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18:00 Uhr, 22.06.2020

Wirecard entlässt COO Jan Marsalek endgültig - Süss MicroTec hebt Prognose an - Rhön-Klinikum-Chef gibt Amt auf

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Erwähnte Instrumente

  • Wirecard AG
    ISIN: DE0007472060Kopiert
    Kursstand: 14,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • CFNAI: Wirtschaftsaktivität in den USA nimmt rasant zu
  • Moody's setzt Wirecard-Bewertung aus
  • Gebrauchthäuser in den USA finden weniger Käufer
  • Wirecard: Keine Treuhandkonten in Asien, kein Testat
  • Lufthansa-Rettung droht Scheitern
  • Bundesbank: Massiver Wirtschaftseinbruch im zweiten Quartal
  • Corona: WHO - Rekordanstieg der Neuinfektionen weltweit
  • Bolton: Trump sollte nicht Präsident sein
  • Weißes Haus: Ende von US-Einreisestopp aus Europa offen
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DAX

  • Die Bundesbank erwartet einen massiven Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal. Insgesamt zeigen sich die Ökonomen aber vorsichtig optimistisch. Das Konjunkturpaket der Bundesregierung dürfte der Wirtschaft einen Schub geben. Man rechnet mit einer Verbesserung der Stimmung bei Verbrauchern und Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte. An der Börse herrscht heute dennoch erst einmal Zurückhaltung. Der DAX beendete den Xetra-Handel am Montag mit einem Minus von 0,55 Prozent auf 12.262,97 Punkte. Deutlich größere Verluste mussten MDAX und TecDAX verzeichnen. Vor allem den TecDAX belastet dabei das Debakel um Wirecard erneut. Der Bezahldienstleister steht am Abgrund. Seine Zukunft hängt vom Wohlwollen der Banken ab, denn die vermissten Guthaben auf Treuhandkonten in Asien gibt es offenbar nicht. Die Bilanz für 2019 kann nicht veröffentlicht werden und die Geschäftsprognosen sind hinfällig. Das Vertrauen ist völlig zerschmettert. Jetzt muss das Unternehmen auch zittern und sich fragen, wie es an frische Mittel kommen will, wenn Kredite fällig werden. Zumal Moody´s nun die Notbremse gezogen hat. Die Ratingagentur hat ihre Bewertungen komplett zurückgezogen. Die Spezialsten verfügen nicht mehr über ausreichende Informationen, um eine Bewertung über die Kreditwürdigkeit von Wirecard abzugeben, wie es hieß. Ohne Rating, gibt aber kaum eine Bank mehr Geld an ein Unternehmen. Entsprechend pessimistisch sehen die Anleger die Aktie weiterhin.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Rhön-Klinikum: Der Vorstandsvorsitzende Stephan Holzinger hat sein Vorstandsmandat und seine weiteren Ämter heute mit sofortiger Wirkung niedergelegt, wie das Unternehmen mitteilte. Der Aufsichtsrat habe der einvernehmlichen Aufhebung des Vorstandsdienstvertrages zum 30. September 2020 zugestimmt.
  • Pfeiffer Vacuum erwartet für das zweite Quartal 2020 einen Umsatz von 140 bis 145 Millionen Euro (Vorjahr €157,4 Mio). Der Rückgang sei in erster Linie auf die Nachfrageentwicklung zurückzuführen, die teilweise durch die anhaltend starke Nachfrage aus dem Halbleitermarkt ausgeglichen werde, teilte das Unternehmen mit. Das EBIT wird zwischen 3,0 und 6,5 Millionen Euro erwartet, was eine deutliche Verringerung gegenüber dem Vorjahr (€14,7 Mio) darstellen würde. Der Auftragseingang dürfte nach Einschätzung des Unternehmens in Höhe des zweiten Quartals 2019 (€144,9 Mio) oder leicht darüber liegen.
