Kommentar
17:45 Uhr, 24.07.2020
Markit: US-Privatwirtschaft stabilisiert sich im Juli - Tesla will in Grünheide Batterien selbst produzieren
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- Goldpreis über 1.900 Dollar/Unze
- Eurozone verzeichnet im Juli stärkstes Wachstum seit zwei Jahren
- China ordnet Schließung von US-Konsulat in Chengdu an
- EU-Parlament setzt Gipfel-Paket aus
- USA: Arbeitslosenhilfe soll steigen
- ifo: Öffentliche Diskussion treibt politische Reaktionen auf Pandemie
- Wirecard-Skandal: Kanzlei Tilp verklagt Bafin
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DAX & Rohstoffe
- Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt ist zum Wochenausklang denkbar schlecht. Starke Konjunkturdaten können da nicht viel ausrichten. So hat sich laut IHS Markit die Stimmung unter den Privatfirmen im Euroraum im Juli stark verbessert. Es deutet alles darauf hin, dass die Wirtschaft im laufenden Monat das stärkste Wachstum seit zwei Jahren erreichen kann. Doch es hilft nichts - die Kurse fallen, der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 2,02 Prozent auf 12.838,06 Punkte. Und die Gründe dafür sind in den USA zu finden. Dort nehmen die Corona-Neuinfektionen nach wie vor rasant zu und das schürt die Furcht, dass sich die Konjunktur nicht so schnell erholt wie gehofft. Zudem sorgt der Streit zwischen den USA und China für Unsicherheit bei den Investoren. Die chinesische Regierung hat das US-Konsulat in Chengdu geschlossen und damit auf die Schließung der chinesischen Vertretung in Houston reagiert. Auch die Haltung des EU-Parlaments, das auf dem EU-Gipfel zu Wochenbeginn beschlossene Fiskalpaket nachzubessern, wirkt bremsend. Doch zurück zur US-China-Politik. US-Außenminister Pompeo hat die westliche Staatengemeinschaft auf ein aggressiveres Vorgehen gegen China gedrängt. Die USA und ihre Verbündeten müssten kreativere und energischere Wege beschreiten, um die Kommunistische Partei Chinas zu einer anderen Haltung zu drängen, sagte Pompeo. Er bezichtigte China unfairer Handelspraktiken, Menschenrechtsverletzungen und Bemühungen, die US-Gesellschaft zu infiltrieren. Chinas Militär sei stärker und bedrohlicher geworden.
- Der Goldpreis ist am Freitag erstmals seit 2011 über die Marke von 1.900 Dollar/Unze gestiegen. Zuletzt notierte die Feinunze des Edelmetalls bei 1.902 Dollar (+0,84 Prozent). Anschlusskäufe sind nun möglich. Das Allzeithoch bei 1.921 Dollar/Unze ist greifbar nahe.
Chartanalysen & Artikel des Tages
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Unternehmensnachrichten
- Süss MicroTec hat im zweiten Quartal Quartal einen Auftragseingang von €94 Mio und einen Umsatz von €72 Mio (VJ: €47 Mio) erzielt. Im Ausblick auf das zweite Halbjahr erwartet das Management eine anhaltend positive Entwicklung. Die Umsatzerwartung liegt dem Management zufolge in einer Bandbreite von €240 Mio bis €260 Mio, die EBIT-Marge wird zwischen 3 % und 5 % erwartet.
- Die International Consolidated Airlines Group (IAG), zu der u.a. die Fluglinien British Airways und Iberia gehören, erwägt eine Kapitalerhöhung um bis zu 2,75 Milliarden Euro.
- An Unternehmensteilen des insolventen Wirecard-Konzerns gibt es nach Angaben des Insolvenzverwalters ein reges Interesse von Investorenseite. Die Liquidität sei vorläufig gesichert. Für das Nordamerikageschäft (Wirecard North America Inc.) haben rund 60 Interessenten Vertraulichkeitsvereinbarungen unterzeichnet.
