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12:29 Uhr, 31.10.2016

Schwache Wirtschaftsdaten aus Japan

Nachdem die Industrieproduktion im August noch zulegte, blieb sie im September weit hinter den Erwartungen zurück. Experten rechnen nach den neuesten Zahlen nun auch mit einer schwachen Entwicklung beim Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die konjunkturelle Entwicklung in Japan bleibt hinter den Erwartungen zurück. Besonders in der Industrie stagniert die Lage. Nun teilte die Regierung mit, dass sich der Ausstoß im Verarbeitenden Gewerbe im September im Vergleich zum Vormonat nicht verändert hat. Von Bloomberg befragte Analysten hatten dagegen mit einem Anstieg um fast ein Prozent und damit einer Fortsetzung des jüngst positiven Trends bei diesem Indikator erwartet. In zwei Wochen veröffentlicht die Regierung die Wachstumszahlen zum dritten Quartal 2016.

Erholt präsentierten sich hingegen neuste Daten zu den Verbraucherausgaben. So legten die Kern-Haushaltsausgaben Japans, die ein aussagekräftiger Referenzwert für den Beitrag der privaten Konsumausgaben zur Wirtschaftsleistung sind, im September deutlich zu. Im gesamten dritten Quartal liegen diese aber immer noch um 1,1 Prozent unter dem Wert des Vorquartals. Diese Schwäche steht im Widerspruch zur Verbesserung der realen Löhne und dem steigenden Verbrauchervertrauen und widerspiegelt offenbar die widrigen Witterungsverhältnisse in den Sommermonaten.

Auch die Preisentwicklung blieb deutlich hinter dem Ziel der japanischen Notenbank (BoJ) von mittelfristig zwei Prozent Teuerungsrate zurück. Wie vergangenen Freitag gemeldet wurde, verharrte der Gesamtinflationswert im September bei minus 0,5 Prozent im negativen Bereich, während die von der Bank of Japan (BoJ) favorisierte Kennziffer für die Kerninflation weiter auf nur 0,2 Prozent nachgab. Auch die Dienstleistungsinflation blieb unverändert schwach (0,2 Prozent im Oktober in der Region Tokio), was den Schluss zulässt, dass der sehr knappe Arbeitsmarkt — die Arbeitslosenquote fiel im September auf ein neues Tief von 3,0 Prozent — keinen nennenswerten Druck auf die Löhne und damit auch auf die Dienstleistungspreise ausübt.

Experten wie der Mizuho-Volkswirt Toru Suehiro rechnen nach den Datenveröffentlichungen auch mit einer schwachen Entwicklung beim Bruttoinlandsprodukt im Zeitraum Juli bis September. Es gebe keinen Bereich, der die Konjunktur langfristig antreibt, so der Ökonom. Aus diesem Grund dürften die Rufe nach weiteren Maßnahmen der Regierung und Notenbank wieder lauter werden, sagte Suehiro.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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