  • Süss MicroTec wird nach eigenen Angaben im ersten Halbjahr 2020 voraussichtlich einen deutlich höheren Auftragseingang verzeichenen als bisher in Aussicht gestellt. Aufgrund starker Kundennachfrage sei allein für das zweite Quartal ein Auftragseingang in einer Größenordnung von 86 bis 91 Millionen Euro zu erwarten, wie das Unternehmen mitteilte. Damit werde für das ganze erste Halbjahr nun ein Auftragseingang in der Bandbreite von 155 bis 160 Millionen Euro erwartet, nachdem bisher nur 100 bis 110 Millionen Euro in Aussicht gestellt wurden. Verantwortlich für den höheren Auftragseingang seien verstärkte Investitionen hinsichtlich der Einführung des Mobilfunkstandards 5G, so Süss MicroTec.
  • Im Zuge des Bilanzskandals hat Wirecard den fürs operative Geschäft zuständigen Vorstand (COO) Jan Marsalek endgültig abberufen. Der Aufsichtsrat habe Marsalek mit sofortiger Wirkung abberufen und seinen Anstellungsvertrag außerordentlich gekündigt, teilte das Unternehmen mit. Marsalek war nach Bekanntwerden des Skandals am vergangenen Donnerstag zunächst bis Ende des Monats freigestellt worden.
  • LEG Immobilien hat zwei Portfolien mit Mieteinnahmen von rund 35 Millionen Euro gekauft und erwartet für 2020 ein FFO in der oberen Hälfte der Zielspanne von 370-380 Millionen Euro.
  • Microsoft hat heute den Kauf von CyberX angekündigt. Kreisen zufolge liegt der Kaufpreis für die Internet-Sicherheitsfirma bei 165 Millionen Dollar. Das israelische Unternehmen soll dabei helfen, den Internet-der-Dinge-Dienst Azure IoT sicherer zu gestalten.
  • Der Wirecard-Vorstand geht nicht mehr davon aus, dass die Guthaben von fast zwei Milliarden Euro auf Treuhandkonten liegen. Laut einer Mitteilung aus der Nacht vom Montag bestehen „die Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht“. Der Konzern war bisher von der Existenz dieser Konten ausgegangen und hatte diese als Aktivposten in der Bilanz ausgewiesen. Ein Testat für die Jahreszahlen 2019 wird der Konzern damit nicht erhalten. Als Konsequenz nahm Wirecard auch die vorläufige Einschätzung des Geschäftsjahres 2019 zurück. „Mögliche Auswirkungen auf die Jahresabschlüsse vorangegangener Geschäftsjahre können nicht ausgeschlossen werden“, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Banken könnten Wirecard jetzt die Kreditlinien aufkündigen. Interims-Chef James Freis kämpft ums Überleben des Konzern. Wirecard stehe weiter in „konstruktiven Gesprächen" mit seinen kreditgebenden Banken hinsichtlich der Fortführung der Kreditlinien inklusive hinsichtlich einer Ende Juni bevorstehenden Verlängerung, hieß es. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtete, wollen die Banken das Unternehmen nicht fallen lassen. „Keiner hat ein Interesse daran, den Kredit zu kündigen", hieß es demnach am Samstag aus einem der beteiligten Geldhäuser.“ Laut Süddeutscher Zeitung ist nun absehbar, dass die Staatsanwaltschaft München I in Sachen Wirecard auch wegen des Verdachts der Bilanzfälschung ermitteln wird. Die Strafverfolger hatten erst kürzlich ein Verfahren wegen des Vorwurfs der Manipulation des Börsenkurses eingeleitet und die Geschäftsräume in Aschheim durchsucht. Die Ratingagentur Moody's hat dem Unternehmen nun die Einstufung für die Kreditwürdigkeit komplett entzogen. Moody's begründete den Schritt damit, dass die vorliegenden Informationen unzureichend seien, um eine Bewertung über die Kreditwürdigkeit abgeben zu können. Zuvor hatte Moody's die Kreditwürdigkeit von Wirecard bereits auf "Ramsch" herabgestuft.

