Inflation vor kurzfristigem Rückgang
In den USA und Europa erreichte die Inflationsrate gerade ein neues, zyklisches Hoch. Trotzdem kann man Entwarnung geben, zumindest vorerst.
In den USA und Europa erreichte die Inflationsrate gerade ein neues, zyklisches Hoch. Trotzdem kann man Entwarnung geben, zumindest vorerst.
Die Feinunze wird am Montag bei rund 1.820 Dollar gehandelt. Das bedeutet in diesem Jahr einen Aufschlag von 20 Dollar. „Gegenwind bekommen die Goldpreise zu Jahresbeginn von höheren Kapitalmarktzinsen beziehungsweise von ansteigenden Realzinsen“, urteilte die Postbank.
Die Inflation ist hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das Jahr 2022 muss für die Goldanlage dennoch nicht zum Erfolg werden, urteilte der WGC.
Die Einschätzung der Inflationsentwicklung ist schwieriger geworden. Manches aber spricht dafür, dass die derzeit hohen Inflationsraten sich in Zukunft abschwächen könnten, findet Jack Janasiewicz, Portfolio Manager and Lead Portfolio Strategist bei Natixis Investment Managers Solutions.
Lieferengpässe behindern das Wirtschaftswachstum. In Deutschland steckt die Industrie sogar in einer „Flaschenhalsrezession.“ Ein Ende der Lieferengpässe ist dringend notwendig.
Ein Problem, unterschiedliche Geschwindigkeiten: Erstmals seit langem zeichnet sich ab, dass die Geldpolitik verschiedener Volkswirtschaften im Umgang mit der Inflation stärker divergieren wird, sagt Werner Krämer, Senior Economic Analyst bei Lazard Asset Management. Dies stelle Anleger vor neue Herausforderungen.
Am Markt hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die US-Zinsanhebungserwartungen bereits eingepreist sind, während gleichzeitig Sorgen bestehen, dass die geplanten US-Zinsanhebungen das US-Wirtschaftswachstum beeinträchtigen könnten.
Lael Brainard hat am Donnerstag bei ihrer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats zu ihrer Nominierung als stellvertretende Vorsitzende der Federal Reserve Bank (Fed) signalisiert, dass sich die Fed auf eine Zinserhöhung im März 2022 vorbereitet, um die zu hohe Inflationsrate unter Kontrolle zu bringen.
Goldman Sachs bleibt bei seiner optimistischen Einschätzung der Rohölpreise und hat seine Prognose für den Brent-Rohölpreis von zuvor 80 Dollar/Barrel auf 90 Dollar/Barrel per Jahresende angehoben.
Christian Scherrmann, US-Volkswirt DWS, geht davon aus, dass mittelfristig möglicherweise noch mehr US-Zinserhöhungen erforderlich werden als jene drei bis vier, die derzeit von den Marktteilnehmern erwartet werden.