EZB unter Zugzwang - hohes Enttäuschungspotenzial
EZB-Präsident Draghi hat mit seinen jüngsten Aussagen viel Phantasie für eine weitere Lockerung der Geldpolitik geschürt und ein entsprechend hohes Enttäuschungspotenzial aufgebaut.
EZB-Präsident Draghi hat mit seinen jüngsten Aussagen viel Phantasie für eine weitere Lockerung der Geldpolitik geschürt und ein entsprechend hohes Enttäuschungspotenzial aufgebaut.
Die Furcht vor einer Zuspitzung der Ukraine-Krise hat die Wall Street am Donnerstag wieder belastet. Auf der anderen Seite stützen gute US-Wirtschaftsdaten. Noch aber behalten die Verkäufer die Oberhand.
Der Dax verliert gegen Mittag zusehends an Halt. Am Markt wird die Nervosität der Anleger mit den bevorstehenden Inflationszahlen für Deutschland begründet. Von den Daten könnte das weitere geldpolitische Vorgehen der EZB entscheidend abhängen.
Der Dax setzt heute zunächst leicht zurück. Der Tag ist gespick mit wichtigen Konjunkturdaten. Insbesondere die Teuerungsdaten aus Deutschland und Spanien stehen im Blick: Sie könnten den Inflationstrend für die gesamte Eurozone vorgeben.
Die Analysten von HSBC Trinkaus gehen davon aus, dass der geldpolitische Ausschuss der türkischen Zentralbank auf der morgigen Sitzung die Leitzinsen senken wird. Die steigende Inflation zwinge die Notenbanker zu diesem Schritt, so die Ökonomen.
Mit der Eurokrise kam vor allem eine Angst auf: Japanische Verhältnisse, nicht nur für Deutschland, sondern für den ganzen Kontinent. Also Deflation und geringes Wachstum.
Für den deutschen Aktienmarkt zeichnet sich vor den Ifo-Daten ein starker Wochenstart ab. Dieser könnte allerdings für einen Nackenschlag sorgen. Die Sorge vor den zahlreichen internationalen Krisenherden lastet sehr auf der Stimmung in den deutschen Unternehmen.
Der Dax ist zur Wochenmitte wieder nach oben geklettert. Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone konnten der freundlichen Stimmung dabei kaum etwas anhaben.
Ein schwacher privater Konsum sorgte für eine maue Industrieerzeuung im Juni. Robuste Investitionsausgaben dürften die Produktion aber kurzfristig unterstützen.
Kaum überraschend: Die russische Wirtschaft ist im 2. Quartal schwächer gewachsen als erwartet. Der Ukraine-Konflikt und die bis Ende Juni beschlossenen Sanktionen dürften ihren Teil dazu beigetragen haben. Für die 2. Jahreshälfte ist mit einer weiteren Abschwächung zu rechnen.