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  • Das milliardenschwere Hilfspaket der Regierung für die Lufthansa droht an einer niedrigen Aktionärspräsenz auf der anstehenden Hauptversammlung zu scheitern. Die Frist zur Registrierung ist abgelaufen. „Seit heute Nacht wissen wir, dass unsere Aktionäre weniger als 38 Prozent des Kapitals für diese Hauptversammlung angemeldet haben", heißt es in einem Brief von Lufthansa-CEO Carsten Spohr an die Mitarbeiter. Damit stehe fest, dass „bei der Abstimmung eine Zweidrittelmehrheit erreicht werden muss", die jedoch nicht sicher erscheine. Laut „Handelsblatt“ rechnet das Lufthansa-Management mit dem Schlimmsten und bereitet sich prophylaktisch auf den Insolvenzfall vor. „Für den Fall, dass die Hauptversammlung keine Zustimmung für die Stabilisierungsmaßnahmen des Bundes erteilt, haben wir umfangreiche Vorbereitungen getroffen, unter anderem, um ein Grounding zu verhindern. Auch würden wir die verbleibende Zeit bis zur Anmeldung einer Insolvenz nutzen, um mit der Bundesregierung Optionen zu besprechen,“ schrieb Spohr. Über die Zukunft der Airline verhandeln an diesem Montag nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Finanzminister Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Peter Altmaier. Außerdem am Tisch werden CEO Spohr und auch Großaktionär Heinz Hermann Thiele sitzen. Letzterer hatte vergangene Woche seinen Anteil von 10 auf 15 Prozent erhöht und zugleich öffentlich gefordert, das mit dem Bund schon vereinbarte Paket noch einmal neu auszuhandeln. Thiele äußerte die Sorge, dass der Bund mit dem geplanten Einstieg mit 20 Prozent an der Lufthansa die notwendige Sanierung der Airline verhindern könne, wenn etwa von Arbeitnehmerseite der Druck auf die Politik erhöht werde. Thiele ist der größte Einzelaktionär und verfügt insofern über die meisten Stimmrechte auf der Hauptversammlung am kommenden Donnerstag.
  • Der Windanlagenhersteller Siemens Gamesa hat einen Großauftrag vom Energiekonzern Innogy erhalten - allerdings unter Vorbehalt. Das Unternehmen wurde zum bevorzugten Lieferanten ausgewählt und soll 100 Offshore-14-Megawatt-Turbinen für einen britischen Windpark liefern, wie es am Montag mitteilte. Auch die Wartung ist Teil der Vereinbarung. Genaue Zahlen zum Auftragsvolumen wurden nicht bekannt. Der Bau des Windparks namens Sofia in der Nordsee soll 2024 beginnen. Nach seiner Fertigstellung können rechnerisch 1,2 Mio. Haushalte mit Strom versorgt werden.
  • Der finnische Netzwerk-Ausrüster Nokia will in Frankreich 1.233 Stellen streichen. Betroffen sei unter anderem der Bereich Forschung und Entwicklung, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Das Vorhaben betreffe einen Standort im Pariser Großraum und einen weiteren in der Bretagne. Nokia führte als Grund ein Kostensenkungsprogramm an, das bereits im Oktober 2018 aufgelegt wurde.
  • Die durch die Corona-Krise angeschlagene Fluggesellschaft American Airlines will sich Bloomberg zufolge 1,5 Mrd. US-Dollar über den Verkauf von Aktien und Wandelanleihen beschaffen. Am Freitag hatte die Finanzagentur berichtet, dass die Fluglinie außerdem 2 Mrd. Dollar über Hochzinsanleihen einzutreiben gedenkt.
  • Virgin Galactic unterzeichnete einen Vertrag mit der NASA zur Entwicklung eines Rekrutierungs- und Trainingsprogramms für private Astronauten, die die Internationale Raumstation besuchen wollen.
