Deutsche Dividenden Stars: Sixt
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Erwähnte Instrumente
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- Sixt SE - WKN: 723132 - ISIN: DE0007231326 - Kurs: 29,50 € (XETRA)
Im vergangenen Jahr stellte GodmodeTrader an dieser Stelle vier Aktien vor, die über eine überdurchschnittliche Dividendenrendite verfügen. Eine Auswertung der damaligen Analysen finden Sie hier.
Aufgrund des Erfolgs und des großen Leserinteresses wird die Reihe auch im Jahr 2014 fortgesetzt. Zumal die fundamentalen Gründe für Dividendenaktien sich nicht geändert haben. Für Investoren ist es angesichts des extrem niedrigen Zinsniveaus alles andere als leicht, überhaupt noch attraktive Anlagemöglichkeiten zu finden. Die klassischen Tages- und Festgeldkonten bieten kaum noch Renditen über einem Prozent und liegen damit gerade einmal im Bereich der Inflationsrate. Anleihen und Immobilien sind größtenteils sehr teuer bewertet. Am Aktienmarkt hingegen winken trotz der bereits seit dem Jahr 2009 etablierten Hausse immer noch zahlreiche Chancen; die Bewertungen sind vor allem mit Hinblick auf die erzielbaren Dividendenrenditen immer noch ansprechend.
Nach Munich Re, der Deutschen Telekom und der Allianz aus dem DAX, ProSiebenSat.1, Talanx und Hannover Rück aus dem MDAX, Telefónica Deutschland, Drillisch und Freenet aus dem TecDAX und Amadeus Fire aus dem SDAX nehmen wir uns heute mit Sixt einen weiteren SDAX-Wert zur Brust.
Sixt: Vom Mauerblümchen zum Momentum-Monster
Sixt dürfte nahezu jedem Anleger ein Begriff sein. Das Unternehmen aus Pullach bei München ist einer der größten deutschen Autovermietungs- und Leasinganbieter, der zudem verstärkt international tätig ist. Sixt-Filialen befinden sich bereits in über 100 Ländern. Bekannte Mitbewerber sind Europcar oder auch Hertz. Im Geschäftsbereich Autovermietung hat Sixt in Deutschland einen Marktanteil bei 30% und ist damit Marktführer. An diversen Flughäfen liegt der Marktanteil zum Teil über 30%. Die Hauptzielgruppe sind Geschäfts- und Firmenkunden. Aber auch Privatkunden werden versorgt. Im Geschäftsbereich Leasing bietet Sixt neben dem herkömmlichen Finanzierungsleasing Dienstleistungen wie zum Beispiel die Fahrzeugauswahl, die Fahrzeugbeschaffung und auch die Fahrzeugwartung. die vermieterer großen deutschen Personaldienstleistungsunternehmen mit den Schwerpunkten Zeitarbeit, Personalvermittlung und Interim-Management. Neben der reinen Personalvermittlung bietet Amadeus Fire über die Töchter Steuer-Fachschule Dr. Endriss und der Akademie für internationale Rechnungslegung auch Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter an.
Gegründet wurde das Unternehmen bereits im Jahr 1912 von Martin Sixt unter dem Namen Sixt Autofahrten und Selbstfahrer. Der damalige Fuhrpark des Unternehmes umfasste ganze drei Fahrzeuge, darunter auch einen Mercedes. Nach den Kriegswirren wurde die Autovermietung "Auto Sixt" im Jahr 1951 gegründet, 1970 standen erstmals auch LKWs im Fuhrpark zu Verfügung. 1988 wird die Sixt Leasing GmbH ins Leben gerufen. Seit 1993 firmiert die Sixt-Gruppe mit der Sixt AG als Holding. Es folgen zahlreiche Kooperationen, unter anderem mit der Lufthansa, der Deutschen Bahn und dem ADAC. Ende der 90er-Jahre nimmt die Internationalisierung Fahrt auf. In zahlreichen europäischen Nachbarstaaten, aber auch in Tunesien, Marokko oder Neuseeland werden Filialen eröffnet. 2000 wird mit der e-Sixt AG eine E-Commerce-Plattform für Autos und Reisen ins Leben gerufen. In den darauf folgenden Jahren wird das Filialnetz im Ausland deutlich ausgebaut. 2010 bietet Sixt erstmals Elekroautos an. Nach dem 100-jährigen Bestehen im Jahr 2012 beschließt die Hauptversammlung im vergangenen Jahr die Umwandlung von einer Aktiengesellschaft (AG) in eine Europäische Aktiengesellschaft (SE).
Im Jahr 2013 wirtschaftete Sixt sehr erfolgreich. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 15,6% auf 137,1 Mio. €, der Umsatz stieg um 4,3% auf 1,66 Mrd. €. Mit einer EBT-Rendite von 9,1% zählt sich Sixt zu den Top-Unternehmen der Branche. Der Gewinn je Aktie lag bei 1,96 € je Aktie. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Sixt bei Umsatz und Gewinn weitere leichte Zuwächse.
