Deutsche Dividenden Stars: Deutsche Telekom
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Erwähnte Instrumente
- Deutsche Telekom AGKursstand: 11,18 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Deutsche Telekom AG - WKN: 555750 - ISIN: DE0005557508 - Kurs: 11,18 € (XETRA)
Im vergangenen Jahr stellte GodmodeTrader an dieser Stelle vier Aktien vor, die über eine überdurchschnittliche Dividendenrendite verfügen. Eine Auswertung der damaligen Analysen finden Sie hier.
Aufgrund des Erfolgs und des großen Leserinteresses wird die Reihe auch im Jahr 2014 fortgesetzt. Zumal die fundamentalen Gründe für Dividendenaktien sich nicht geändert haben. Für Investoren ist es angesichts des extrem niedrigen Zinsniveaus alles andere als leicht, überhaupt noch attraktive Anlagemöglichkeiten zu finden. Die klassischen Tages- und Festgeldkonten bieten kaum noch Renditen über einem Prozent und liegen damit gerade einmal im Bereich der Inflationsrate. Anleihen und Immobilien sind größtenteils bereits sehr teuer bewertet. Am Aktienmarkt hingegen winken trotz der bereits seit dem Jahr 2009 etablierten Hausse immer noch zahlreiche Chancen; die Bewertungen sind vor allem mit Hinblick auf die erzielbaren Dividendenrenditen immer noch ansprechend.
Nach Munich Re nehmen wir uns heute aus dem DAX die Aktie der Deutschen Telekom zur Brust.
Deutsche Telekom: Unterschätzter Dividendeneffekt
Zur Telekom braucht man fundamental zunächst wenig erklären. Als eines der größten europäischen Telekommunikationsunternehmen in Europa ging der Konzern nach einer Privatisierung aus der ehemaligen staatlichen Deutschen Bundespost hervor. Mit viel Tamtam und Manfred Krug als Werbepartner wagte das Unternehmen im November 1996 den Börsengang. Und steht seither sinnbildlich für den Aufstieg und Niedergang des Technologie-Hypes de Jahrtausendwende. Viele Anleger zeichneten in der Boomphasen weitere Aktien des Unternehmes zu erhöhten Preisen und sahen ihre Einstiegskurse nie mehr wieder. Auch aufgrund strategischer Fehlentscheidungen, wie beispielsweise die Übernahmen von Voicestream und Powertel für knapp 40 Mrd. €, schleppt der Konzern einen immensen Schuldenberg vor sich her. Zum Ende des Jahres 2013 belief sich die Nettoverschuldung des Telekom-Konzerns auf 39,1 Mrd. €. Der freie Cashflow erreichte 4,6 Mrd. € und sank damit zum Vorjahr um gut 26%.
Ein Rückschlag für die Dividendenliebhaber war die Reduzierung der Ausschüttung von 0,70 € je Aktie auf 0,50 € je Aktie. Dennoch liegt die Telekom damit weiterhin auf den Toprängen im DAX, was die Dividendenrendite betrifft. Analysten gehen aktuell davon aus, dass der Gewinn je Aktie in den kommenden Jahren leicht zulegen wird. Die Dividende dürfte bei 0,50 € je Aktie verharren.
Die Telekom-Aktie ist ein gutes Beispiel, an dem sich die Macht der Dividende aufzeigen lässt. Enttäuscht die reine langfristige Kursentwicklung, hätten Anleger aufgrund der Dividenden dennoch einen ganz guten Schnitt gemacht. So stand die Aktie vor 10 Jahren bei 14,50 Euro. Heute notiert sie bei rund 11,20 Euro. Alle Dividenden einberechnet, hätte ein Anleger seit dem Jahr 2004 vor Steuern aber insgesamt 6,50 Euro je Aktie an Ausschüttungen erhalten. Damit liegt er mit der Position nicht knapp 23% im Minus, wie es der reine Kursverlauf vermeintlich widerspiegelt, sondern 22% im Plus. Seit dem Jahr 2009 schüttet das Management die Dividende zudem steuerfrei aus. Die Online-Broker handhaben das in der Regel so, dass der Kaufkurs der Aktie um die Dividende gemindert wird. Die zunächst steuerfreie Ausschüttung versteuert der Anleger damit quasi indirekt bei Veräußerung der Position durch einen niedrigeren Einstiegskurs.
Nachfolgende Grafiken zeigen die Dividendenentwicklung der Deutschen Telekom in den vergangenen Jahren.
