Analyse
11:30 Uhr, 20.05.2014

Deutsche Dividenden Stars: Hawesko

Sie haben 1% Rendite auf Tagesgeld satt und sind auf der Suche nach dividendenstarken Aktien in Deutschland? GodmodeTrader hat diese für Sie herausgefiltert. In der Serie Deutsche Dividenden Stars werden Werte fundamental wie charttechnisch beleuchtet.

Erwähnte Instrumente

  • Hawesko Holding SE - WKN: 604270 - ISIN: DE0006042708 - Kurs: 41,83 € (XETRA)

Im vergangenen Jahr stellte GodmodeTrader an dieser Stelle vier Aktien vor, die über eine überdurchschnittliche Dividendenrendite verfügen. Eine Auswertung der damaligen Analysen finden Sie hier.

Aufgrund des Erfolgs und des großen Leserinteresses wird die Reihe auch im Jahr 2014 fortgesetzt. Zumal die fundamentalen Gründe für Dividendenaktien sich nicht geändert haben. Für Investoren ist es angesichts des extrem niedrigen Zinsniveaus alles andere als leicht, überhaupt noch attraktive Anlagemöglichkeiten zu finden. Die klassischen Tages- und Festgeldkonten bieten kaum noch Renditen über einem Prozent und liegen damit gerade einmal im Bereich der Inflationsrate. Anleihen und Immobilien sind größtenteils sehr teuer bewertet. Am Aktienmarkt hingegen winken trotz der bereits seit dem Jahr 2009 etablierten Hausse immer noch zahlreiche Chancen; die Bewertungen sind vor allem mit Hinblick auf die erzielbaren Dividendenrenditen immer noch ansprechend.

Nach Munich Re, der Deutschen Telekom und der Allianz aus dem DAX, ProSiebenSat.1, Talanx und Hannover Rück aus dem MDAX, Telefónica Deutschland, Drillisch und Freenet aus dem TecDAX und Amadeus Fire und Sixt aus dem SDAX nehmen wir uns heute mit Hawesko den dritten SDAX-Wert zur Brust.

Hawesko: Erfolgreich mit edlen Tropfen

Hawesko ist nach eigenen Angaben das größte Handelshaus für hochwertige Weine und Champagner und auf diesem Gebiet auch weltweit unter den Topadressen zu finden. Das Geschäft des Unternehmens gliedert sich auf drei Segmente: Unter der Marke Jacques' Wein-Depot verkauft Hawesko über ein Franchise-System im Einzelhandel in Deutschland Wein. Mit dem Firmennamen vertreibt Hawesko im Versand- und Internethandel Weine und Champagner, rund 1.250 Marken. Haweskos Online-Shop ist die Nummer 1 in Deutschland. Im dritten Geschäftsbereich, dem Weingroßhandel, verkauft Hawesko über die Händler Wein Wolf und CWD Champagner- und Wein-Distributionsgesellschaft Weine an die Gastronomie, darunter viele exklusiv.

Gegründet wurde Hawesko im Jahr 1964. Der Name ist eine Abkürzung für Hanseatisches Wein- und Sekt-Kotor, der Börsengang erfolgte im Jahr 1998.

Erst in der Vorwoche meldete Hawesko solide Zahlen für das erste Quartal. Demnach stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 4,8% auf 108,0 Mio. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich von überproportional um 12,8% auf 3,8 Mio. €. Der Gewinn je Aktie legt von 0,24 auf 0,28 € zu. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Management eine Umsatzsteigerung von 1 bis 2% und einen operativen Gewinn zwischen 27 und 28 Mio. €. Der Konzernüberschuss dürfte sich in etwa auf 17,0 Mio. € belaufen.

Analysten rechnen aktuell mit einem EBIT für das Jahr 2014 von 28,6 Mio. € und damit etwas mehr als die vom Vorstand prognostizierte Spanne. Der Gewinn je Aktie dürfte auf 2,09 € zulegen. Im kommenden Jahr wird ein Gewinn von 2,28 € je Aktie erwartet. Der Umsatz dürfte nach 473,4 Mio. € in diesem Jahr 2015 mit gut 496,6 Mio. € knapp an der magischen 500,0 Mio.-€-Schwelle kratzen. Auf Basis dieser Schätzungen errechnet sich für die Hawesko-Aktie ein 2015-er KGV von 18.

Ein Paradebeispiel an Dividendenkontinuität

Die Dividendenhistorie des Unternehmens ist schlichtweg beeindruckend. Zwei sogar für die Aktionäre positive Ausreißen auf der Oberseite ausgeklammert ist Haweskos Dividende in den vergangenen Jahren stetig angestiegen und beläuft sich aktuell auf 1,65 € je Aktie. Damit errechnet sich eine Dividendenrendite von 3,9%, was Hawesko in dieser Kategorie zu einem der Topwerte im SDAX macht. Stichtag für die diesjährige Dividende ist der 16. Juni. Wer die Dividendenzahlung erhalten will, muss die Aktie bis dahin im Depot haben.

