Kommentar
10:20 Uhr, 09.08.2016

Volkswirtschaftliche Kennzahlen

Bei Kennzahlen für das Nationaleinkommen kann man zwischen dem Bruttonationaleinkommen (BNE bzw. engl: GNP – Gross National Product) und dem Bruttoinlandsprodukt (BIP bzw. engl. GDP – Gross Domestic Product) unterscheiden.

1.1 Volkswirtschaftliche Kennzahlen

Nationaleinkommen

Die Leistung einer Volkswirtschaft wird durch das so genannte Nationaleinkommen (früher: Sozialprodukt) charakterisiert und stellt die Summe aller Wertschöpfungen einer Volkswirtschaft dar.

Bei Kennzahlen für das Nationaleinkommen kann man zwischen dem Bruttonationaleinkommen (BNE bzw. engl: GNP – Gross National Product) und dem Bruttoinlandsprodukt (BIP bzw. engl. GDP – Gross Domestic Product) unterscheiden.

Dabei wird beim Bruttoinlandsprodukt die Wertschöpfung innerhalb der Landesgrenzen erfasst, während das Bruttonationalprodukt Wertschöpfung über Produktionsfaktoren im Eigentum von Inländern beinhaltet.

Daneben gibt es auch noch den Begriff des Nettonationaleinkommens, welches sich aus dem Bruttonationaleinkommen durch den Abzug der Abschreibungen ergibt.

1.1.1 Indikatoren

Um eine Volkswirtschaft im Detail und ihre zukünftige Entwicklung beurteilen zu können, betrachtet man einzelne gesamtwirtschaftliche Einflussfaktoren genauer und prognostiziert diese für die Zukunft.

Die wichtigsten gesamtwirtschaftlichen Einflussfaktoren sind:

  • Wirtschaftswachstum
  • Inflation
  • Zinsniveau
  • Wechselkurs
  • Produktivität

Wie bereits erwähnt geht es bei der fundamentalen Analyse zwecks Fremdwährungsprognose um eine Prognose der Entwicklung dieser Einflussfaktoren und eine Gegenüberstellung mit der Meinung des Marktes. Indikatoren dienen als Messgröße für gesamtwirtschaftliche Einflussfaktoren. Eine große Bedeutung von Indikatoren kann man dann erkennen, dass deren Veröffentlichung sichtbare sofortige Auswirkungen auf die internationalen Märkte hat.

Folgende Klassifizierung von Indikatoren kann gemacht werden:

  • Mengenindikatoren: Geben Auskunft über die Mengenentwicklung eines Bezugsobjektes(z.Bsp. Arbeitslosenquote, Auftragseingänge)
  • Preisindikatoren: Informieren über Preisniveau oder –entwicklung (z.Bsp. Inflationsrate, Aktienkurse)
  • Früh- bzw. vorlaufende Indikatoren: Geben Hinweise auf die zukünftige Entwicklung der Wirtschaftslage (z.Bsp. Auftragseingänge, Aktienkurse)
  • Präsensindikatoren- und Spätindikatoren: Zeigen aktuelle und/oder vergangene wirtschaftliche Entwicklung (z.Bsp. Bruttoinlandsprodukt, Arbeitslosenquote)

Im Folgenden werden die wichtigsten Indikatoren kurz beschrieben:

Einkaufsmanager Index (Purchasing Managers Index – PMI)

In den USA wird auf monatlicher Basis durch Umfragen der „National Association of Purchase Managers“ ermittelt, welcher Prozentsatz der befragten Einkaufsmanager die künftige wirtschaftliche Entwicklung positiv einschätzt.

Wie für alle volkswirtschaftlichen Kennzahlen gilt: Bei schlechter Wirtschaftslage ist ein hoher Indikatorwert sehr positiv, bei starkem Wirtschaftswachstum kann ein hoher Indikatorwert auf steigende Inflationsgefahr hinweisen und ist daher schlecht.

Auftragseingänge der Industrie (New and unfilled orders)

Die prozentuale Veränderung der Auftragseingänge (üblicherweise für langlebige Gebrauchsgüter) in der Industrie gegenüber dem Vorjahreszeitraum wird als Indikator aufgezeichnet und monatlich veröffentlicht. Auftragseingänge in der Industrie sind ein Frühindikator für die Unternehmensgewinne sowie für die Entwicklung der Gesamtwirtschaft

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Über den Experten

Patrick Haas
Patrick Haas

Patrick Haas gründete gemeinsam mit Hannes Enthofer im Jahr 1985 das Unternehmen „Finance Trainer“. Die Geschäftsidee, in deren Mittelpunkt Steuerung, Treasury und Handel von Banken steht, stammt aus ihrer gemeinsamen Post-Graduate Zeit am Institut für Höhere Studien, in der sie Prognosen- und Simulationsmodelle in der Abteilung Betriebswirtschaft & Operations Research entwickelten.

Bereits 1987 entwickelte er zusammen mit seinem Partner Hannes Enthofer die ersten Simulationsprogramme für den Einsatz von derivativen Produkten in den Bank- und Handelsbüchern der Banken. 1988 entwickelt er das erste Kursprogramm für die Steuerung eines Optionsbuches, welches anschließend eingeführt wurde. Innerhalb des Finance Trainer Teams ist Patrick Haas der Derivate Spezialist und seit 1996 exklusiver Partner vom ACI (Association Camibiste International) German Language Group für die Vorbereitung auf das international anerkannte ACI Diploma. One of the funny things about the stock market is that every time one person buys, another sells, and both think they are astute. - “William Feather”

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