Kommentar
18:25 Uhr, 20.03.2023

Amazon streicht weitere 9.000 Arbeitsplätze - EZB-Präsidentin Lagarde: Tempo der Bilanzreduktion könnte verändert werden

stock3 Newsflash: Alles, was heute an der Börse für Trader und aktive Anleger wichtig ist. Kompakt auf den Punkt gebracht.

Erwähnte Instrumente

Hier geht es zum Newsflash des Vortages

Volkswagen wird von ehemaligem russischen Partner verklagt

Handelsbilanzdefizit in Eurozone steigt stärker an

Varta plant Kapitalerhöhung zur Sanierung

UBS übernimmt Credit Suisse

Preis für europäisches Erdgas fällt auf tiefsten Stand seit Mitte 2021

Deutsche Erzeugerpreise im Februar weniger stark rückläufig als erwartet

Stornierungswelle im deutschen Wohnungsbau steigt weiter an

PBoC lässt Loan Prime Rate unverändert

Was heute am Markt los ist

Die Börsen weltweit haben mit einer Erholung auf die Fusion der angeschlagenen Credit Suisse mit der anderen Schweizer Großbank UBS reagiert und sich nach den vorangegangenen Kursverlusten am Montag erholt. Der DAX legte im Xetra-Handel um 1,02 Prozent auf 14.933,38 Punkte zu. Im Mittelpunkt steht diese Woche am Mittwochabend der Zinsentscheid der US-Notenbank. Die Mehrzahl der Experten rechnet inzwischen mit einem Zinsschritt von nur noch 0,25 Prozent, nachdem vor kurzem noch von 0,50 Prozent ausgegangen wurde. Am Donnerstag informiert dann die Bank of England über ihr weiteres Vorgehen in Bezug auf die Zinspolitik.

Wichtige börsenrelevante Termine finden Sie im Wirtschaftskalender von stock3 bzw. stock3 Terminal und im Terminkalender der stock3 App.

Aktien-News

Der Onlinehändler und Cloud-Plattform-Anbieter Amazon wird weitere 9.000 Arbeitsplätze streichen. Amazon-Chef Andy Jassy kündigte die Stellenstreichungen in einer E-Mail an, die auch auf dem Firmenblog veröffentlicht wurde. Begründet wird der Schritt mit der "ungewissen Wirschaftslage". Betroffen sind unter anderem Mitarbeiter der Cloud-Sparte AWS sowie beim Livestreaming-Dienst Twitch. Anfang des Jahres hatte Amazon bereits 18.000 Arbeitsplätze abgebaut, nachdem die Zahl der Arbeitsplätze jahrelang rasant gewachsen war. Amazon beschäftigte im Hoch Ende 2021 zeitweise mehr als 1,6 Millionen Mitarbeiter.

Amazon.com Inc.
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Volkswagen wird vom früheren russischen Partner Gaz auf eine Vertragsstrafe von 15,6 Milliarden Rubel (ca. 190 Millionen Euro) verklagt. Gaz war bis zum Ausbruch des Ukrainekriegs Fertigungspartner von VW in Russland. Nach den gegen Russland verhängten Sanktionen zogen sich die Wolfsburger aus dem Fertigungsvertrag mit Gaz zurück und die Produktion wurde eingestellt. Ein Gericht in Nischni Nowgorod hat aufgrund der Klage das russische Vermögen von VW erstmal beschlagnahmt.