- Tesla will den US-Konkurrenten Rivian aufgrund Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen und unfairen Wettbewerbs verklagen. Tesla wirft Rivian ein „alarmierendes Schema" zur Abwerbung von Mitarbeitern vor, um so an Informationen zu gelangen. Rivian weißt die Vorwürfe zurück. Die Anschuldigungen seien haltlos und stünden im Widerspruch zu Rivians Unternehmenskultur, Ethos und Richtlinien, hieß es in einer Stellungnahme. Tesla und Rivian liefern sich einen harten Konkurrenzkampf um das erste Elektroauto im Pick-up-Segment.
- Tesla will für seine Fabrik in Deutschland die nötigen Batterien selbst vor Ort herstellen. Es werde eine lokale Zellproduktion geben, die den Bedürfnissen der Berliner Fabrik gerecht werde, sagte CEO Elon Musk bei einer Online-Konferenz zu den Zahlen des zweiten Quartals. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert Großprojekte zur Batteriezellinnovation.
- Der Ausbau von Rechenzentren in der Corona-Krise hat Intel einen kräftigen Schub beschert. Der Umsatz legte entsprechend kräftig zu - im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 19,7 Mrd. Dollar. Das Geschäft mit Rechenzentren schoss um 43 Prozent auf 7,1 Mrd. Dollar hoch. Die Rendite konnte nicht ganz mithalten. Außerdem verzögert sich die Einführung einer neuen Chipgeneration um weitere 6 Monate.
- Der US-Telekom-Riese Verizon hat im zweiten Quartal besser als erwartet abgeschnitten. Die Erlöse verringerten sich um 5,1 Prozent auf 30,4 Mrd. Dollar. Analysten waren von nur knapp 30 Mrd. ausgegangen. Der Gewinn je Aktie konnte wie erwartet zulegen und stieg um rund 19 Prozent auf 1,13 Dollar. Erwartet hatten Experten 2 Cent mehr Gewinn je Aktie. Die Corona-Krise habe das Ergebnis mit 14 Cent belastet, hieß es. Für 2020 geht Verizon beim bereinigten Gewinn je Aktie im schlechtesten Fall von einem Rückgang um 2 Prozent aus. Im besten Fall soll das EPS um 2 zulegen.
- Die Investmentbank Goldman Sachs einigte sich mit Blick auf die Korruptions- und Geldwäscheaffäre beim Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad mit dem südostasiatischen Land. Das malaysische Finanzministerium bestätigte am Freitag eine Einigung mit einem Volumen von 3,9 Mrd. US-Dollar. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg darüber berichtet.
- American Express hat im zweiten Quartal wegen hoher Rückstellungen einen Gewinneinbruch verglichen mit dem Vorjahreswert um 85 Prozent auf 257 Mio. Dollar verzeichnet. Die Ergebnisse hätten stark unter der Pandemie gelitten, hieß es. Insgesamt sanken die Erlöse um 29 Prozent auf 7,7 Mrd. Dollar.
- Die Anwaltskanzlei Tilp verklagt die Finanzaufsicht Bafin im Skandal um Wirecard auf Schadenersatz. Am Freitag wurde demnach eine Amtshaftungsklage beim LG Frankfurt eingereicht. „Die Bafin hat sich unseres Erachtens jahrelang unter grober Missachtung ihrer gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse eigener Ermittlungen gegenüber der Wirecard AG wegen Marktmanipulation verweigert", so RA Andreas Tilp. Die Aufsicht habe einseitig gegen Journalisten und Leerverkäufer agiert, obwohl sie die öffentliche Berichterstattung über massive Unregelmäßigkeiten der Wirecard AG gekannt habe. „Hätte sie (Bafin) ordnungsgemäß ermittelt, wäre der Bilanzbetrug am Freitag, dem 15. Februar 2019, längst öffentlich bekannt gewesen", argumentierte Tilp. „Stattdessen hat die Bafin an diesem Tag erstmals die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung, DPR, zur Prüfung etwaiger Verstöße der Wirecard AG gegen Bilanzrecht im Halbjahresfinanzbericht 2018 veranlasst". Aus Sicht von Tilp haftet die Bafin zumindest für Geschäfte mit Wirecard-Papieren, die ab dem 18. Februar 2019 erfolgten, auf Schadenersatz.