Nachfolgende Grafiken zeigen die Dividendenentwicklung von Hawesko in den vergangenen Jahren.

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Quelle: Guidants Fundamentalcharts

Analysten erwarten für die kommenden beiden Jahre zusammen mit dem Gewinn ansteigende Dividenden von 1,75 € je Aktie für das laufende Geschäftsjahr und 1,90 € je Aktie für das Jahr 2015. Die Dividendenrenditen steigen damit auf 4,2% und l4,5%. Damit würde Hawesko seinen Toprang im SDAX zusätzlich festigen.

Der Hawesko-Vorstandsvorsitzende Alexander Margaritoff hält 30 Prozent der Aktien von Hawesko. Ein weiterer Großaktionär, Detlev Meyer, ist mit der Tocos Beteiligung GmbH ebenfalls mit knapp 30% an Hawesko beteiligt. Ein weiterer Großaktionär ist die Augendum Vermögensverwaltung GmbH.

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Quelle: Guidants KeyFacts-Widget

Aus technischer Sicht ist die Aktie erst vor wenigen Wochen über eine mittelfristige Abwärtstrendvariante ausgebrochen und hat somit ein neues Kaufsignal generiert. Der Weg bis an das Allzeithoch bei 45,00 Euro ist somit frei. Die ansteigenden EMA50 und 200 signalisieren intakte Aufwärtsbewegungen. Der EMA50 ist zuletzt spürbar nach oben abgedreht, was für eine Aufwärtstrendverschärfung spricht. Negativ wäre ein Bruch des Aufwärtstrends mit Kursen unter 39,00 Euro. Dieser könnte Verluste in Richtung des EMA200 auf Wochenbasis bei rund 36,00 Euro nach sich ziehen.

Hawesko Wochenchart
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen

Im Monatschart ist sehr gut ein langfristiger Aufwärtstrendkanal zu erkennen, der erheblichen Spielraum auf der Oberseite eröffnet, sollte das Alzeithoch bei 45,00 Euro geknackt werden. Selbst wenn man sich an einer inneren Pullbacklinie (rot) orientiert, wären Kurse über 60,00 Euro möglich. Selbst eine temporäre Schwächephase mit Abgaben auf die Unterstützung von 36,50 Euro, gegebenenfalls auch auf den langfristigen Aufwärtstrend bei 30,00 Euro würde am langfristig positiven Chartbild nichts ändern.

Hawesko Monatschart
Statischer Chart
Live-Chart
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Abschließend noch ein Vergleichschart mit dem SDAX über die vergangenen drei Jahre. Hier hat sich ab dem Sommer vergangenen Jahres doch eine deutliche Schere zwischen dem Index und dem Einzelwert aufgetan. Die Hawesko-Aktie konnte mit dem Tempo des SDAX nicht mithalten. In diesem Jahr sieht die SAche allerdings anders aus. Gerade zuletzt schlug sich der Einzelwert deutlich besser als die Benchmark. Die Performance-Schwere beginnt sich zu schließen.

Hawesko vs. SDAX im 3-Jahresvergleich
Statischer Chart
Live-Chart
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  • SDAX ()
    TTMzero Indikation

Fazit: Die Aktie von Hawesko bietet neben einer vielversprechenden Dividendenrendite einen der solidesten Bullencharts im SDAX. Das erst vor wenigen Wochen aktivierte Kaufsignal könnte den Wert bis an das Allzeithoch bei 45,00 Euro bugsieren. Darüber wären keine technischen Widerstände mehr auszumachen. Dividendenjäger notieren sich den 16. Juni als Tag der Hauptversammlung. Befindet sich die Aktie zu diesem Stichtag im Depot, ist der Aktionär dividendenberechtigt.

Sie interessieren sich für dividenden- und/oder momentumstarke Aktien? Dann sind Sie auf meinem Expertendesktop auf der Investment- und Analyseplattform Guidants genau an der richtigen Adresse. Den Desktop finden Sie hier. Das Herzstück der Seite bildet mein Stream, eine Art Blog, in dem Sie sich mit mir und anderen Nutzern zu diesem Thema austauschen können. Verpassen Sie keinen meiner Beiträge mehr! Wie Sie mir folgen können, erfahren Sie hier.

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  • Bastian Galuschka
    Bastian Galuschka Chefredakteur

    Falls Sie sich weitere Analysen in dieser Form mit ausgewählten Nebenwerten wünschen, geben Sie mir bitte ein kurzes Feedback. Auch Anregungen, Kritik, Lob zur laufenden Serie können Sie hier gerne hinterlassen.

    11:34 Uhr, 20.05.2014

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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