Kommentar
10:07 Uhr, 05.09.2017

Bitcoin: Doch keine Blase?

Ein Bitcoin kostete vergangene Woche zeitweise mehr als 5.000 Dollar. Die Rekordjagd will einfach nicht aufhören. Ist es vielleicht doch keine Blase?

Erwähnte Instrumente

Bitcoins erhalten den größten Teil der Aufmerksamkeit. Jeder kennt Bitcoin. Wer kennt schon die Kryptowährung OmiseGo? – Die wenigsten. Dabei hat OmiseGo inzwischen einen Marktwert von über einer Milliarde Dollar.

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Genau das ist eines der Probleme. Selbst für einen Anleger, der sich auf Kryptowährungen spezialisiert, ist es fast unmöglich, den Überblick zu behalten. Mit über 1.000 Währungen kann man schlichtweg nicht mehr allen folgen. So verpasst man schnell den kometenhaften Aufstieg einer Währung. Genauso verpasst man auch den tiefen Fall so mancher Bitcoin-Konkurrenten.

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Bitcoins sind noch immer die dominierende Währung. Mit einer Marktkapitalisierung von ca. 80 Mrd. ist Bitcoin ungeschlagen. Die Nummer 2 (Ethereum) kommt auf weniger als die Hälfte. Als Nummer 3 folgt bereits Bitcoin Cash mit 10 Mrd. Kapitalisierung.

ETH/USD
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Bitcoin konnte bei den Zugewinnen prozentual mit einigen anderen Währungen zuletzt nicht mehr mithalten. Der Marktanteil von Bitcoin schrumpfte entsprechend von fast 100 % vor vier Jahren auf zuletzt 45 %. Das ist immer noch stattlich. Das ist so, als ob ein Unternehmen knapp 50 % der Weltaktienmarktkapitalisierung ausmachen würde. Das entspräche einem Wert von ca. 40 Billionen Dollar.

Ein Argument gegen die These, dass sich Bitcoin und andere Kryptowährungen in einer Blase befinden, ist fast schon bestechend. Der Markt ist noch jung. Die Marktdurchdringung ist gering. Viele können Bitcoin und Co. gar nicht handeln. Sie wissen einfach nicht wie. Die wenigen Instrumente, die dem Normalanleger zur Verfügung stehen, sind entsprechend begehrt.

Könnte jeder, der wollte, Bitcoin ganz normal direkt über seinen Broker handeln, sähe der Bitcoin Kurs heute wohl ganz anders aus. Vermutlich würden Millionen an zusätzlichen Anlegern Bitcoin handeln. Dort sind wir noch lange nicht. Da Kryptowährungen für viele nicht zugänglich sind, ist die Nachfrage geringer als sie bei breitem Marktzugang wäre. Verbessert sich die Handelbarkeit erst einmal, kann man von einem neuen Run ausgehen.


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Niemand weiß, wann die nachhaltige Trendumkehr kommt. Persönlich bleibe ich dabei, dass es sich um eine Blase handelt. Ob diese bei einem Preis von 5.000 oder 50.000 platzt, kann niemand vorhersagen. Wie verzweifelt allerdings gekauft wird, zeigt ein ziemlich interessanter Fall.

BTC/USD
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Der Bitcoin Investment Trust, ein Instrument, welches viele Anleger nutzen, wenn sie keinen Zugang zu den Handelsplätzen von Kryptowährungen haben, gewann in den letzten Monaten deutlich mehr als Bitcoins selbst. Der Aufschlag zum inneren Wert lag zweitweise bei mehr als 130 %. Man zahlte für einen Bitcoin in diesem Trust also de facto nicht 5.000 Dollar, sondern 10.000. Das ist, als ob man für eine Unze Gold nicht zum Marktpreis von 1.300 kaufen würde, sondern privat zu 2.600. Das macht wenig Sinn.

Vielen Anlegern ist das egal. Viele wissen vermutlich gar nicht, dass sie 100 % zu viel zahlen. Ein bekannter Investor machte auf diesen Missstand aufmerksam. Der Aufschlag reduzierte sich prompt. Da ist jedoch noch viel Luft nach unten. Die blinde Kaufpanik zeigt mir, dass wir uns tatsächlich in einem Kaufwahn befinden. Ich bleibe dabei: der Markt ist in einer Blase.

