Kommentar
18:30 Uhr, 02.02.2023

Aktienmarkt: Hoffnung auf weniger stark steigende Zinsen treibt die Kurse - EZB erhöht Leitzins wie erwartet um 50 Basispunkte

stock3 Newsflash: Alles, was heute an der Börse für Trader und aktive Anleger wichtig ist. Kompakt auf den Punkt gebracht.

Erwähnte Instrumente

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  • DWS Group GmbH & Co. KGaA
    ISIN: DE000DWS1007Kopiert
    Kursstand: 33,120 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Hier geht es zum Newsflash des Vortages

US-Arbeitsmarkt zeigt sich robust

Ferrari fährt Rekordgewinn ein

Siemens Healthineers mit Gewinnrückgang

DWS plant höhere Dividende

Siltronic mit Rekordjahr

Infineon zeigt sich optimistischer

Roche im Rahmen der Erwartungen

Auftragseingänge der US-Industrie steigen langsamer als erwartet

US-Produktivität legt stärker zu als erwartet

Bank of England hebt Leitzins um 50 Basispunkte an

Anlagen- und Maschinenbau verzeichnet deutlich weniger Aufträge

Materialknappheit nimmt ab

Deutscher Handelsbilanzsaldo höher als erwartet

Was heute am Markt los ist

Anleger haben auf die Zinsentscheide der US-Notenbank Fed und der EZB mit Erleichterung reagiert. Der DAX konnte am Donnerstag im Xetra-Handel um 2,16 Prozent auf 15.509,19 Punkte zulegen. Noch deutlich stärker ging es bei den Technologiewerten im TecDAX sowie an der Nasdaq nach oben. Nach den kräftigen Zinserhöhungen in den vergangenen Monaten sehen Anleger nun Licht am Ende des Horizonts: Die Fed hat die Geschwindigkeit ihrer Zinserhöhungen wie erwartet weiter verlangsamt. Die EZB will im März den Leitzins noch einmal um 0,5 Prozentpunkte erhöhen, könnte anschließend aber ebenfalls weniger stark an der Zinsschraube drehen. Nachbörslich melden Alphabet, Amazon und Apple ihre Quartalszahlen. Am Freitag werden die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten für Januar veröffentlicht.

Wichtige börsenrelevante Termine finden Sie im Wirtschaftskalender von stock3 bzw. stock3 Terminal und im Terminkalender der stock3 App.

Aktien-News

Ferrari hat das Geschäftsjahr 2022 mit Rekordzahlen abgeschlossen. Der Umsatz stieg um ca. 19 Prozent auf 5,10 Milliarden Euro bei einer bereinigten EBIT-Marge von 24,1 Prozent. Damit sind die Italiener nach wie vor der profitabelste Autobauer der Welt. Pro Aktie wurden 5,11 Euro verdient. Im aktuellen Geschäftsjahr wird ein Umsatz von 5,7 Milliarden Euro angestrebt bei einer EBIT-Marge von 26 Prozent. (Ausführlicher Bericht: FERRARI - Aktie deklassiert die Konkurrenz klar)

Ferrari
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Siemens Healthineers erzielte im ersten Quartal 2022/2023 mit einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro Erlöse auf dem Vorjahresniveau. Das bereinigte operative Ergebnis sank um ca. 28 Prozent auf 647 Millionen Euro und das Nachsteuerergebnis ging um 10 Prozent auf 426 Millionen Euro zurück. Damit lagen die Zahlen unter den durchschnittlichen Erwartungen. Ab der zweiten Jahreshälfte erwartet das Unternehmen eine Verbesserung der Marge. Für das Gesamtjahr geht Siemens Healthineers von einem kaum veränderten Jahresumsatz aus und einem Rückgang des Ergebnisses je Aktie auf 2,0 bis 2,20 Euro. Analysten gehen von einem minimalen Umsatzzuwachs und einem Ergebnis je Aktie von 2,06 Euro für 2022/2023 aus. (Ausführlicher Bericht: SIEMENS HEALTHINEERS - Zahlen lassen Kurs an zentrale Hürde springen)