- Der Bundesverband der Verbraucherzentralen VZBV wirft der Lufthansa vor, Erstattungen für ausgefallene Flüge mit Absicht zu verzögern. Verbandschef Klaus Müller sagte der „Rheinischen Post“, die Lufthansa habe ihre automatisierten Erstattungssysteme abgeschaltet und spiele auf Zeit. Hier versage das Luftfahrt-Bundesamt in seiner Aufsichtsfunktion. Eigentlich seien Bußgelder gegen das Unternehmen fällig.
- Der Spezialchemiekonzern Covestro sieht sich über dem Berg. Finanzvorstand Thomas Toepfer betonte im Interview mit der Börsen-Zeitung: „Der Tiefpunkt liegt überall hinter uns“. Unverändert liege die Priorität jedoch weiterhin auf den Themen Effizienz, Kostendisziplin und Liquiditätssicherung“.
- Für 35.000 Mitarbeiter des Bosch-Konzerns in den Bereichen Entwicklung, Forschung, Vertrieb und Verwaltung im Großraum Stuttgart endet kommende Woche die Kurzarbeit. Ab Anfang August verringert sich dann die wöchentliche Arbeitszeit, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.
- Der Lichtkonzern Signify hat im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr auf vergleichbarer Basis um 22,5 Prozent auf 1,47 Mrd. Euro verzeichnet. Die Marge vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten (bereinigte Ebitda-Marge) blieb mit 9 Prozent aber stabil. Die Zahlen übertrafen die Markterwartungen.
- Die British-Airways-Mutter IAG hat sich finanzielle Hilfe vom US-Kreditkartenkonzern American Express geholt. Die Partner hätten ihre bestehende Kooperation im Rahmen des Flugmeilen-Programms verlängert, teilte IAG am Freitag mit. Der Vertrag laufe über mehrere Jahre und habe einen Umfang von 750 Mio. Pfund.
- Delivery Hero gilt als Favorit für die Neubesetzung des DAX im September. Mehr Essensbestellungen während Corona-Auszeit haben den Aktienkurs in diesem Jahr von knapp 70 Euro Anfang Januar auf zwischenzeitlich über 100 Euro ansteigen lassen. Zum anderen wird Wirecard wegen seines Bilanzskandals und der anschließenden Insolvenz aus dem Index rausgeschmissen. Der Zahlungsdienstleister macht nun aber ausgerechnet einem Unternehmen Platz, dessen Geschäftsmodell ebenfalls eine Wette auf die Zukunft ist. Der Chef des Lieferdienstkonzerns, Niklas Östberg, erklärt im Handelsblatt-Interview, warum er trotzdem keine steigende Skepsis der Anleger erwartet. „Wirecard ist ein ganz spezieller Fall. Ich glaube nicht, dass die Anleger Parallelen zwischen uns und Wirecard ziehen werden - auch wenn Asien und Lateinamerika für uns ebenfalls große Märkte sind“, sagte er der Zeitung. Allerdings müsse Delivery Hero sicherstellen, dass die Börse die Unternehmensstrategie verstehe. „Vielleicht brauchen wir dazu noch mehr Informationen, aber ich denke unsere Aktionäre verstehen das", sagte Östberg. Auf die Frage des Handelsblatt, wann das Unternehmen profitabel werde, antwortete der Manager allerdings: „Ich weiß es wirklich nicht. Als ich letztes Mal ein Datum genannt habe, habe ich mich geirrt."
