noch um die Übernahme, die Frist geht bis Mitte Oktober.
- OpenAI (Investment ausgebaut): Die Technologie des ChatGPT-Entwicklers wird nun nach und nach in die Microsoft-Produkte eingebaut. Ein Beispiel ist der KI-„Copilot“ für die Office-Programme Microsoft 365. Dieser „Copilot“ ist in die Office-Anwendungen wie E-Mails, Kalender oder Dokumente eingebaut, und kann deren Inhalte analysieren. Die gewerblichen Kunden des Microsoft-365-Paketes in den USA sollen 30 USD pro Monat und Nutzer dafür bezahlen.
Und wie könnte man nun einen Text über Microsoft besser beenden als mit einem Absatz, den der Chatbot erstellt hat? Mich interessiert, ob ChatGPT die Microsoft-Aktie für eine gute Aktie hält. Die Antwort:
Ob die Microsoft-Aktie eine gute Aktie für Ihre Anlageziele ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich Ihrer individuellen finanziellen Situation, Ihrem Anlagehorizont und Ihrer Risikotoleranz.
Dann gibt mir der Chatbot einige Kriterien an die Hand, die „bei der Entscheidung helfen können“, wie die langfristige Stabilität, die Diversifikation und die Dividendenrendite. Das Fazit:
Letztendlich ist die Frage, ob die Microsoft-Aktie für Sie "gut" ist, subjektiv und hängt von Ihren persönlichen finanziellen Zielen und Präferenzen ab. Es gibt keine Einheitsantwort auf diese Frage, da jeder Investor unterschiedliche Ziele und Risikotoleranzen hat.
Mein Fazit: Ich habe die Microsoft-Aktie gerne in mein Musterdepot aufgenommen, weil ich in ihr ein stabiles Tech-Unternehmen sehe, das für die Zukunft gut aufgestellt ist.
Das Musterdepot, Nachrichten zu meinen Depot- und Watchlistenwerten und meinen persönlichen Stream findest Du auf meinem Expertendesktop im stock3-Terminal.
Hier verlinke ich Dir die bereits erschienenen Folgen meiner Kolumne „Generation Aktie“:
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