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13:43 Uhr, 22.08.2016

Knock-out Produkte mit unbegrenzter Laufzeit (Mini-Futures)

Da Optionsscheine immer eine begrenzte Laufzeit besitzen, lassen sich Knock-out Produkte mit einer theoretisch unbegrenzten Laufzeit nicht direkt mit Optionsscheinen vergleichen. Sie ähneln eher einem klassischen Termingeschäft: den Futures

Deshalb heißen diese Produkte auch oft Mini-Futures. Futures sind Termingeschäfte zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers und werden an den Terminmärkten nur mit großen Volumina gehandelt. Mini-Futures funktionieren wie Futures, nur dass sie mit kleineren Anlagebeträgen gehandelt werden und man überproportional an Wertveränderungen des Basiswertes partizipieren kann.

Gestaltung Mini-Futures

Mini-Futures entsprechen einem gehebelten Future mit einem festgelegten Stop-Loss (= Knock-Out). Dadurch unterliegen Mini-Futures keinen Volatilitätseinflüssen und die Preisbildung ist transparent und vom Kunden jederzeit nachvollziehbar. Mini-Futures notieren immer zum inneren Wert.

Folgende Begriffe werden bei der Beschreibung von Mini-Futures verwendet:

Finanzierungslevel

Der Finanzierungslevel repräsentiert das Kursniveau des Basiswertes mit welchem der innere Wert berechnet wird und entspricht also dem Ausübungspreis bei Optionsscheinen. Der innere Wert berechnet sich als Differenz zwischen aktuellem Kurs des Basiswertes und dem Finanzierungslevel, dividiert durch das Bezugsverhältnis. Eine wichtige Besonderheit ist hier, dass das Finanzierungslevel täglich um die Finanzierungskosten angepasst wird. Auf diese Weise gibt der Emittent die Finanzierungskosten an den Kunden weiter.

Knock-Out Barriere / Stop-Loss Marke

Die Knock-Out Barriere wird bei Mini-Futures in einem festen prozentualen Abstand über dem Finanzierungslevel (für Long-Produkte) oder unter dem Finanzierungslevel (für Short-Produkte) festgelegt. Ein Mini-Future wird automatisch aufgelöst und der Restwert an den Anleger ausbezahlt, wenn der Basiswert die Knock-Out Barriere berührt.

Hebel

Der Hebel gibt an um welchen Faktor sich der Mini-Future stärker bewegt als der Basiswert.

Im folgenden wird anhand eines Beispiel illustriert wie Long-und Short Mini-Futures funktionieren

Mini-Future Long, Basiswert EUROSTOXX50, Finanzierungslevel: 2500, Spot: 3000, Knock-Out: Finanzierungslevel * 105 %

Mini-Future Short, Basiswert EUROSTOXX50, Finanzierungslevel: 3500, Spot: 3000, Knock-Out: Finanzierungslevel * 95 %.

Konstruktion

Long: Der Emittent kauft den EUROSTOXX50 und begibt ein Mini-Future mit Bezugsverhältnis 100:1. Der Wert eines Mini-Futures beträgt daher (3000-2500)/100 = 5. Zwecks Vereinfachung nehmen wir an, ein Anleger kauft alle 100 Mini-Futures um insgesamt 500.

Im Prinzip gewährt dabei der Emittent dem Anleger einen Kredit von 2500 für den Kauf des Underlyings.

Short: Der Emittent verkauft den EUROSTOXX50 und begibt ein Mini-Future mit Bezugsverhältnis 100:1. Der Wert eines Mini-Futures beträgt daher (3500-3000)/100 = 5. Zwecks Vereinfachung nehmen wir an ein Anleger kauft alle 100 Mini-Futures um 500.

Implizit stellt dabei der Anleger dem Emittenten insgesamt eine Finanzierung von 3500 zur Verfügung.

Preisbildung

Preis Call Mini-Future= Max(Kurs des Basiswerts – Finanzierungslevel,Knock-Out Schwelle - Finanzierungslevel)

--> Steigt der Kurs des Basiswertes am Kauftag von 3000 auf 3030 (Preissteigerung von 1 %), dann steigt der Wert eines Call Mini-Futures auf (3030-2500)/100 = 5,30 (Preissteigerung von 6 %). Der Hebel beträgt hier also 6.

Preis Put Mini-Future = Max(Finanzierungslevel – Kurs des Basiswerts,Finanzierungslevel – Knock-Out Schwelle)

--> Fällt der Kurs des Basiswertes am Kauftag von 3000 auf 2970 (Preisreduktion von 1 %) dann steigt der Wert eines Put Mini-Futures auf (3500 – 2970)/100 = 5,30 (Preissteigerung von 6 %). Der Hebel beträgt hier natürlich ebenfalls 6.

Anpassung Finanzierungslevel

Durch Anpassung des Finanzierungslevels gibt der Emittent Refinanzierungskosten (long) bzw. Veranlagungserträge (short) an den Anleger weiter. Die Veranlagungskosten entsprechen dem ON (Overnight) Satz plus Finanzierungsspread (long) bzw. minus Finanzierungsspread (short)

Beispiel für ON = 3 %, Finanzierungsspread = 0,05 %

Beispiel Long Mini-Future: ........

Chance und Risiken von Mini-Futures

...................

Dieser Artikel war ein Auszug aus einem Skriptum der Zertifikate Cyber*School, welche ein Interaktives Online-Studium mit ~800 Fragen, Antworten und Erklärungen und ~270 Seiten Dokumentation in Form von Skripten umfasst.

Wer Interesse an den Themen Zertifikate und Optionen hat oder sich allgemein weiterbilden möchte, findet unter folgendem Link Informationen zu unseren Ausbildungen. Testen Sie Ihr aktuelles Know-how in unserer kostenlosen Demoversion, der Zertifikate Cyber*School.

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  • T3rm1
    T3rm1

    Der Artikel macht nicht den Eindruck als sei er fertig. Speziell der letzte Abschnitt ist unvollständig.

    10:45 Uhr, 30.08. 2016

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Über den Experten

Patrick Haas
Patrick Haas

Patrick Haas gründete gemeinsam mit Hannes Enthofer im Jahr 1985 das Unternehmen „Finance Trainer“. Die Geschäftsidee, in deren Mittelpunkt Steuerung, Treasury und Handel von Banken steht, stammt aus ihrer gemeinsamen Post-Graduate Zeit am Institut für Höhere Studien, in der sie Prognosen- und Simulationsmodelle in der Abteilung Betriebswirtschaft & Operations Research entwickelten.

Bereits 1987 entwickelte er zusammen mit seinem Partner Hannes Enthofer die ersten Simulationsprogramme für den Einsatz von derivativen Produkten in den Bank- und Handelsbüchern der Banken. 1988 entwickelt er das erste Kursprogramm für die Steuerung eines Optionsbuches, welches anschließend eingeführt wurde. Innerhalb des Finance Trainer Teams ist Patrick Haas der Derivate Spezialist und seit 1996 exklusiver Partner vom ACI (Association Camibiste International) German Language Group für die Vorbereitung auf das international anerkannte ACI Diploma. One of the funny things about the stock market is that every time one person buys, another sells, and both think they are astute. - “William Feather”

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