  • General Electric ernannte Deloitte zu seinem unabhängigen Rechnungsprüfer für das Jahr 2021. Der derzeitige Rechnungsprüfer KPMG wird seine Befugnisse bis Ende dieses Jahres behalten. KPMG und die Vorgängerunternehmen waren seit 1909 die Rechnungsprüfer von GE, aber Proxy-Beratungsfirmen hatten nach bundesweiten Untersuchungen der Rechnungslegungspraxis des Unternehmens eine Änderung empfohlen.
  • Das kalifornische Versorgungsunternehmen PG&E gab bekannt, dass es die erste Phase seines Finanzierungsplans für den Ausstieg aus der Insolvenz abgeschlossen hat.
  • Nach Informationen von Reuters steht der italienisch-amerikanische Autobauer Fiat Chrysler kurz davor, die Genehmigung der italienischen Regierung für einen Kredit im Kampf gegen die Corona-Krise in Höhe von 7 Mrd. Dollar zu erhalten.
  • FedEx wird für das laufende Quartal eine nicht-liquiditätswirksame Wertberichtigung in Höhe von 370 Mio. Dollar vornehmen, die sich hauptsächlich auf Vermögenswerte aus der 2004 erfolgten Übernahme von Kinko's bezieht.
  • Laut Tesla-CEO Elon Musk hat der Autohersteller den 15. September als neues vorläufiges Datum für seine Jahreshauptversammlung sowie den "Battery Day" festgelegt. Beide Termine waren ursprünglich für den 7. Juli angesetzt worden, wurden aber wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben.
  • Die finanziell angeschlagene Restaurantkette Chuck E. Cheese des Private-Equity-Unternehmens Apollo Global Management zieht laut einem Bericht des Wall Street Journal das Interesse potenzieller Käufer auf sich.
  • Beim Bau des Terminals 3 auf dem Frankfurter Flughafen wurden bereits mehr als 100.000 Kubikmeter verseuchter Erde vorschriftsmäßig entsorgt. Dies teilte der Flughafenbetreiber Fraport mit. „Trotz der Corona-Pandemie steht der Zeitplan". Der mit polyfluorierten Chemikalien verunreinigte Aushub sei zu Deponien in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Ostdeutschland abtransportiert worden.
  • Siemens-Chef Joe Kaeser hat vor weiteren Einschränkungen der Wirtschaft im Kampf gegen Corona gewarnt: „Es darf keinen zweiten Shutdown nach dem Muster des ersten geben,“ sagte Kaeser laut Handelsblatt. Da gehe es um mehr als nur Geld. „Hier geht es wirklich um den sozialen Frieden im Land." Künftig brauche es „eine fokussierte, keine flächendeckende Bekämpfung. Sonst wird uns Corona aus den Angeln heben - wirtschaftlich, aber vor allem gesellschaftlich.“ Um neue Shutdowns zu vermeiden, spricht sich Kaeser demnach für umfassendere Datenanalysen und mehr Massentests aus.

Konjunktur & Politik

  • Die Verkäufe von bestehenden Häusern in den USA sind im Mai auf den tiefsten Wert seit neuneinhalb Jahren eingebrochen. Laut Daten der National Association of Realtors sind die Verkäufe dabei zum Vormonat um 9,7 Prozent auf einen annualisierten Wert von 3,91 Mio. Einheiten zurückgegangen. Ökonomen hat zuvor mit einem Rückgang um drei Prozent auf 4,12 Mio. gerechnet. Die sog. Existing Home Sales machen etwa 90 Prozent aller verkauften Häusern in den USA aus.
  • Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) stieg im Mai auf 2,61 Punkte, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für April wurde der Indexstand auf minus 17,89 revidiert. Der Indikator signalisiert damit eine starke Belebung der Wirtschaftsaktivität in den USA. Wenn der Wert über minus 0,35 liegt, bedeutet dies, dass die Wirtschaft expandiert. Der gleitende Dreimonatsdurchschnitt verbesserte sich ebenfalls und notierte im Mai bei minus 6,65.
