WIRECARD: Gebremstes Kurspotenzial
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Erneut hat die Financial Times in einem Zeitungsartikel schwere Vorwürfe gegen Wirecard erhoben. Financial Times beruft sich auf interne Dokumente sowie Korrespondenz hochrangiger Manager von Wirecard, die den Anschein erweckten, dass Umsätze und Gewinne in Dubai und Irland zu hoch ausgewiesen worden seien, unter anderem durch erfundene Kundenbeziehungen. Wirecard wies diese Anschuldigungen „kategorisch zurück“ und konstatiert, dass der Artikel der Financial Times eine Zusammenstellung von falschen und irreführenden Behauptungen sei, die die Zeitung bereits früher in verleumderischen Artikeln aufgebracht hätte und die bereits vor einiger Zeit widerlegt worden seien.
Trotzdem wiegen die Vorwürfe schwer und führten zu einem deutlichen Kursrückgang der Wirecard-Aktie. Weder das Dementi noch ein am Freitag gestartetes Aktienrückkaufprogramm über 200 Mio. Euro im Zeitraum von zwölf Monaten konnten hiergegen etwas ausrichten. Ein deutliches Kursplus bewirkte aber die heute angekündigte umfassende und unabhängige Untersuchung aller Vorwürfe der Financial Times durch KPMG. KPMG wird unverzüglich mit der Untersuchung beginnen und ist allein dem Aufsichtsrat gegenüber verpflichtet. Hierzu erhält die Prüfungsgesellschaft uneingeschränkten Zugang zu allen Informationen auf allen Konzernebenen und das Ergebnis des Berichts wird veröffentlicht.
Wirecard sehe sich beinahe regelmäßig mit schweren Vorwürfen konfrontiert, schreibt hierzu NordLB-Analyst Wolfgang Donie in einer am Montag vorgelegten Studie. Bislang hätten sich diese im Wesentlichen als haltlos erwiesen. Trotzdem stellten sie jedes Mal das Anlegervertrauen auf die Probe. Insofern sei es gut und richtig, eine umfassende, unabhängige Untersuchung der Vorwürfe zu beauftragen, sagt Donie. „Sofern sich die Anschuldigungen als haltlos erweisen, was wir für überwiegend wahrscheinlich halten, wären damit alle Zweifel ausgeräumt“.
Allerdings dürfte diese Untersuchung sich einige Monate hinziehen, schränkt der Experte ein. Bis dahin dürften latente Zweifel das Kurspotenzial trotz der weiter erwarteten positiven Geschäftsentwicklung bremsen. Die Analysten der NordLB senken daher das Kursziel zunächst auf 145,00 Euro, bestätigen aber ihre „Kaufen“-Empfehlung.
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