- Der Chemikalienhändler Brenntag ist nach eigenen Angaben dank der „Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells“ robust durch die Corona-Krise gekommen. Der Gewinn pro Aktie ist zwar etwas schwächer als im Vorjahreszeitraum, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebitda) hat hingegen leicht zugenommen, wie der Konzern am Donnerstagabend auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Der Umsatz habe im zweiten Quartal 2,8 Mrd. Euro betragen, auf Basis konstanter Wechselkurse entspreche dies einem Rückgang von 12,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Rohertrag liege bei etwa 716 Mio. Euro und damit auf Vorjahresniveau. Das operative Ebitda liege bei 276 Mio. Euro, der Gewinn pro Aktie bei 80 Cent und damit um 1,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
- Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke rechnet nun neu für das laufende Jahr mit einem Umsatzwachstum von mindestens 30 Prozent. Zuvor hatte das Unternehmen ein Plus von mindestens 20 Prozent in Aussicht gestellt. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erwartet Shop Apotheke jetzt bereinigt eine Umsatzmarge von ein bis zwei Prozent. Zuvor wurde ein positives bereinigtes Ebitda angepeilt.
Konjunktur & Politik
- In den USA ist die Zahl der Verkäufe neuer Häuser um 13,8 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Bereits im Mai waren die Verkäufe um revidiert 19,4 Prozent (zunächst 16,6 Prozent) in die Höhe gegangen.
- Die Unternehmen des US-Privatsektors zeigen sich zu Beginn des dritten Quartals robust. Während der Dienstleistungssektor weiterhin leicht schrumpft, kann das Verarbeitende Gewerbe auf bescheidenem Niveau wachsen. Auf saisonbereinigter Basis lag der entsprechende IHS Markit Flash U.S. Composite PMI Output Index im Juli bei 50,0 Punkten gegenüber 47,9 Zählern am Ende des zweiten Quartals, was auf eine Stabilisierung der Produktion im privaten Sektor hindeutet.
- In einer Eskalation im Schlagabtausch zwischen Großbritannien und China hat Peking angekündigt, britische Pässe für Bürger Hongkongs nicht länger anzuerkennen. London hat den Bürgern der früheren Kronkolonie sog. 'British National Overseas Passports' (BNO) angeboten.
- US-Außenminister Mike Pompeo hat in einer Rede die "Konzentrationslager" in der chinesischen Region Xinjiang verurteilt. Er selbst habe Uiguren und Kasachen getroffen, die den Lagern entkommen seien, so Pompeo. Daneben ging er auch auf Spionage durch China und den Diebstahl geistigen Eigentums ein.
- Die USA und Großbritannien werfen Russland vor, Waffentests im Weltall vorgenommen zu haben. Demnach soll Moskau ein Geschoss von einem Satelliten abgefeuert haben, das die Züge einer Waffe trage, hieß es.
- Infolge der zunehmenden Lockerungen der Corona-bedingten Restriktionen und weiteren Geschäftsöffnungen verzeichnete die Eurozone im Juli erstmals seit Februar wieder Wachstum, das noch dazu so stark ausfiel wie zuletzt vor über zwei Jahren. Dies signalisiert der IHS Markit Flash Eurozone Composite Index Produktion, der gegenüber Juni um 6,3 auf 54,8 Punkte anstieg. Der Indikator notiert damit nicht nur auf dem höchsten Wert seit Juni 2018, sondern auch erstmals seit Februar wieder über der neutralen Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum angezeigt wird. Sowohl die Industrieproduktion als auch die Geschäftstätigkeit im Servicesektor legten diesmal zu. Der Index Industrieproduktion stieg auf ein 23-Monatshoch und wies damit erstmals seit Januar 2019 wieder Wachstum aus, der Service-Index Geschäftstätigkeit kletterte auf ein 25-Monatshoch und signalisierte den ersten Zuwachs seit Februar. „Dank des stärksten Wachstums seit über zwei Jahren infolge der zunehmenden Lockerungen und der wieder in Schwung gekommenen Konjunktur legten die Unternehmen in der gesamten Eurozone einen guten Start ins dritte Quartal hin“, kommentierte Markit-Chefökonomen Chris Williamson. „Überdies zog die Nachfrage wieder an, was den Beschäftigungsrückgang milderte“.
- Die russische Notenbank hat den Leitzins erneut gesenkt. Der Zinssatz werde um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent reduziert, teilte die Notenbank am Freitag mit. Ökonomen hatten eine deutlichere Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte erwartet. Allerdings stellte die Zentralbank weitere Reduzierungen in Aussicht.
