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12:44 Uhr, 17.10.2016

Chinas Kampf gegen die industriellen Überkapazitäten zeigt erste Erfolge

Die Erzeugerpreise in China erhöhten sich im September erstmals seit langer Zeit wieder. Rückläufige Preise gelten als Folge einer hohen Überproduktion. Nun scheint sich die Lage aufzuhellen.

Peking (Godmode-Trader.de) - Am vergangenen Freitag wurden vom National Bureau of Statistics in Peking aktuelle Zahlen zur Preisentwicklung in China für September vorgelegt. Die größte Überraschung bildeten dabei die Produzentenpreise, die erstmals seit fast fünf Jahren wieder einen Anstieg verzeichneten. So kletterten die Preise auf Herstellerebene im Vorjahresvergleich um 0,1 Prozent. Seit Anfang 2012 waren die Produzentenpreise rückläufig. Analysten hatten die Preisrückgänge vor allem als Folge hoher Überkapazitäten in der chinesischen Industrie gewertet. Die Angebots- und Nachfragesituation der Industrie bessere sich, kommentierte ein ranghoher Mitarbeiter des chinesischen Statistikamts die neuen Daten.

Bei den Verbraucherpreisen wurde aus Peking ein Anstieg um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gemeldet. Das lag deutlich über den Erwartungen von Analysten, die eine Rate von 1,6 Prozent erwartet hatten. Im August hatte die Inflation mit 1,3 Prozent deutlich niedriger gelegen. Das unerwartete Anziehen der Inflation im September ist vor allem auf die stark angezogenen Nahrungsmittelpreise zurückzuführen. Diese legten im Berichtsmonat um 3,2 Prozent zum Vorjahresmonat zu.

Mit Blick auf die Produzentenpreise fällt die Subkomponente „Mining“ positiv auf, die mit 2,1 Prozent, nach einem Rückgang um 3,2 Prozent im Vormonat, deutlich anzog. Laut den Statistikern ist die Teuerung aber auf die gestiegenen Rohstoffpreise zurückzuführen. Insofern dürfte das Theme „Überkapzitäten“ in der Industrie noch nicht vom Tisch sein. „Die Old Economy im Reich der Mitte habe noch einen langen und steinigen Weg vor sich, kommentierte die NordLB. Immerhin könnten die Preisanstiege hoch verschuldeten chinesischen Unternehmen über steigende Erträge eine willkommene Entlastung geben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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