Fundamentale Nachricht
11:31 Uhr, 29.05.2015

Japans schwache Inflationsrate: Abenomics droht zu scheitern

Die japanische Wirtschaftspolitik "Abenomics" droht zu scheitern: Am Freitag wurde deutlich, dass die Inflation in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt trotz einer gewaltigen Geldschwemme nicht anspringt.

Erwähnte Instrumente

  • Nikkei225
    ISIN: XC0009692440Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (TTMzero Indikation)

Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Wirtschaftspolitik Abenomics in Japan stößt an ihre Grenzen. Die Inflation in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt will trotz einer massiven Geldschwemme nicht steigen. Die gemeldete Preissteigerungsrate von plus 0,3 Prozent für April, die erstmals den Effekt der Mehrwertsteuererhöhung nicht mehr enthält, lag zwar in etwa im Bereich der Erwartungen von Analysten. Doch liegt der Wert deutlich unter dem von der Bank of Japan avisierten Ziel von zwei Prozent. Im März lag die Inflation noch bei 2,3 Prozent (inkl. des Effekts aus der Mehrwertsteuererhöhung von April 2014). In der Kernrate, die schwankungsanfällige Preise für Energie und frische Lebensmittel ausklammert, stieg die Rate im zurückliegenden April nur um 0,3 Prozent zum Vorjahr. Aktuellere Inflationsdaten für die Region Tokio deuten darauf hin, dass sich der übergeordnete Trend hin zu einer Abschwächung der Inflation im Mai wahrscheinlich fortsetzt.

Die Arbeitslosenrate fiel im April auf 3,3 Prozent von 3,4 Prozent im März. Analysten hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet. Der Rückgang bei der Arbeitslosenquote ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass viele Leute in den Ruhestand getreten sind. Die japanische Gesellschaft überaltert in einem Maße wie kein zweites Industrieland.

Mit Hilfe der Notenbank wäre es für die Regierung Shinzo Abe möglich, weitere Stimuliprogramme aufzulegen. Angesichts des bereits hohen Schuldenbergs sind damit aber Risiken verbunden. Nach Ansicht der Experten der NordLB dürfte die japanische Notenbank mit den Daten dennoch zufriedenen sein, und vorerst von weiteren geldpolitische Maßnahmen absehen. Der abgewertete Yen dürfte die Preise weiter steigen lassen, vermuten die Experten.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

1 Kommentar

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Japan hatte nur Glueck mit dem stark gefallenen Oelpreis. Sonst gar nichts. Wer seine Waren hab verschenkt und vom reinen Gelddrucken lebt wird sicher keinen Erfolg haben auf Dauer. Auch hier nur ein durch Geld aus dem Nichts geschaffenes Strohfeuer in das Abe nur ab und an ein Haendchen Stroh nachwirft. Wie gut es den japanern wirklich geht sieht man hier in Thailand an den praktisch nicht mehr vorhandenen Touristen.

    07:43 Uhr, 01.06. 2015

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten