Tesla-Aktie im Check: Wenn Auto, dann Tesla
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- Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 236,860 $ (Nasdaq)
Da meine Kolumne deutlich weniger zeitkritisch ist, als die meisten Analysen hier auf stock3.com, werde ich heute auch weniger auf den aktuellen Kursverlauf der Tesla-Aktie oder brandneue Nachrichten über den Elektroautobauer eingehen. Das findet ihr gesammelt auf der Tesla-Detailseite auf stock3.com oder auf dem Tesla-Desktop auf dem Terminal.
Stattdessen möchte ich die aktuelle Lage der wohl am kontroversesten diskutierten Aktien schildern, und erklären, wieso ich sie in mein Musterdepot aufgenommen habe. Die einen wähnen Tesla schließlich kurz vor dem Untergang, die anderen sehen für den E-Autobauer eine strahlende Zukunft, und in Chef Elon Musk den größten Heilsbringer der Geschichte. Ich persönlich würde mich irgendwo in der Mitte verordnen.
Ordentliche Zahlen
So fielen die jüngsten Zahlen ziemlich gut aus, und übertrafen die Erwartungen. Im zweiten Quartal lieferte Tesla so viele Fahrzeuge aus wie noch nie: Über 466.000 Stück, ganze 83 Prozent mehr als noch im Vorjahresquartal. Auch der Umsatz war mit 24,9 Mrd. USD (plus 47 %) so hoch wie nie.
Allerdings erreichte Tesla dieses beachtliche Wachstum hauptsächlich durch Preissenkungen. In China etwa bekommt man laut jüngsten Meldungen aus dem Unternehmen die Langstrecken- und Performanceversion des Model Y für umgerechnet rund 1.900 US-Dollar weniger. Und das ist nur ein Beispiel von vielen, die man zuletzt lesen konnte.
Preissenkungen belasten die Margen. Die Bruttomarge brach von 25 % im Vorjahresquartal auf 18,2 % ein, was tatsächlich auch unter den Erwartungen lag. Die operative Marge sank von 14,6 % auf 9,6 %. Aber auch die stark gestiegenen Bestände (Inventory) dürften künftig auf die Profitabilität drücken: Im zweiten Quartal 2023 lag dieser Wert bei 14,35 Milliarden US-Dollar – mehr als 77 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Diese Fahrzeuge muss Musk nun erstmal loswerden – durch Rabatte?
Und das lässt Sorgen hinsichtlich der zukünftigen Rentabilität aufkommen. Investoren fragen sich, ob Tesla nur durch die starken Preisnachlässe ausreichend Käufer für seine Fahrzeuge gewinnen kann. Das Unternehmen selbst will die Anzahl der hergestellten Fahrzeuge in den kommenden Jahren stark zu erhöhen. Dabei strebt Musk eine jährliche Wachstumsrate von durchschnittlich 40 % an.
Bei der Vorlage der jüngsten Quartalszahlen äußerte Musk sich auch extrem optimistisch: Der (Börsen-)Wert könne sich langfristig verzehnfachen.
Tesla-Aktie in meinem Musterdepot
Zuletzt hatte die Tesla-Aktie an der Börse einen schweren Stand. Von ihrem jüngsten Hoch bei knapp 300 USD Ende Juli hat sie mittlerweile rund 20 Prozent nachgegeben. Seit Jahresbeginn allerdings steht noch immer ein Plus von mehr als 90 Prozent.
So habe ich das Papier in mein Musterdepot „Generation Aktie“ aufgenommen. Nicht nur, weil Tesla die beliebteste Aktie bei jungen Menschen – übrigens auch bei älteren Anlegerinnen und Anlegern – ist. Sondern auch, weil ich davon überzeugt, dass sich die harte Arbeit von Tesla bei innovativen Technologien wie der Elektromobilität, Batterieentwicklung und Energiespeicherung und der Softwareentwicklung langfristig auszahlen wird. Durch Verbrennerverbote und Co. steigt die Nachfrage nach elektrifizierten Fahrzeugen generell weiter. Durch die starke Marke und die große Fangemeinde dürfte auch weiterhin die Nachfrage nach Tesla-Autos anhalten.
Deshalb auch mein Beispiel vom Anfang. Man sieht jetzt schon sehr viele Teslas auf den Straßen herumfahren. Meine Prognose: Wer heute bereits einen Tesla fährt, dürfte auch dabei bleiben. Ähnlich wie bei iPhone-Nutzern - wer einmal ein iPhone nutzt, wird ziemlich sicher nicht mehr zu Samsung, Huawei oder einem anderen Android-Gerät wechseln. Das könnte bei Tesla genauso kommen. Wer sich einmal an das einfache Laden mit der gut ausgebauten Infrastruktur und die intuitive Software gewöhnt hat, möchte das nicht mehr missen.
Klar, der Einstiegszeitpunkt Anfang August war rückblickend betrachtet nicht der Beste. Ich möchte allerdings in meinem Musterdepot realistisch bleiben. Und in der Realität, gerade bei denjenigen, die sich nicht tagtäglich mit der Börse beschäftigen, ist es doch auch oft so: Man hat Geld über, beispielsweise durch eine Bonuszahlung oder eine Steuerrückzahlung, und möchte das gerne investieren. Auf der Watchlist sind einige Werte, und nach einiger Recherche entscheidet man sich: Ja, ich kaufe mir Aktien der Firma XY. In unserem Beispiel eben Tesla-Aktien. Aus oben genannten Gründen. Und dann wird man oft ungeduldig: „Soll ich heute kaufen? Oder morgen? Oder warte ich noch eine Woche? Ach ne, ich kaufe sie mir jetzt! Dann habe ich das auch erledigt.“ In den seltensten Fällen erreicht man damit den optimalen Einstiegszeitpunkt.
Das ist auch nicht weiter schlimm. Denn wir sprechen vom Investieren. Also haben einen langen Zeithorizont, können so kurzfristige Schwächephasen auch aussitzen. Und wie Warren Buffett einst sagte: „Wenn Du nicht bereit bist, eine Aktie für zehn Jahre zu halten, solltest Du auch nicht darüber nachdenken, sie für zehn Minuten zu besitzen.“
Das Musterdepot, Nachrichten zu meinen Depot- und Watchlistenwerten und meinen persönlichen Stream findest Du auf meinem Expertendesktop im stock3-Terminal.
Hier verlinke ich Dir die bereits erschienenen Folgen meiner Kolumne: MSCI-World-ETF und Co. im Check: Guter Plan - Sparplan und Im Check: Das Depot der „Generation Aktie“
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Ich verstehe die Aussage mit der Bewertung. Aber hätte ich bei einigen Aktien nicht nur auf die Bewertung geschaut, wäre mein Depot um einiges reicher. Vernunft ist nicht immer von Vorteil. Deswegen mein Depot mittelfristig 80% nach Bewertung und 20% Tesla,Nvidia,Amazon usw.
Und die Bewertung spielt keine Rolle.