  • Die Europäische Union hat sich in den letzten fünf Jahren laut Eurostat von ihren selbstgesteckten Zielen beim Klimaschutz und der Geschlechtergleichheit entfernt. So sei beispielsweise der Ausstoß von Treibhausgasen innerhalb der EU in den vergangenen fünf Jahren nur um 2,7 Prozent gesunken. Das Ziel, den Emissionsausstoß bis 2030 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, könne so nicht erreicht werden. Die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt hat sich im gleichen Zeitraum sogar verschlechtert. Die Einstellungsquote von Männern stieg im gleichen Zeitraum um einen Punkt an und lag 2019 fünf Prozent über der von Frauen.
  • US-Präsident Trump hat eine Ausweitung der Briefwahl erneut als Mittel für massiven „Wahlbetrug“ bezeichnet. Zur Kongress- und Präsidentenwahl im November würden unter anderem „ausländische Staaten" Millionen Wahlunterlagen drucken lassen, so Trump auf Twitter. „Es wird der Skandal unserer Zeit sein", schrieb er.
  • Die Ratingagentur Moody's hat die Top-Note "AAA" für die Vereinigten Staaten mit einem stabilen Ausblick bekräftigt. Die USA hätten eine „außergewöhnliche" wirtschaftliche Stärke, begründeten die Bonitätswächter ihre Entscheidung.
  • Aus Sicht der Bundesbank wird es im zweiten Quartal zu einem massiven Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung kommen. „Insgesamt könnte die Wirtschaftsleistung im Durchschnitt des laufenden Vierteljahres um beinahe ein Zehntel und damit noch erheblich stärker zurückgehen als im ersten Quartal“, schreibt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht Juni. In den ersten drei Monaten war das BIP zum Vorquartal um 2,2 Prozent geschrumpft. „Das Anfang Juni von den Koalitionsparteien vorgelegte Konjunkturpaket sollte zwar der konjunkturellen Erholung einen zusätzlichen Schub geben und könnte auch zur Verbesserung der Stimmung von Verbrauchern und Unternehmen beitragen". Im zweiten Quartal dürfte es jedoch noch kaum Wirkung entfalten.
  • Die Bafin nimmt den Bilanzskandal beim Zahlungsdienstleister Wirecard mit Entsetzen zur Kenntnis. „Das ist ein komplettes Desaster, das wir da sehen, und es ist eine Schande, dass so etwas passiert ist", sagte der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Felix Hufeld, am Montag bei einer Konferenz in Frankfurt. Die Kritik an der Rolle der Aufsichtsbehörden inklusive seines Hauses nehme er voll an. „Wir sind nicht effektiv genug gewesen, um zu verhindern, dass so etwas passiert", betonte Hufeld. Wichtig sei nun rasche Aufklärung.
  • Der Einstieg des Bundes beim Tübinger Biotechunternehmen Curevac stößt auf Kritik. Fälle dieser Art bedürften eines transparenten und geordneten Verfahrens, monierte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang. Nur so lasse sich der Anschein willkürlicher Entscheidungen vermeiden. Für Staatsbeteiligungen an privaten Firmen seien unter anderem genaue Finanzprüfungen und eine politische Verantwortlichkeit gegenüber dem Parlament nötig. Eine öffentliche Diskussion um die gerechte Verteilung von Impfstoffen sei gut. Das Argument des Gesundheitsschutzes dürfe aber „kein Freifahrtschein sein, um marktwirtschaftliche Mechanismen auszuhebeln", sagte Lang.
  • Die deutsche Elektroindustrie sieht angesichts der zunehmenden Nachfrage aus China Licht am Ende des Tunnels. Das Schlimmste der Corona-Krise sei überstanden, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands ZVEI zu den Auswirkungen der Pandemie. Demnach habe sich die Stimmung in der Branche nach den ersten Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen im Mai etwas erholt. Dennoch stehe fest, dass die Krise im Gesamtjahr ein deutliches Minus hinterlassen werde. Demnach sei es möglich, dass die Branche Umsatzeinbußen von rund zehn Prozent hinnehmen müsse.
