Deutsche Dividenden Stars: ProSiebenSat.1
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Erwähnte Instrumente
- ProSiebenSat.1 Media SEISIN: DE000PSM7770KopiertKursstand: 31,07 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- ProSiebenSat.1 Media SE - WKN: PSM777 - ISIN: DE000PSM7770 - Kurs: 31,07 € (XETRA)
Im vergangenen Jahr stellte GodmodeTrader an dieser Stelle vier Aktien vor, die über eine überdurchschnittliche Dividendenrendite verfügen. Eine Auswertung der damaligen Analysen finden Sie hier.
Aufgrund des Erfolgs und des großen Leserinteresses wird die Reihe auch im Jahr 2014 fortgesetzt. Zumal die fundamentalen Gründe für Dividendenaktien sich nicht geändert haben. Für Investoren ist es angesichts des extrem niedrigen Zinsniveaus alles andere als leicht, überhaupt noch attraktive Anlagemöglichkeiten zu finden. Die klassischen Tages- und Festgeldkonten bieten kaum noch Renditen über einem Prozent und liegen damit gerade einmal im Bereich der Inflationsrate. Anleihen und Immobilien sind größtenteils sehr teuer bewertet. Am Aktienmarkt hingegen winken trotz der bereits seit dem Jahr 2009 etablierten Hausse immer noch zahlreiche Chancen; die Bewertungen sind vor allem mit Hinblick auf die erzielbaren Dividendenrenditen immer noch ansprechend.
Nach Munich Re, der Deutschen Telekom und der Allianz nehmen wir uns heute mit ProSiebenSat.1 die erste Aktie aus dem MDAX vor.
ProSiebenSat.1: Achterbahnfahrt für die Aktionäre
Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Im Jahr 2008 kämpfte das Unternehmen ums Überleben. Mit der Übernahme der SBS Broadcasting Group drohte sich das Management zu übernehmen. Der Schuldenstand betrug zwischenzeitlich 3,4 Mrd. €, wodurch der Konzern nur mehr in der Lage war, aus dem laufenden Geschäft die Zinstilgungen zu leisten, nicht aber Schulden abzubauen. Die Aktie verkam zwischenzeitlich zum Pennystock, der Konzern galt als beinahe pleite. Mit dem Verkauf einiger Sendergruppen gelang ProSiebenSat.1 schlussendlich die Wende. Zusätzlich half der sich wieder erholende Werbemarkt im operativen Geschäft. Über viele Jahr hinweg begleiteten die Private-Equity-Firmen Permira und KKR ProSiebenSat. 1 als Großinvestoren. Seit Januar 2014 sind sie allerdings nicht mehr investiert. Die dritte und letzte Aktientranche wurde bei institutionellen Investoren zu 34,75 Euro je Aktie platziert.
Die Sendergruppe ProSiebenSat.1 im Einzelnen aufzudröseln, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Bekannte Sender in Deutschland sind neben SAT.1 und Prosieben kabel eins und sixx. In Deutschland ist ProSiebenSat.1 damit die Nummer 1 auf dem TV-Werbemarkt. Das Management setzt auch stark auf digitale Inhalte. Zur Gruppe zählen unter anderem der Videostreamdienst maxdome und mehrere Online-Game-Seiten.
Operativ war das vergangene Jahr ein Rekordjahr für das Medienunternehmen. Der Umsatz legte um 10,6% auf 2,61 Mrd. € zu, das EBITDA erhöhte sich um 6,1% auf 790,3 Mio. €. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 379,7 Mio. € oder 1,78 € je Aktie hängen. Für das laufende und auch kommende Jahr erwarten die Analysten weitere Rekorde. So soll der Umsatz von 2,81 Mrd. € in diesem auf 2,96 Mrd. € im kommenden Jahr zulegen. Der Gewinn je Aktie dürfte 2014 erstmalig bei über 2,00 € liegen. 2015 könnten es bereits 2,20 € je Aktie sein. Auf Basis dieser Schätzungen beläuft sich das 2015er-KGV aktuell auf 14.
Beim Blick auf die Dividendenhistorie fällt sofort die hohe Sonderdividende für das Jahr 2012 auf, die 2013 ausgeschüttet wurde. Nach dem Verkauf seiner skandinavischen TV-Gruppe schüttete das Management insgesamt 5,65 Euro je Aktie aus. Die Dividendenrendite war folglich deutlich zweistellig. Aktuell befindet sie sich wieder im "normalen" Bereich.
Nachfolgende Grafiken zeigen die Dividendenentwicklung von ProSiebenSat.1 in den vergangenen Jahren.