- EU-Handelskommissar Phil Hogan hat an die USA appelliert, wegen der europäischen Zugeständnisse im Streit um Subventionen für Airbus nicht an Strafzöllen festzuhalten. „Wir bestehen darauf, dass die Vereinigten Staaten diese ungerechtfertigten Zölle sofort aufheben", so Hogan am Freitag. „Ungerechtfertigte Zölle auf europäische Produkte sind nicht akzeptabel." Für den Fall, dass die USA nicht einlenken, kündigte Hogan EU-Strafzölle auf US-Produkte an.
- Die Europäische Union wird mit den Beschlüssen zum Hilfsfonds Recovery and Resilience Facility (RRF) laut der DZ Bank erstmals zu einem eigenständigen Akteur in der Fiskalpolitik. (…). Natürlich sei das ein weiterer Schritt in Richtung Transferunion, allerdings ein unvermeidbarer, betonte Chefökonom Stefan Bielmeier in einem aktuellen Marktkommentar. Es bleibe aber wichtig, dass die Kriterien für die Mittelverwendung nicht nur auf dem Papier stehen. „Die EU insgesamt muss wettbewerbsfähiger, moderner und innovativer werden. Das Aufbauprogramm kann ein wichtiger Schritt in diese Richtung sein“.
- Die Geschäftstätigkeit in der britischen Privatwirtschaft (Industrie und Dienstleister) hat sich im Juli deutlich erhöht. In der Industrie stieg der entsprechende Einkaufsmanagerindex von 50,1 Punkten im Vormonat auf 53,6 Zähler, wie das Institut IHS Markit bekanntgab. Im Servicesektor erhöhte sich der Indexwert kräftig von 47,1 auf 56,6 Punkte
- Nach Angaben des Statistikamts Istat ist der Indikator für das Unternehmensvertrauen im Verarbeitenden Gewerbe in Italien von 80,2 Punkten im Vormonat auf 85,2 Zähler gestiegen. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg auf 86,0 Punkte gerechnet. Die Indikator für die Wirtschaftsstimmung, der alle Branchen umfasst, stieg von 66,2 Punkte auf 76,7 Punkte. Die Verbraucherstimmung fiel hingegen von 100,7 Punkten im Vormonat auf 100,0 Zähler.
- Die Zahl der registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist binnen 24 Stunden auf 815 gestiegen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen mitteilte. Damit sind seit Beginn der Corona-Krise mindestens 204.183 Menschen in Deutschland nachweislich infiziert worden. 9.111 Personen starben demnach an oder mit dem Virus (+10). Die Zahl der Genesenen wird auf 189.400 geschätzt.
- Zur Belebung der Konjunktur in der Corona-Krise sollte aus Sicht von FDP-Chef Christian Lindner das Verkaufsverbot an Sonntagen gelockert werden. „Mir würde schon reichen, wenn die Kommunen an zwölf Sonntagen im Jahr die Geschäfte öffnen könnten“, sagte Lindner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
- Ein Senator hat in Italien eine Partei ins Leben gerufen, die sich dafür einsetzt, das Land aus der EU herauszulösen und den Euro abzuschaffen. Gianluigi Paragone, der aus der regierenden Anti-Establishment-Bewegung Cinque Stelle ausgeschlossen wurde, stellte am Donnerstag seine Partei "Kein Europa für Italien" mit einem Logo, das das Wort "Italexit" enthält, vor. Paragone lehnt die EU als "germanisches" Konstrukt ab.
- Der Bilanzskandal beim Zahlungsdienstleister Wirecard ruft nun Bundesfinanzminister Olaf Scholz auf den Plan. Der SPD-Politiker will mit einem insgesamt 16 Maßnahmen umfassenden Aktionsplan unter anderem die Finanzaufsicht Bafin stärken und Anleger besser schützen, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Dazu solle die Bafin neu aufgestellt und die Transparenz verbessert sowie Absprachen zwischen den Behörden sollten vereinfacht werden. Ziel sei, entsprechende Gesetze bis Frühling 2021 zu verabschieden.
