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12:42 Uhr, 21.10.2016

In Brasilien lässt der Aufschwung weiter auf sich warten

Die Wachstumsprognosen für Brasilien haben sich in den vergangenen Monaten zwar deutlich verbessert. Doch die Industrieproduktion erlitt im August einen neuen Einbruch, und auch der Arbeitsmarkt hat laut Experten seinen Tiefpunkt noch nicht erreicht. Die Notenbank stützt die Wirtschaft mit einer Senkung der Leitzinsen.

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Rio des Janeiro (Godmode-Trader.de) - In Brasilien hat die Zentralbank Ende vergangener Woche ihren Leitzins im Einklang mit den Konsenserwartungen um 25 Basispunkte auf 14,0 Prozent gesenkt. Die anhaltende Disinflation sowie der Fortschritt im Genehmigungsverfahren für das fiskalische Reformprogramm hatten den Weg für diese erste Zinssenkung seit Oktober 2012 geebnet. Eine Lockerung war am Markt erwartet worden, allerdings waren sich die Beobachter uneins über der Ausmaß. „Nach dem jetzigen Zinsentscheid bevorzugen die Währungshüter offenbar eine graduelle Vorgehensweise bei den Zinssenkungen im Tandem mit den Reformfortschritten der Regierung bei der Haushaltskonsolidierung“, kommentierten die Experten von HSBC Trinkaus, die vor diesem Hintergrund bereits im November eine erneute Zinssenkung um weitere 50 Basispunkte erwarten.

Das geldpolitische Komitee der brasilianischen Notenbank verwies auch darauf, dass die „Konvergenz der Inflation zum 2017- und 2018er Ziel im Einklang mit einer moderaten und schrittweisen Lockerung der geldpolitischen Bedingungen“ stehe.

In der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas lässt der Aufschwung weiter auf sich warten. Die Wachstumsprognosen der Ökonomen haben sich in den vergangenen Monaten zwar deutlich verbessert. So soll das Bruttoinlandsprodukt 2016 „nur“ noch um etwa 3 Prozent fallen und ab 2017 wieder um 1 bis 2 Prozent zulegen. Doch die Industrieproduktion erlitt im August einen neuen Einbruch, und auch der Arbeitsmarkt hat laut Experten seinen Tiefpunkt noch nicht erreicht. Für 2017 ist immerhin eine Erholung der Agrarproduktion zu erwarten. Auch die für Brasilien so wichtigen Rohstoff-Exportpreise ziehen wieder an.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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