Schwache Wirtschaftsdaten aus Japan
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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die konjunkturelle Entwicklung in Japan bleibt hinter den Erwartungen zurück. Besonders in der Industrie stagniert die Lage. Nun teilte die Regierung mit, dass sich der Ausstoß im Verarbeitenden Gewerbe im September im Vergleich zum Vormonat nicht verändert hat. Von Bloomberg befragte Analysten hatten dagegen mit einem Anstieg um fast ein Prozent und damit einer Fortsetzung des jüngst positiven Trends bei diesem Indikator erwartet. In zwei Wochen veröffentlicht die Regierung die Wachstumszahlen zum dritten Quartal 2016.
Erholt präsentierten sich hingegen neuste Daten zu den Verbraucherausgaben. So legten die Kern-Haushaltsausgaben Japans, die ein aussagekräftiger Referenzwert für den Beitrag der privaten Konsumausgaben zur Wirtschaftsleistung sind, im September deutlich zu. Im gesamten dritten Quartal liegen diese aber immer noch um 1,1 Prozent unter dem Wert des Vorquartals. Diese Schwäche steht im Widerspruch zur Verbesserung der realen Löhne und dem steigenden Verbrauchervertrauen und widerspiegelt offenbar die widrigen Witterungsverhältnisse in den Sommermonaten.
Auch die Preisentwicklung blieb deutlich hinter dem Ziel der japanischen Notenbank (BoJ) von mittelfristig zwei Prozent Teuerungsrate zurück. Wie vergangenen Freitag gemeldet wurde, verharrte der Gesamtinflationswert im September bei minus 0,5 Prozent im negativen Bereich, während die von der Bank of Japan (BoJ) favorisierte Kennziffer für die Kerninflation weiter auf nur 0,2 Prozent nachgab. Auch die Dienstleistungsinflation blieb unverändert schwach (0,2 Prozent im Oktober in der Region Tokio), was den Schluss zulässt, dass der sehr knappe Arbeitsmarkt — die Arbeitslosenquote fiel im September auf ein neues Tief von 3,0 Prozent — keinen nennenswerten Druck auf die Löhne und damit auch auf die Dienstleistungspreise ausübt.
Experten wie der Mizuho-Volkswirt Toru Suehiro rechnen nach den Datenveröffentlichungen auch mit einer schwachen Entwicklung beim Bruttoinlandsprodukt im Zeitraum Juli bis September. Es gebe keinen Bereich, der die Konjunktur langfristig antreibt, so der Ökonom. Aus diesem Grund dürften die Rufe nach weiteren Maßnahmen der Regierung und Notenbank wieder lauter werden, sagte Suehiro.
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