TESLA: Viel Hin und Her
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Tesla hat mitgeteilt, dass der Top-Manager Jérôme Guillen das Unternehmen am 03. Juni 2021 verlassen hat. Guillen leitete lange den gesamten Automobil-Bereich des Elektroauto-Herstellers. Seit März verantwortete er den Lkw-Bereich „Tesla Heavy Trucking Unit“. Guillen arbeitete insgesamt mehr als zehn Jahre bei Tesla. Über die konkreten Hintergründe des Abgangs wurde bisher nichts bekannt.
Darüber hinaus teilte Tesla in den vergangenen Tagen mit, dass das Spitzenfahrzeug Model S Plaid+ (mit einer Reichweite von 840 km) doch nicht wie ursprünglich geplant im September auf denMarkt kommt. Die „lapidare“ Begründung von Elon Musk ist, dass das Model S Plaid „einfach so gut ist.
Ende April hatte Tesla mit Veröffentlichung der Q1-Zahlen erklärt, dass die Unternehmensführung auf Sicht über mehrere Jahre ein durchschnittliches Wachstum der Fahrzeug-Auslieferungen von rund 50 Prozent erwartet. In 2021 soll das Wachstum sogar darüber liegen. Die operative Ergebnis-Marge soll über die Jahre steigen und schließlich Höchstwerte im Automobil-Sektor erreichen. Gegenwärtig verfügt der Konzern über Produktionskapazitäten für rund 1,050 Mio. Autos im Jahr.
Viel Hin und Her bei Tesla, sagt NordLB-Analyst Frank Schwope: Autoverkauf gegen Bitcoins erst ja, dann nein. Top-Model S Plaid+ erst ja, dann nein. Model 3 und Model Y in Nordamerika erst mit Radar, dann ohne. Bei Tesla herrsche momentan viel Durcheinander und Unruhe. Schließlich sei auch der langjährige Top-Manager Jérôme Guillen verabschiedet worden.
„Größtes Problem bei Tesla bleibt aus unserer Sicht aber die Struktur der Gewinne“, so Schwope. Ein Großteil der Gewinne entfiel im ersten Quartal erneut auf die „Regulatory Credits“ und erstmals auch auf das Geschäft mit Bitcoins. Man könne fast den Eindruck bekommen, dass Tesla zwei Standbeine habe: Den Emissionsrechte-Verkauf und den Bitcoin-Handel. Der eigentlich zentrale Pfeiler, der Verkauf von Autos, trage hingegen immer noch nicht großartig zu den Gewinnen bei.
Zudem dürften die Einnahmen aus den „Regulatory Credits“ in den nächsten Jahren sukzessive geringer ausfallen, da die Konkurrenz beim Verkauf von Elektroautos massiv aufholt, warnt der Analyst. Auch wenn Tesla im laufenden Jahr bei den Auslieferungen um mehr als 50 Prozent zulegen könnte, hält die NordLB ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 50 Prozent über mehrere Jahre für unrealistisch.
Der Produktionsstart in Brandenburg und Texas könnte zwar offiziell noch in diesem Jahr erfolgen, aber nennenswerte Stückzahlen dürften die neuen Werke erst 2022 verlassen. Tesla sei zwar Avantgardist mit deutlichem technologischen Vorsprung im Bereich der disruptiven Elektromobilität, allerdings sehe man die Amerikaner bei der zweiten Disruptions-Stufe – dem Autonomen Fahren – keineswegs enteilt, so Schwope weiter. Hier dürften Waymo und Cruise ein ganzes Stück vorneweg fahren. „Wir halten die Bewertung der Tesla-Aktie nach wie vor für massiv überzogen und empfehlen das Wertpapier bei einem auf 260,00 Dollar reduzierten Kursziel zu „Verkaufen“.
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