Offenlegung: ich halte Bitcoin.

Clemens Schmale

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13 Kommentare

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  • Sarkasim
    Sarkasim

    Luxuswohnungen mit einer Gesamtfläche von 2,4 Millionen Quadratmeter werden in Dubai in Bitcoin verkauft. Dies verkündeten die Koryphäen der Immobilienbranche Baroness Michelle Mone und Douglas Barrowman. Der Verkauf der Wohnungen in dem vierzigstöckigen Gebäude ist der erste in dieser Größenordnung in der Kryptowährung.

    Das Gebäude mit einem Gesamtwert von 273 Millionen Euro ist ebenfalls der erste größere Verkauf von Immobilien in der Kryptowährung.
    coinwelt.de/2017/09/...en-in-dubai-werden-in-bitcoin-verkauft/

    14:48 Uhr, 06.09.2017
  • andymcnelly
    andymcnelly

    Hat jmd. eine Ahnung, wo man open-end Puts K.O. Scheine erwerben kann?

    16:49 Uhr, 05.09.2017
    1 Antwort anzeigen
  • mantra
    mantra

    BITCOIN GROUP SE INHABER-AKTIEN O.N. AKTIE bricht heute ein, ca. 40% es werden noch nichtmal mehr Kurse gestellt. Wenn das keine Blase war. Ärgere mich trotzdem das ich zu 20 EUR nicht rein bin obwohl auf der Watchlist gehabt! :(((

    12:18 Uhr, 05.09.2017
  • AndrewBa
    AndrewBa

    BTC war keine Blase da es, neben ETH, das Flagschiff der Krypto-Währungen ist, am längsten am Markt ist, sich bewährt hat - im Darkweb vertraut Jeder auf Bitcoins und zahlt damit (das sind auch nicht gerade wenige Menschen) - und, nachdem es in der Anfangszeit etw. niedergeredet worden ist, Ausdauer bewiesen hat und somit seine 'Gläubige' entschädigt hat.

    Eine Blase kann nur herbeigeredet werden, oder herbeigezwungen, wie von der Chinesischen Staatsbank, die Angst hat die Kontrolle über seine Währungsmanip. zu verlieren.

    [Mit SIcherheit zahlen auch schon viele der technik-affinen Chinesen mit BTC].

    11:36 Uhr, 05.09.2017
    1 Antwort anzeigen
  • rex007
    rex007

    Klar, wer genug Geld "übrig" hat, Erfahrung, Schlauheit und gute Nerven mitbringt, kann auch mit aufsteigenden und platzenden Blasen jonglieren. Am besten ist dran, wer einen Teil so verkaufen konnte, dass mindestens der Einstand gedeckt ist. Und dann einfach warten und raus, wenn der Frisör seinen Kunden Kryptos empfiehlt, die Bild-Zeitung Familien interviewt, die mit Kryptos auf den Bahamas spielen und die Banken beginnen, ihren Kunden massenweise Pakete mit tausend gebündelten Kryptos auf Kredit zu verkaufen.

    11:21 Uhr, 05.09.2017
  • MMeier2
    MMeier2

    >Man zahlte für einen Bitcoin in diesem Trust also de facto nicht 5.000 Dollar, sondern 10.000. Das ist, als ob man für eine Unze Gold nicht zum Marktpreis von 1.300 kaufen würde, sondern privat zu 2.600.<

    Fein, dass Sie uns das mal richtig erklärt haben, Herr Schmale. Was doch so ein VWL-Studium ausmacht.

    11:11 Uhr, 05.09.2017
  • gruetzi
    gruetzi

    bin gespannt, ob sich nach dem ICO-Verbot in China weitere "Regulierungsbehörden" anschließen. Die ICO anderer Kryptos wurden doch auch zum großen Teil gegen Bitcoins abgewickelt oder?

    10:43 Uhr, 05.09.2017