Kupfer: Auf Jahressicht mit leichtem Plus
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Der Kupferpreis dürfte im Gegensatz zu den Preisen der anderen an der LME gehandelten Industriemetalle das Jahr mit einem leichten Plus beenden. Zwar stellt auch hier die Schwäche des Bausektors, der laut International Copper Study Group immerhin etwas mehr als ein Viertel der Endnachfrage ausmacht, eine gewisse Belastung dar, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, im „Rohstoffausblick 2024: Licht am Ende des Tunnels“ schreibt.
Dennoch habe sich auch hier die Kupfernachfrage im wichtigsten Markt China bislang als robust erwiesen. So seien die Importe von unverarbeitetem Kupfer in den letzten sieben Monaten um immerhin 35 Prozent gestiegen und hätten im November ein neues Hoch in diesem Jahr erreicht. Zwar lägen sie damit immer noch unter ihren Hochs von 2020. Allerdings seien die starken Importe im Jahre 2020 wohl eher als Ausreißer aufgrund der Pandemie zu verstehen, als China die damals stark gefallenen Preise dazu genutzt habe, übermäßig viel Kupfer zu importieren, heißt es weiter.
„Klammert man diese aus, würden wir die aktuellen Importe als robust erachten, zumal man diese im Kontext der rekordhohen heimischen Kupferproduktion sehen muss. Die leichte Erholung der Kupfererzimporte im Oktober deutet darauf hin, dass diese zudem stark bleiben wird. Angesichts der Tatsache, dass Kupfer außerdem als Metall der Elektrifizierung eine wichtige Rolle bei der Energiewende zukommt, liegt es nahe, dass die Nachfrage konjunkturunabhängig gut unterstützt bleibt und mittel- bis langfristig einen deutlichen Anstieg sehen wird“, so Nguyen.
Hinzu komme, dass sich die Angebotsaussichten zunehmend eintrübten. So sei die Regierung in Panama kürzlich aufgrund von Protesten aus der Bevölkerung dazu gezwungen gewesen, die größte Kupfermine des Landes zu schließen. Diese stelle etwa ein Prozent der globalen Minenproduktion, was auf den ersten Blick kaum ins Gewicht falle. Allerdings dürfte sich das Erzangebot aufgrund einer stotternden Produktion in den Top-Produzentenländern Chile und Peru mittelfristig wohl verknappen, so dass jegliche zusätzliche Produktionsausfälle zu einer deutlichen Marktanspannung führen könnten, heißt es weiter.
„Die zuletzt laut dem Informationsanbieter Fastmarket gefallenen Gebühren für die Verarbeitung von Kupfererzen bei chinesischen Schmelzen sind ein erster Indikator dafür, dass dies womöglich schon im kommenden Jahr der Fall sein könnte. Vor diesem Hintergrund sehen wir weiteres deutliches Aufwärtspotenzial bei Kupfer und rechnen im Laufe des kommenden Jahres mit einer weiteren Preiserholung bis auf 9.200 US-Dollar je Tonne“, so Nguyen.
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