Quelle: Guidants Fundamentalcharts
Von Toprenditen von über 7% sind wir mittlerweile zwar deutlich entfernt, dennoch kann sich die Ausschüttung auch weiterhin sehen lassen. Am 16. Mai wird das Unternehmen an seine Aktionäre eine Dividende von 0,50 € je Aktie ausschütten. Auf dem aktuellen Kursniveau entspricht das einer Dividendenrendite von knapp 4,5%. Damit ist die Aktie gemessen an der Dividendenrendite knapp hinter Munich Re in den Top 3 der Dividendenstars im DAX zu finden. Die Dividende dürfte auch in den kommenden zwei Jahren stabil bleiben. Das KGV des DAX-Werts für das kommende Jahr beläuft sich nach aktuellen Gewinnschätzungen auf knapp 16.
Größte Anteilseigner des Unternehmens sind die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW mit gut 17%, der Bund mit 14,5% sowie wie bereits bei der Aktie der Munich Re die Vermögensverwaltung Blackrock.
Quelle: Guidants KeyFacts-Widget
Aus charttechnischer Sicht steckt die Telekom-Aktie bereits seit Wochen in einer Konsolidierung fest. Diese ist als Kursreaktion auf die doch sehr ordentliche Performance im vergangenen Jahr zu sehen. Eine solide Unterstützungszone im Chart notiert bei rund 11,00 Euro. Sollte die Aktie unter 10,90 Euro nachgeben, könnte sie noch einmal in Richtung 10,45 Euro und 10,00 Euro abdriften. Spätestens bei 10,00 Euro sollte im Anschluss aber eine Wende zur Oberseite hin gelingen. Anleger, die lieber auf ein Zeichen der Stärke für einen Einstieg warten wollen, sollten die 12,00-Euro-Marke im Blick behalten. Hier treffen sich eine Horizontale und der Abwärtstrend seit dem bisherigen Jahreshoch zu einem Kreuzwiderstand. Kurse über 12,00 Euro würden ein Ziel bei 12,92 Euro triggern. Sollte die Aktie auch dieses Hoch knacken, wäre langfristig sogar viel Luft vorhanden in Richtung des Hochs bei 15,87 Euro.
Dass man langfristig bei dem Titel durchaus von einer Bodenbildung sprechen kann, zeigt der Monatschart mit einem riesigen Doppelboden. Allerdings ist dieser bereits wieder angekratzt, ein Zeichen der Stärke aus dem Bullenlager in den kommenden Wochen wäre wünschenswert.
Abschließend noch ein Vergleichschart mit dem DAX über die letzten drei Jahre. Hier muss man nicht lange um den heißen Brei herum reden, die Telekom-Aktie ist ein klarer Underperformer im DAX. Interessant ist jedoch der Sachverhalt, dass der Spread in der Kursentwicklung zum DAX inzwischen wieder sein Maximum der vergangenen Jahre erreicht hat. Insofern bestehen gute Chancen, dass sich diese Diskrepanz in der Kursentwicklung in den kommenden Monaten verringert. So könnte sich die Aktie in einem weiterhin schwierigen Gesamtmarktumfeld beispielsweise robuster schlagen, während der DAX weiter konsolidiert.
Fazit: Die Aktie der Deutschen Telekom notiert mit einer Dividendenrendite von knapp 4,5% nur knapp hinter Munich Re in den Top 3 der Dividendenstars des DAX. Aus technischer Sicht ist bei dem Wert zum jetzigen Stand noch kein Richtungsentscheid gefallen, hier würden erst Kurse über 12,00 Euro ein prozyklisches Kaufsignal triggern. Langfristig ist die Aktie ein Underperformer im DAX, die über zehn Jahre gezahlten Dividenden summieren sich aber auf respektable 6,50 Euro je Aktie. Dividendenjäger notieren sich den 15. Mai als Stichtag. Wer an diesem Tag die Aktie im Depot hat, bekommt die Dividende am 16. Mai ausgezahlt. Und wer weiß, vielleicht wird ja die ehemalige Volksaktie auch kurstechnisch wieder zum Überflieger. Die Entwicklung im vergangenen Jahr macht jedenfalls Mut.
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Es geht doch nicht darum, was vor 18 Jahren war, sondern ob sich aktuell ein Blick auf die Telekom lohnt. Das Renditebeispiel habe ich angeführt, um aufzuzeigen, dass der Dividendeneffekt über einen langen Zeitraum einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtperformance hat.
Werter Herr Galuschka,
vielleicht sollten Sie ergänzend anführen zu welchem Kurs die Telekom seinerzeit auf den Markt gekommen ist - und dann Ihre Renditebetrachtung noch einmal erneut durchziehen ;-))
Schöne Ostern