Steuert die US-Notenbank Fed jetzt um?
Die US-Notenbanker werden weich. Selbst die hartgesottenen Zinserhöhungsbefürworter rudern von ihren Forderungen zurück. Grund ist nicht nur der Brexit.
Die US-Notenbanker werden weich. Selbst die hartgesottenen Zinserhöhungsbefürworter rudern von ihren Forderungen zurück. Grund ist nicht nur der Brexit.
Zwei bedeutende Notenbanken in den osteuropäischen Emerging Markets Polen und Serbien traten diese Woche zu ihren Zinssitzungen zusammen.
Die Kommunikation der australischen Notenbank gleicht derjenigen der Fed. Frei nach der Devise: "wait an see". Erst nach neuen Datenveröffentlichungen zu Inflation und Wachstum könne die Geldpolitik gegebenfalls angepasst werden. Auf ihrer Juli-Sitzung hat die RBA jedenfalls keinen Finger gerührt.
An Aufregung und Einmaligkeit hat es an den Märkten in den vergangenen Wochen kaum gemangelt. Minuszeichen von mehr als 10% (Italien, Spanien) bei Leitindizes sieht man nicht alle Tage. Das letzte Mal war das 2008 der Fall. Inzwischen findet die eigentliche Aufregung ganz woanders statt.
In Japan bleibt die Preisentwicklung trotz aller Bemühungen der Notenbank ein Problem. Die Gefahr einer Deflation ist weiter nicht gebannt. Die japanische Notenbank versucht seit Langem, mit einer extrem lockeren Geldpolitik die Inflation stärker anzuschieben. Nun fordern Experten neue, erweiterte Maßnahmen.
Der Brexit ist ein Symptom, ein Krankheitszeichen. Die Krankheit selbst ist das stark nachlassende Produktivitätswachstum einer alternden und schrumpfenden Gesellschaft.
In Thailand hat die Notenbank ihren Schüsselzins unverändert belassen. Diese Entscheidung wurde am Markt mehrheitlich erwartet. Sorgen bereitet den Währungshütern die schwache Nachfrage der wichtigsten Handelspartner in der Region.
Die RBA deutete im Protokoll zu letzten Zinssitzung an, dass man die Entwicklungen des Australischen Dollars weiterhin genau überwachen werde, da eine Aufwertung der Währung der Wirtschaft schaden könnte.
Der Präsident der RBI wird sein Amt im September aufgeben. Die Entscheidung Rajans zu diesem frühen Zeitpunkt kam für zahlreiche Marktteilnehmer überraschend. Für den Finanzplatz Indien hängt in den kommenden Wochen vieles davon ab, wer zum Nachfolger bestimmt wird
An den Kapitalmärkten fand die (Nicht-)Entscheidung der BoJ keine Fans: Aktien fielen, Renditen der Staatsanleihen ebenfalls, nur der Yen legte schmerzlich zu. Die BoJ bleibt bei ihren laufenden Instrumentarien und wirkt ratlos. Gegen Konjunkturschwäche und Deflationsgefahr fällt den Bankern kein adäquates Mittel ein.