Volkswagen AG Vz.
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    L&S
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Varta plant eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Altaktionäre zur Restrukturierung des Unternehmens. Die Kapitalmaßnahme soll 50 Millionen Euro in die Kasse des angeschlagenen Batterieherstellers spülen. Zur Zeichnung ist nur die VGG Beteiligungen SE, eine Tochtergesellschaft des Hauptaktionärs Montana Tech Components zugelassen, der eine Zeichnungsgarantie abgegeben hat, die noch unter der Bedingung einer finalen Einigung mit den finanzierenden Banken steht. (Ausführlicher Bericht: VARTA - Kapitalerhöhung soll das Unternehmen vor der Pleite retten)

VARTA AG
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Die UBS übernimmt die Credit Suisse. Wie am Wochenende bekannt gegeben wurde, bezahlt die UBS 3 Milliarden Dollar für die angeschlagene Konkurrentin. Die Transaktion wird über einen Aktientausch vollzogen, bei welchem die Credit Suisse-Aktionäre für jeweils 22,48 Credit Suisse-Aktien eine UBS-Aktie erhalten. Die Schweiz hat eine Garantie über 9 Milliarden Franken abgegeben für mögliche Verluste der UBS aus der Übernahme. Außerdem hat die Schweizerische Nationalbank der UBS 100 Milliarden Franken zur Unterstützung angeboten. Der Zusammenschluss soll bis Ende des Jahres vollzogen werden. (Ausführliche Berichte: UBS schluckt Credit Suisse und Aktionäre und Bankkunden zahlen die Zeche)

UBS Group AG
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Credit Suisse Group AG
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Sonstige börsenrelevante News

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die schnelle Reaktionen der Schweizer Behörden auf die Krise der Credit Suisse begrüßt, bei einer Rede vor dem europäischen Parlament aber gleichzeitig betont, dass der Ordnungsrahmen in der Schweiz ein anderer sei als in der Eurozone. Der Bankensektor im Euroraum sei widerstandsfähig, so Lagarde. Man beobachte die Entwicklungen genau und könne bei Bedarf zusätzliche Liquidität bereitstellen. Die EZB-Präsidentin bekräftigte, dass man entschlossen sei, das Inflationsziel von zwei Prozent wieder zu erreichen. Ohne die gegenwärtigen Spannungen würde man signalisieren, dass zusätzliche Zinsanhebungen notwendig seien. Die aktuellen Turbulenzen könnten aber zu einer zusätzlichen Straffung der Finanzierungsbedingungen führen, was die EZB bei ihren geldpolitischen Entscheidungen berücksichtigen werde. Lagarde deuete an, dass man die Geschwindigkeit des Abbaus der EZB-Bilanzsumme verändern könnte. Die EZB werde im Juni oder wahrscheinlich sogar noch früher darüber entscheiden, ob man das Tempo des Abbaus der Anleihenbestände, die im Rahmen des Anleihenkaufprogramms APP erworben wurde, von derzeit 15 Milliarden Euro pro Monat "nach oben oder nach unten verändere", so Lagarde.

Der Preis für europäisches Erdgas fiel erstmals seit Mitte 2021 wieder unter die Marke von 40 Euro je MWh. Der richtungsweisende Terminkontrakt TTF lag heute Vormittag bei 39,65 Euro.

In der Eurozone ist der Handelsbilanzsaldo im Januar auf minus 30,5 Milliarden Euro zurückgegangen von minus 8,8 Milliarden Euro im Vormonat. Die Schätzungen lagen bei einem Minus von 12,5 Milliarden Euro.

Im deutschen Wohnungsbau steigt die Stornierungsrate weiter an. Nach einer Umfrage des Ifo-Instituts wurden im Februar 14,3 Prozent der Aufträge storniert, nach 13,6 Prozent im Januar. Hauptgründe dafür sind das höhere Zinsniveau und die gestiegenen Baukosten.

Die deutschen Erzeugerpreise sind im Februar um 0,30 Prozent zurückgegangen nach einem Rückgang von 1,20 Prozent im Vormonat. Experten waren von einem stärkeren Rückgang in Höhe von 1,30 Prozent ausgegangen. Auf Jahresbasis sind die Erzeugerpreise um 15,8 Prozent gestiegen. Die Erwartungen lagen bei einem Zuwachs von 14,5 Prozent.

In China bleibt die Loan Prime Rate der chinesischen Nationalbank PBoC mit 3,65 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Ökonomen hatten ebenfalls mit einem unveränderten Zinssatz gerechnet.

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