Schaut man auf die Analystenprognosen, so könnte der Gewinn in diesem Jahr auf 2,08 € je Aktie klettern. Im Jahr 2015 dürften es bereits 2,36 € je Aktie sein. Der Umsatz dürfte sich von 1,70 Mrd. € in diesem Jahr auf 1,77 Mrd. € im kommenden Jahr erhöhen. Auf Basis dieser Schätzungen errechnet sich für die Sixt-Aktie ein 2015-er KGV von knapp 13.
Vorzugsaktie die bessere Wahl
Sixt zahlte im vergangenen Jahr eine Dividende von Jahr von gut 1,00 € je Aktie für die Stamm- und 1,02 € je Aktie für die Vorzugsaktie. Diese setzte sich aus einer Basisdividende von 0,55 € je Aktie und einer Sonderdividende von 0,45 € je Aktie zusammen. Auch für das Jahr 2013 werden wieder 1,00€ pro Stammaktie und 1,03 € pro Vorzugsaktie ausgeschüttet. Historisch ist die Basisdividende nur einmal deutlich unter die Schwelle von 0,50 € je Aktie gefallen: Im Krisenjahr 2008.
Aufgrund des hohen Spreads zwischen Stamm- und Vorzugsaktie, sollten Dividendenjäger auf letztere Aktiengattung zurückgreifen. Das fehlende Stimmrecht der Stammaktie kann man in diesem Fall leicht verschmerzen. Die Dividendenrendite steigt dadurch aber deutlich von 3,4% auf 4,2%. Stichtag ist in diesem Jahr der 3. Juni. Wer die Dividendenzahlung erhalten will, muss die Aktie bis dahin im Depot haben.
Nachfolgende Grafiken zeigen die Dividendenentwicklung der Sixt-Vorzugsaktie in den vergangenen Jahren (ohne Sonderdividenden).
Quelle: Guidants Fundamentalcharts
Analysten erwarten für die kommenden beiden Jahre leicht sinkende Sonderdividenden und damit eine Gesamtdividende von je 0,90 € je Aktie für 2014 und 2015. Die Dividendenrendite für die Vorzugsaktie sinkt dadurch leicht auf 3,7%. Damit belegt Sixt aber immer noch einen der Topplätze im SDAX.
Sehr positiv zu werten ist, dass die Gründerfamilie immer noch mit 60% die Mehrheit der Aktie hält und damit zwangsläufig ein verstärktes Interesse am operativen Erfolg des Unternehmens haben dürfte. Einziger Großaktionär bei der Stammaktie ist die Investmentfirma Artisan Partners.
Quelle: Guidants KeyFacts-Widget
Aufgrund des höheren Handelsvolumens wird nachfolgend die im SDAX gelistete Sixt-Stammaktie analysiert. Die Vorzüge laufen in der Regel aber parallel.
Aus technischer Sicht haben die Stämme die massive langfristige Barriere bei 21,00 Euro überwunden und damit ein neues langfristiges Kaufsignal generiert. Im Bereich der 30,00-Euro-Marke hat sich der Wert allerdings kurzfristig festgefahren. Ein Rücksetzer auf die Marke von 26,75 Euro sollte auch mit Hinblick auf die kommende Dividendenzahlung im Juni nicht überraschen. Ein ehemaliger Aufwärtstrendkanal zusammen mit dem EMA50 auf Wochenbasis bietet um 24,00 Euro zusätzlich halt. Ein Rückfall in den Trendkanal wäre hingegen mit Vorsicht zu genießen.
Werden die beiden Spitzen um 30,50 Euro im Chart nach oben durchbrochen, dürfte die Aktie ihre Rally fortsetzen.
Im Monatschart erkennt man sehr gut die beiden wichtigen Kaufsignale mit dem Sprung über 21,00 und 26,50 Euro. Rücksetzer bieten im langfristigen Bild Einstiegsgelegenheiten. Das Kurslevel bei 26,50 Euro sollte im Idealfall nicht mehr nachhaltig unterschritten werden. Als Langfristkursziel für den Titel kann das Allzeithoch bei 42,60 Euro genannt werden. Erst unterhalb von 21,00 Euro wäre der langfristige Aufwärtstrend unterschritten und damit auch das positive Szenario negiert.
Abschließend noch ein Vergleichschart mit dem SDAX über die vergangenen drei Jahre. Hier fällt auf, dass sich die Aktie bis zu Beginn dieses Jahres schwächer als der SDAX entwickelte. Erst in diesem Jahr setzt sich der Titel deutlich nach oben ab. Die Tendenz dürfte sich aus Trendfolgesicht fortsetzen. Topperformer in den Indizes entwickeln sich statistisch gesehen auch oftmals in der zweiten Hälfte besser als der Markt.
Fazit: Die Aktie von Sixt vereint wie die beiden vorgestellten TecDAX-Momentum-Monster Drillisch und Freenet technische Stärke mit einer fundamental respektablen Dividendenrendite. Mit dem technischen Ausbruch über das Hoch des Jahres 2007 ist der Weg auch langfristig für höhere Kurse frei. Konsolidierungen bieten daher Einstiegsgelegenheiten beziehungsweise Nachkaufchancen. Ein Pullback auf 26,50 Euro wäre hierbei wohl eine Einladung aus technischer Sicht. Das Allzeithoch der Stammaktie aus dem Jahr 1998 notiert bei 42,60 Euro.
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