- Je stärker die Pandemie öffentlich diskutiert wurde, desto schneller reagierte die Politik mit Maßnahmen. Das sind die Schlussfolgerungen einer Studie des CESifo-Forschungsnetzwerks. Die Unterschiede in der Reaktionsgeschwindigkeit sind erheblich: Die Schweiz verhängte Maßnahmen gegen das Virus am schnellsten, drei Tage nach Bekanntwerden erster Corona-Fälle. In Irland waren es acht Tage, in Südkorea elf Tage. Am langsamsten erfolgte die politische Reaktion unter anderem in den USA (34 Tage), Belgien (35 Tage) und Großbritannien (45 Tage). Späte politische Reaktionen auf die Pandemie hatten dabei rasch anwachsenden Infektionszahlen zur Folge. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine starke öffentliche Wahrnehmung zu einer schnellen Reaktion seitens der Politik und damit zu weniger Infektionen in den jeweiligen Ländern geführt hat“, sagt Panu Poutvaara, Ko-Autor der Studie. Zu den politischen Reaktionen gehören vor allem die Lockdown-Maßnahmen sowie verhängte Kontaktbeschränkungen.
- Der britische Einzelhandel hat im Juni nach Angaben des Statistikamts ONS vom Freitag 13,9 Prozent mehr umgesetzt als im Vormonat. Das übertraf die Erwartungen von Analysten deutlich. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren die Erlöse aber immer noch rückläufig. Laut ONS hat der Einzelhandel insgesamt dennoch sein Vorkrisenniveau mit dem Zuwachs im Mai und Juni in etwa wieder erreicht.
- Die Spannungen zwischen Amerika und China nehmen weiter zu. Die chinesische Regierung hat als Reaktion auf die Schließung des chinesischen Konsulats in Houston seinerseits die USA aufgefordert, das US-Konsulat in Chengdu zu schließen. Dies sei eine „legitime und notwendige Reaktion auf unverschämte Maßnahmen der USA“, erklärte das Außenministerium in Peking. China fordere die USA erneut auf, ihre Entscheidung zu korrigieren und so die Bedingungen für eine Rückkehr zur Normalität zu schaffen.
- Das Europaparlament hat das beim EU-Gipfel vereinbarte Haushaltspaket zunächst gestoppt. Ziel sei es, mehr Geld für Klimaschutz, Forschung, Gesundheit und Studenten herauszuholen, so das Parlament. Der Vorsitzende der EVP-Fraktion im EU-Parlament, Weber, forderte für das Parlament auch "ein Mitspracherecht" bei der Gestaltung der nationalen Programme aus dem Corona-Aufbaufonds. Das Parlament muss den Haushalt billigen.
- Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe in Deutschland war nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Mai saison- und kalenderbereinigt 5,7 Prozent niedriger als im Vormonat April. Im Vergleich zum Februar, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragseingang den weiteren Angaben zufolge um 13,3 Prozent niedriger.
- Die US-Regierung will angesichts der Corona-Krise das Arbeitslosengeld erneut aufstocken. Das sagte US-Finanzminister Steven Mnuchin. Ziel sei es, dass Arbeitslose etwa 70 Prozent ihres letzten Gehalts bekommen. Nach der bis Ende Juli gültigen Regelung bekommen Mio. Amerikaner zusätzliche Bundeshilfe von 600 Dollar pro Woche. Derzeit laufen Anschluss-Verhandlungen.
- Eine iranische Passagiermaschine ist nach iranischen Angaben im syrischen Luftraum von israelischen Kampfflugzeugen bedroht worden. Die Maschine sei auf dem Weg Richtung Beirut gewesen, berichtete der Staatssender IRIB. Sie habe den Sinkflug einleiten müssen. Dabei hätten sich Passagiere verletzt. Syrien dagegen beschuldigte laut der Agentur Sana die US-Luftwaffe.
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