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11:24 Uhr, 17.10.2014

Singapur: Schwacher Export, zähe Kerninflation

Singapurs Wirtschaft ist im dritten Quartal stärker gewachsen als erwartet. Allerdings nimmt die Dynamik im laufenden Schlussjahresviertel merklich nach, wie an den jünsten Exportzahlen abzulesen ist.

Singapur (BoerseGo.de) - Jüngste Konjunkturdaten aus Singapur sind gemischt ausgefallen. So blieben die Exportdaten im September deutlich hinter den Erwartungen zurück. Wie am Freitag mitgeteilt wurde, stiegen die ohne Re-Exporte und Öl sowie Ölprodukte erfassten Ausfuhren (NODX) des Landes im Vergleich zum Vorjahresmonat lediglich um 0,9 Prozent, während Ökonomen mit einem Zuwachs von im Schnitt 2,9 Prozent gerechnet hatten. Im Vormonat August hatte die Jahresrate noch bei 6 Prozent gelegen.

Dabei sanken die Exporte von elektronischen Gütern gegenüber der Vorjahresperiode mit 4 Prozent zum 26. Mal in Folge. Die wichtigste Produktgruppe umfasst rund ein Drittel der erfassten Ausfuhren. Mit Blick auf die Hauptabnehmerländer stiegen die Umsätze mit China, Taiwan und Malaysia, sanken hingegen mit Hongkong, Japan und besonders den EU-Staaten.

Dagegen wuchs die Wirtschaft des Landes laut Daten von dieser Woche im dritten Quartal um 1,2 Prozen auf saisonbereinigter annualisierter Basis und übertraf die Markterwartungen von 0,8 Prozent deutlich. Der Verarbeitende Sektor hatte den größten Anteil am Anstieg.

Sollten sich aber die jüngsten schwachen Exportaktivitäten in den kommenden Monaten fortsetzen, werden die Spekulationen auf eine weniger straffe Geldpolitik der MAS zunehmen, vor allem, wenn die Kerninflation weiterhin niedrig bleibt. In ihrem diese Woche veröffentlichten Halbjahresbericht betonte die Behörde noch, an ihrem geldpolitischen Kurs einer „moderaten und schrittweisen“ Aufwertung des nominalen effektiven Wechselkursbandes des Singapur Dollars festzuhalten. Die MAS teilte mit, dass man die Geldpolitik als geeignet ansehe, um die inländischen und importierten Inflationsquellen inmitten der laufenden wirtschaftlichen Umstrukturierung einzudämmen. Obwohl die MAS ihre Prognosespanne für die Gesamtinflation für 2014 auf 1,0 bis 1,5 Prozent von zuvor 1,5 bis 2,0 Prozent reduzierte, rechnet sie in den kommenden Quartalen mit einer weiterhin zähen Kerninflation.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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