  • Der frühere Nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton, hofft auf eine Abwahl von Präsident Donald Trump im November. Er hoffe, dass Trump in die Geschichte eingehen werde als „ein Präsident mit einer Amtszeit, der das Land nicht unwiederbringlich in eine Abwärtsspirale gestürzt hat", sagte Bolton in einem Interview des Senders ABC. Die Schlussfolgerung aus seinem Buch sei deutlich: „Ich denke, er sollte nicht Präsident sein."
  • Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat gut 183.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus weltweit innerhalb eines Tages gemeldet – so viele wie noch nie. Die meisten Neuinfektionen wurden in Nord- und Südamerika registriert. Weltweit haben sich damit laut WHO mehr als 8,7 Mio. Menschen mit Sars-Cov-2 angesteckt. In Deutschland ist der sogenannte R-Wert deutlich gestiegen. Das teilte das Robert Koch-Institut mit. Demnach wird das „7-Tage-R“ auf knapp über 2 geschätzt. Das eher auf kurzfristige Änderungen reagierende „4-Tage-R“ liegt deutlich höher. Eine infizierte Person steckt damit rechnerisch im Schnitt mindestens zwei neue Personen an. Das heißt, die Zahl der Erkrankten insgesamt nimmt zu. Das RKI führt die Entwicklung vor allem auf lokal begrenzte Ausbrüche zurück. Die Zahl der Neuinfektionen stieg nach Angaben des Instituts binnen eines Tages um 537 an. Damit haben sich insgesamt knapp 190.000 Menschen mit dem Virus angesteckt. Die Zahl der Verstorbenen liegt bei 8.885.
  • Ein Ende des Einreiseverbots aus dem Schengenraum in die USA ist weiter nicht in Sicht. US-Präsident Trump beobachte die Situation fortwährend, bislang gebe es aber keine Pläne, die Reisebeschränkungen aufzuheben, sagte eine Sprecherin des Weißen Hauses. Derzeit dürfen Reisende aus dem Schengenraum, Großbritannien und Irland bis auf Ausnahmen nicht in die USA einreisen.
  • Das Preisniveau der privaten Konsumausgaben in Deutschland lag im Jahr 2019 um 6,8 Prozent über dem Durchschnitt der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. In den meisten direkten Nachbarstaaten sei das Preisniveau im Jahr 2019 aber weiterhin höher als in Deutschland auasgefallen, betonte das Bundesamt. „Lediglich in Polen und Tschechien waren die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger“.
  • Ex-SNB-Präsident Hildebrand schätzt die aktuelle Wirtschaftskrise als nicht so schwerwiegend ein, wie die Finanzkrise 2008. „Während der Finanzkrise machte der kumulierte Verlust der Wirtschaftstätigkeit in den USA im folgenden Jahrzehnt rund 50 Prozent des BIP des Jahres 2008 aus", sagte er. In Europa seien es bei dem Wert 120 Prozent des 2008er BIP gewesen. Während der Covid-19-Krise sollte diese Kennzahl deutlich niedriger sein, so Hildebrand.
  • In der Peking sind die Infektionszahlen seit dem neuen Ausbruch des Coronavirus deutlich zurückgegangen. Offiziellen Angaben zufolge wurden in den vergangenen 24 Stunden neun weitere Fälle registriert. Das ist die geringste Zahl von Neuinfektionen, seit das Coronavirus vor knapp zwei Wochen erneut ausgebrochen war.

Dividendenausschüttungen

  • Deutsche Telekom (€0,60 je Aktie)
  • Kuka (€0,15 je Aktie)
  • Nemetschek (€0,28 je Aktie)
  • Zeal Network (€0,80 je Aktie)

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