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11:59 Uhr, 10.10.2014

Bank of Japan - Uneinigkeit unter den Ratsmitgliedern

Im geldpolitischen Rat der Bank of Japan gehen die Meinungen auseinander. Ein Mitglied warnte laut dem September-Protokoll vor möglichen nachteiligen Auswirkungen weiterer Stimuli. Wankt nun der künftige geldpolitische Kurs der BoJ?

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Tokio (BoerseGo.de) - Der geldpolitische Rat der Bank of Japan (BoJ) ist nicht mehr einer Meinung. Wie aus dem am Freitag vorgelegten Protokoll der September-Sitzung des Gremiums hervorgeht, hat ein namentlich nicht genanntes Ratsmitglied vor möglichen nachteiligen Auswirkungen weiterer Stimulierungsmaßnahmen gewarnt. Sollte die Zentralbank ihre Geldpolitik weiter lockern, könnte es damit zum ersten Mal unter BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda zu einer nicht einstimmigen Entscheidung kommen.

Die Ratsmitglieder drückten zudem ihre Besorgnis aus, dass niedrigere Exporte und eine weiterhin geringere Industrieproduktion der konjunkturellen Erholung schaden könnten. Risiken bestünden vor allem für Rohstoffexporteure und aufgrund der Schuldenkrise in Europa, heißt es in dem Protkoll. Allerdings begrüßte die BoJ den positiven Binnenzyklus aus steigenden Ausgaben und Investitionen sowohl der privaten Haushalte als auch der Unternehmen. Die japanische Wirtschaft setze deshalb unterm Strich ihre moderate Erholung fort, so das Resümee der Währungshüter.

Ein Mitglied des geldpolitischen Rates bezweifelt zudem, ob das Inflationsziel von 2 Prozent bereits 2015 erreicht werden kann und schlug den anderen Teilnehmern vor, das Inflationsziel entsprechend anzupassen.

Aktuellen Daten zufolge ist die japanische Industrieproduktion im August lediglich 0,2 Prozent zum Vormonat gewachsen, darüber hinaus zeigt sich die Auslandsnachfrage zeigt sich nach wie vor recht träge. Das japanische Verbrauchervertrauen hat sich zudem weiter eingetrübt und liefert damit Hinweise, dass die Konsumsteuererhöhung im Frühjahr die Binnenkonjunktur noch immer dämpft. Im September erreichte das Verbrauchervertrauen nach offiziellen Regierungsangaben vom Freitag einen Wert von 39,9 Punkten, nach nach 41,2 Zählern im August. Ökonomen hatten hingegen eine Aufhellung auf 42,2 Punkte erwartet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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