Draghi bedient den Helikopter: Kommt jetzt die Inflation?
Eines muss man der EZB lassen. Seit Draghi den Vorsitz übernommen hat strotzt die Zentralbank vor Selbstbewusstsein und Handlungsfähigkeit. Das Ergebnis dieser neuen Linie ist noch offen.
Eines muss man der EZB lassen. Seit Draghi den Vorsitz übernommen hat strotzt die Zentralbank vor Selbstbewusstsein und Handlungsfähigkeit. Das Ergebnis dieser neuen Linie ist noch offen.
Die brasilianische Zentralbank hat ihren Leitzins wie zuvor allgemein erwartet unverändert bei 11,0 Prozent belassen. Die Entscheidung fiel einstimmig, dürfe den Notenbanker aber dennoch schwer gefallen sein.
Die japanische Zentralbank hält an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest. Volkswirte hatten zuletzt befürchtet, dass das Preisziel wegen der negativen Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung verfehlt wird.
EZB-Präsident Draghi hat mit seinen jüngsten Aussagen viel Phantasie für eine weitere Lockerung der Geldpolitik geschürt und ein entsprechend hohes Enttäuschungspotenzial aufgebaut.
Die Furcht vor einer Zuspitzung der Ukraine-Krise hat die Wall Street am Donnerstag wieder belastet. Auf der anderen Seite stützen gute US-Wirtschaftsdaten. Noch aber behalten die Verkäufer die Oberhand.
Der Dax verliert gegen Mittag zusehends an Halt. Am Markt wird die Nervosität der Anleger mit den bevorstehenden Inflationszahlen für Deutschland begründet. Von den Daten könnte das weitere geldpolitische Vorgehen der EZB entscheidend abhängen.
Der Dax setzt heute zunächst leicht zurück. Der Tag ist gespick mit wichtigen Konjunkturdaten. Insbesondere die Teuerungsdaten aus Deutschland und Spanien stehen im Blick: Sie könnten den Inflationstrend für die gesamte Eurozone vorgeben.
Die Analysten von HSBC Trinkaus gehen davon aus, dass der geldpolitische Ausschuss der türkischen Zentralbank auf der morgigen Sitzung die Leitzinsen senken wird. Die steigende Inflation zwinge die Notenbanker zu diesem Schritt, so die Ökonomen.
Mit der Eurokrise kam vor allem eine Angst auf: Japanische Verhältnisse, nicht nur für Deutschland, sondern für den ganzen Kontinent. Also Deflation und geringes Wachstum.
Für den deutschen Aktienmarkt zeichnet sich vor den Ifo-Daten ein starker Wochenstart ab. Dieser könnte allerdings für einen Nackenschlag sorgen. Die Sorge vor den zahlreichen internationalen Krisenherden lastet sehr auf der Stimmung in den deutschen Unternehmen.