Kommentar
11:30 Uhr, 14.09.2017

BITCOIN gibt deutlich nach - Rally vorbei?

Bitcoin und andere Kryptowährungen kommen gerade gehörig unter Druck. Zu allem Überfluss äußert sich der Chef der US-Großbank JPMorgan extrem kritisch, indem er Bitcoin für Betrug hält.

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Jamie Dimon hat kein Blatt vor den Mund genommen. Bitcoin seien nicht nur ein Betrug, sondern auch vollkommen wertlos. Ob er das sagte, weil er das wirklich denkt oder weil er um das Geschäft seiner Bank bangt, ist nicht klar. Ob er mit seiner Kritik richtig liegt, werden wir vermutlich in den nächsten Monaten oder Jahren erleben.

Einen Punkt, den er erwähnte, kann man immerhin jetzt schon entkräften. Er verglich den Bitcoin-Kurs mit der Tulpenmanie in Holland im 17. Jahrhundert. Der Vergleich hinkt. Vergleicht man den Preis der Tulpen und von Bitcoin (Grafik 1), so könnten Bitcoin noch einmal ein ganzes Stück steigen, bevor der Preis zusammenbricht.

Für das Universum aller Kryptowährungen verhält es sich anders. Andere Währungen wie Ethereum stellten Bitcoin mit ihrer Performance in den Schatten. Der Gesamtmarkt vollzieht die Tulpenmanie ziemlich gut nach.

Der Vergleich beginnt für Kryptowährungen ab Dezember 2015. Würde man die Zeitspanne ausdehnen, würden die Preise der Kryptowährungen die Tulpenmanie in den Schatten stellen. Ein Blick auf den Chart zeigt, dass zumindest vom Kursgeschehen alles auf eine Übertreibung hindeutet.

Seit Juni prophezeie ich schon den Crash (siehe Chart 2). Bisher ist er nicht gekommen. Im August wies ich auch wieder mehrfach auf den Wahnsinn hin. Die These, dass der Bitcoin-Preis drastisch einbricht, bleibt bestehen. Wie schwer es ist, das Top in einem solchen Markt zu erwischen, ist aber auch offensichtlich. Bisher konnte ich es nicht benennen und bevor es peinlich wird, versuche ich es auch gar nicht mehr auf ein Datum festzulegen. Die Aussage, dass der Preis kollabieren wird, bleibt allerdings bestehen.

Ob wir gerade den Anfang des Ausverkaufs sehen? – Wer weiß das schon... man kann jedenfalls sagen, dass Kryptos durch die Bank weg Federn lassen mussten (Grafik 3). Es kann nach einer Korrektur freilich auch wieder nach oben gehen, dann mit neuen Hochs.

Viele wenden an dieser Stelle gerne ein: ja aber die Technologie ist die Zukunft. Der Preis muss weiter steigen. – Nein, muss er nicht. Die Technologie, die Blockchain, wird überleben und hat eine große Zukunft. Die hängt aber weder an Bitcoin, noch Ethereum noch Dash, Ripple oder Litecoin. Wer das Rennen am Ende macht, ist vollkommen offen.

Die Zukunft der Technologie ist für mich unbestritten. Blockchain ist meiner Meinung nach durchaus vergleichbar mit der Bedeutung des Internets. Ob dabei für Anwendungen wie Smart Contracts (Verträge, die sich praktisch selbst ausführen) Bitcoin angewendet werden, wage ich zu bezweifeln. Für solche Anwendungen werden sich vermutlich andere Systeme durchsetzen, die gerade von Banken und anderen Unternehmen entwickelt werden.

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Kryptowährungen wird es trotzdem immer geben. Kein Unternehmen kann das dezentrale System, welches am Staat und der Notenbank vorbeigeht, schlagen. Kryptowährungen werden vermutlich in der nächsten Finanzkrise das beste Investment überhaupt sein und Gold blass aussehen lassen. Bis dahin wird der Kurs volatil bleiben und Bitcoin wohl auch wieder unter 1.000 Dollar fallen.

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Clemens Schmale

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3 Kommentare

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  • Hosenmichel
    Hosenmichel

    ``Kryptowährungen werden vermutlich in der nächsten Finanzkrise das beste Investment überhaupt sein und Gold blass aussehen lassen.``

    Da halte ich voll dagegen ......................

    11:54 Uhr, 14.09.2017
  • Hosenmichel
    Hosenmichel

    Hoffe bald bei 0,0 € , wo er hingehört !

    11:50 Uhr, 14.09.2017
  • K4sti
    K4sti

    Ich finde BTC Charts sind am ersten Blick etwas verwirrend. Wirken immer wie "normale" Charts aber durch den rasanten Anstieg der letzten Monate (bzw auch Vola) wirkt ein Rückgang von 10% relativ gering.

    11:42 Uhr, 14.09.2017

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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