Analysteneinschätzung
16:22 Uhr, 23.01.2019

TESLA: "Elon-Prämie" ist langfristig nicht zu halten

Die Stimmung ist gekippt: Das Analysehaus RBC hat Tesla von "Sector Perform" auf "Underperform" abgestuft. Nun gibt es mehr Analysten an der Wall Street, die Tesla emfpehlen abzustoßen als solche, die zu einem Kauf oder Positionsaufbau raten.

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New York (Godmode-Trader.de) - Das Analysehaus RBC Capital stufte die Aktie von Tesla von „Sector Perform“ auf „Underperform“ herunter und nahm das Kursziel von 290 auf 245 Dollar zurück. Analyst Joseph Spak begründete den Schritt damit, dass die Wachstumserwartungen zu hoch seien. „Es ist nicht so, dass er nicht annehme, dass Teslas Wachstum stocken wird", schrieb Skak in einer Research-Note von Mittwoch. Im Gegenteil: Sein Modell zeige ein solides Wachstum. Aber die aktuelle Bewertung berücksichtige bereits zu hohe Erwartungen. Tesla habe im dritten Quartal 2019 „den Peak der Profitabilität“ erreicht. Ein Drittel des aktuellen Aktienkurses sei seiner Meinung nach eine „Elon-Prämie“, die längerfristig nicht zu halten sei, so der Experte.

Tesla teilte vergangene Woche mit, dass es sieben Prozent seiner Belegschaft reduzieren und die Produktion einiger anderer Modelle einstellen würde, um sich auf das Model 3 zu konzentrieren. CEO Elon Musk räumte auch ein, dass das Unternehmen im vierten Quartal voraussichtlich nur einen „winzigen Gewinn" erzielt habe.

„Jahrelang verkaufte Tesla den Traum von fantastischem Wachstum. Dies trieb den Aktienkurs, Tesla zählte zeitweise zu den Top 6 (manchmal Top 3) der wertvollsten Automobilwerte, obwohl der E-Autopionier nur einen Bruchteil dessen produzierte, was andere Autobauer bewerkstelligten und zudem keinen Gewinn erzielte“, schrieb Spak. „Eine Aktie sollte natürlich zukünftige Cashflows diskontieren und der Markt nahm die Versprechungen von Tesla und ihrem zukünftigen Wachstumspotenzial auf, um die hohen Bewertungen zu rechtfertigen, während Tesla das zur Unterstützung des Wachstums benötigte Kapital mitnahm. Aber im entscheidenden Moment, als Tesla sich anschickte zum Volumen-Autohersteller zu werden, holte die Realität den Konzern ein. Die Herausforderungen, hohe Volumina bei hohen ASPs und Margen zu skalieren und zu liefern, werden immer größer," betonte der RBC-Analyst.

Mit der Änderung des Ratings auf Underperform (das im Grunde einer Verkaufseinstufung entspricht) gibt es jetzt mehr Analysten an der Wall Street, die empfehlen, die Tesla-Aktie abzustoßen, als die Position auf- oder auszubauen. Acht Analysten raten laut TipRanks.com zum Kauf, sieben zum „Halten“ und neun empfehlen den Verkauf. Es ist selten, dass eine so populäre Aktie wie Tesla von einer Mehrheit der Analysten mit Skepsis betrachtet wird. Zum Vergleich: Apple hat laut TipRanks keine Verkaufsbewertungen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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