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11:32 Uhr, 04.05.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar erholt sich von jüngsten Verlusten

Die Fed hat ihren Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent angehoben – das höchste Zinsniveau seit 16 Jahren. Gleichzeitig signalisierte Fed-Chef Jerome Powell angesichts der sich verschlechternden Wirtschaftslage künftig jedoch ein vorsichtigeres Vorgehen.

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Der US-Dollar erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) von seinen jüngsten, nach dem gestrigen US-Zinsentscheid gemachten Verlusten, bewegt sich aber längerfristig betrachtet weiterhin in der Nähe seines am 14. April 2023 markierten Einjahrestiefs.

Die Fed hatte am Mittwochabend ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent angehoben – das höchste Zinsniveau seit 16 Jahren. Gleichzeitig signalisierte Fed-Chef Jerome Powell angesichts der sich verschlechternden Wirtschaftslage künftig jedoch ein vorsichtigeres Vorgehen.

Auf der anschließenden Pressekonferenz sagte Powell, dass man datenabhängig und von Meeting zu Meeting entscheiden wolle, ob weitere Zinsanhebungen notwendig seien oder nicht, um die Inflation wieder in Richtung ihres Zielwerts von zwei Prozent zu bringen. Man sei von dem dazu notwendigen Zinsniveau „nicht weit entfernt" und habe es möglicherweise sogar schon erreicht, so Powell.

Gefragt nach Zinssenkungen im laufenden Jahr sagte Powell, dass nicht mit einem schnellen Rückgang der Inflation zu rechnen sei und deshalb auch Zinssenkungen nicht angemessen seien. Letzteres enttäuschte die Erwartungen der Marktteilnehmer, hatte man doch im Juni mit einer Zinspause und ersten Zinssenkungen dann ab September gerechnet.

Zudem warnte Powell vor einer Abkühlung des Wirtschaftswachstums und einer weiteren Verschärfung der Kreditbedingungen infolge des wachsenden Drucks auf die US-Banken. Anfang der Woche hatte der Zusammenbruch der First Republic Bank die Angst vor einer US-Bankenkrise wieder aufleben lassen.

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EUR/USD fällt im weiteren Handelsverlauf am Donnerstagvormittag von seinem Wochenhoch bei 1,1092 zurück und notierte bislang bei 1,1035 im Tief. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in der Eurozone ist im April laut endgültiger Veröffentlichung auf 56,2 Punkte gestiegen. Zunächst war ein Zuwachs auf 56,6 Zähler gemeldet worden, nach 55,0 Punkten im März. Trotz der Abwärtsrevision ist der aktuelle Wert weiterhin der höchste seit einem Jahr.

Die Erzeugerpreise im Euroraum sind im März wie von Analysten im Konsens erwartet um 5,9 Prozent im Jahresvergleich gestiegen – die niedrigste Teuerungsrate seit März 2021. Im Februar hatte die Erzeugerpreisinflation in der Eurozone bei 13,3 Prozent gelegen. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

GBP/USD knüpft am Donnerstagvormittag an seine jüngsten Gewinne an und hat bei 1,2593 ein knappes Elfmonatshoch erreicht. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den britischen Dienstleistungssektor im April ist von zunächst gemeldeten 54,9 Punkten auf 55,9 Zähler nach oben revidiert worden – der höchste Wert seit April 2022. Im März hatte der Index bei 52,9 Punkten notiert. Der kombinierte PMI (Verarbeitendes Gewerbe und Dienstleistungssektor) wurde von zunächst gemeldeten 53,9 Zählern auf 57,9 Punkte revidiert (zuvor 52,2 Zähler). Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

Während USD/JPY bei 134,14 im Tief ein knappes Wochentief erreicht hat, gibt USD/NOK bislang bis 10,5953 im Tief nach. Die Norges Bank hat ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet um 25 Basispunkte auf 3,25 Prozent angehoben (das höchste Zinsniveau seit Dezember 2008) und eine weitere Zinsanhebung für Juni in Aussicht gestellt.

Um 14:15 Uhr MESZ steht der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Erwartet wird im Konsens eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte auf dann 3,75 Prozent. Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der Challenger-Report mit den Stellenstreichungen im April und die US-Handelsbilanz im März gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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