Quelle: Guidants Fundamentalcharts
Für das Jahr 2013 wird ProSiebenSat.1 am 27. Juni und damit als eines der letzten Unternehmen im MDAX die Dividende ausschütten. Sie beläuft sich auf 1,45 € je Aktie. Auf Basis des aktuellen Kurses ergibt sich damit eine Dividendenrendite von 4,7%. Damit ist die Aktie in der noch laufenden Dividendensaison der Dividendenkönig im MDAX. Analysten rechnen in den kommenden beiden Jahren mit steigenden Ausschüttungen. Diese könnten 2014 bei 1,61 € je Aktie und 2015 bei 1,78 € je Aktie liegen. Die Dividendenrenditen wären dann mit 5,2 und 5,7% über der magischen 5%-Schwelle angesiedelt.
Unter den Großaktionären findet sich wie auch bei den drei vorgestellten Dividendenstars aus dem DAX die Vermögensverwaltung Blackrock. Diese hält bei ProSiebenSat.1 10% der Anteile. Ebenfalls mit 10% ist Capital Group Companies beteiligt.
Quelle: Guidants KeyFacts-Widget
Aus charttechnischer Sicht hängt die Aktie bereits seit knapp einem Jahr in einer Seitwärtsphase fest. Diese Zone erstreckt sich von knapp 28,00 bis auf 36,00 Euro. Innerhalb dieses Kursbereichs hat der MDAX-Wert seit dem Januarhoch einen kurzfristigen Abwärtstrend etabliert, der bis dato intakt ist. Erst Kurse über 34,00 Euro würden die Reihe absteigender Hochpunkte und damit auch den Abwärtstrend formal beenden. Positiv zu werten ist die Umkehr-Candle der Vorwoche im Bereich der Unterstützung bei 30,00 Euro. Sie könnte die Basis für eine neue Aufwärtsbewegung legen. Ein Ausbruch über das bisherige Hoch bei 35,92 Euro würde ein neues langfristiges Kaufsignal mit Kursziel 46,50 Euro generieren. Dieses leitet sich aus der Breite der aktuellen Range ab. Fällt die Aktie indes unter 27,83 Euro per Wochenschlusskurs, wird ein Test des EMA200 bei aktuell 24,00 Euro wahrscheinlich.
Der Monatschart zeigt, dass die Aktie den langfristigen Aufwärtstrend in diesem Jahr zu Seite verlassen hat. Nach der steilen Aufwärtsbewegung kommt eine solche Verschnaufpause auch nicht überraschend. Im Prinzip bestätigt der Rücksetzer aktuell auf Monatsbasis das Hoch aus dem Jahr 2007 bei 30,35 Euro als neue Unterstützung. Eine weitere wichtige Marke auf Monatsbasis bildet das Hoch aus dem Jahr 2010 bei 25,11 Euro. Hier wird bald auch der EMA50 auf Monatsbasis verlaufen. Insgesamt geht es in den kommenden Wochen und Monaten um die Ausbildung eines markanten zweiten Tiefs, von dem aus die nächste Aufwärtsbewegung starten kann.
Abschließend noch ein Vergleichschart mit dem MDAX über die letzten drei Jahre. Hier ist eine Outperformance der Aktie klar erkennbar. Ab dem Sommer 2012 entwickelte sie sich deutlich besser als die Benchmark. In diesem Jahr tut sich der Titel allerdings wie auch die Branchenkollegen RTL Group und Sky Deutschland schwer. Während der MDAX seitwärts tendiert, hängt die Aktie in einem Abwärtstrend fest. Das Vorjahrestief wurde dabei allerdings noch nicht erreicht.
Fazit: Die Aktie von ProSiebenSat.1 ist als Basisinvestment im MDAX zu sehen. Mit einer Dividendenrendite von 4,7% führt sie die Dividendenliste im MDAX aktuell an. Aus technischer Sicht präsentiert sich der Wert aber noch wackelig. Ähnlich wie bei der Deutschen Telekom und der Allianz bietet es sich daher an, auf ein Zeichen der Stärke und ein Ende des Abwärtstrends in diesem Jahr zu warten. Hierbei wären Kurse über 34,00 Euro hilfreich. Alternativ könnte sich ein Abstauber wie im vergangenen Jahr nach dem Dividendenabschlag lohnen. Sollte die Aktie weiter schwächeln, wäre hierfür der Bereich des Vorjahrestiefs um 28,00 Euro eine passende Kaufzone. Dividendenjäger notieren sich den 26. Juni als Stichtag. Wer an diesem Tag die Aktie im Depot hat, bekommt die Dividende von 1,45 € je Aktie am 27. Juni ausgezahlt. Sollten die Analysten Recht behalten, könnte die Dividende in den kommenden zwei Jahren deutlich steigen und sich damit auch die Dividendenrendite auf über 5% erhöhen. Beim Vermögensverwalter und Großaktionär Blackrock wie auch bei den Kleinaktionären klingeln dann erneut die Kassen.
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