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Infineon hat im ersten Quartal 2022/2023 einen Umsatzrückgang von 5 Prozent auf 3,95 Milliarden Euro verbucht. Der Nettogewinn lag mit 728 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen weiterhin einen Umsatz zwischen 15 und 16 Milliarden Euro, was einer Steigerung von ca. 9 Prozent entspricht. (Ausführlicher Bericht: INFINEON - Mit Optimismus ins neue Jahr!)

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Die DWS Group erzielte 2022 einen um 7 Prozent niedrigeren Vorsteuergewinn von 1,06 Milliarden Euro. Die bereinigten Erträge lagen mit 2,68 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Aufgrund der rückläufigen Entwicklung an den Finanzmärkten ging das verwaltete Vermögen um 11,6 Prozent auf 821 Milliarden Euro zurück. Die Dividende soll von 2,0 auf 2,05 Euro je Aktie erhöht werden. (Ausführlicher Bericht: DWS GROUP - Trotz niedrigerem Gewinn höhere Dividende)

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Siltronic hat im Geschäftsjahr 2022 beim Umsatz und EBITDA neue Rekordwerte erreicht. Nach vorläufigen Zahlen stieg der Umsatz um 28 Prozent auf 1,81 Milliarden Euro. Das EBITDA wurde um 44 auf 672 Millionen Euro gesteigert. Als Hauptgründe nannte das Unternehmen Preissteigerungen und Wechselkurseffekte. (Ausführlicher Bericht: SILTRONIC - Reicht das für einen Ausbruch?)

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Der Pharmakonzern Roche hat die Prognosen für 2022 erfüllt. Der Konzernumsatz stieg um ein Prozent auf 63,3 Milliarden Franken. Der Jahresgewinn ging von 14,9 Milliarden Franken auf 13,5 Milliarden zurück. Die Aktionäre sollen eine von 9,30 Franken auf 9,50 Franken erhöhte Dividende erhalten. (Ausführlicher Bericht: ROCHE - Erwartet 5 Mrd. CHF Umsatzverlust nach Corona)

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Meta Platforms hat im vierten Quartal besser abgeschnitten als vom Markt erwartet. Der Umsatz lag mit 32,17 Milliarden Dollar über den Schätzungen von 31,53 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie ging auf 1,76 Dollar zurück und lag damit unter den Erwartungen von 2,26 Dollar, allerdings ist der Wert aufgrund einer veränderten Berechnungsgrundlage nicht mit den Schätzungen vergleichbar. Für das erste Quartal 2023 erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 26 und 28,5 Milliarden Dollar. Außerdem wurde angekündigt, das Aktienrückkaufprogramm um 40 Milliarden Dollar zu erhöhen. (Ausführlicher Bericht: META kündigt gigantischen Aktienrückkauf an)

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Sonstige börsenrelevante News

Die Auftragseingänge der US-Industrie sind im Dezember um 1,8 Prozent gestiegen, nach einem Rückgang von 1,9 Prozent im November. Ökonomen hatten mit einem stärkeren Anstieg um 2,3 Prozent gerechnet.

Die Produktivität der US-Wirtschaft ist im vierten Quartal 2022 mit einem Plus von 3,0 Prozent stärker gewachsen als erwartet. Ökonomen hatten mit einem Zuwachs von lediglich 2,5 Prozent gerechnet. Im dritten Quartal lag das Wachstum bei 1,4 Prozent.

Die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sind von 186.000 auf 183.000 und damit auf den niedrigsten Stand seit April 2022 zurückgegangen. Prognostiziert worden waren 195.000. Die fortgesetzten Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe sind in der Vorwoche auf 1,655 Millionen gefallen, nach 1,666 Millionen in der Woche zuvor. Die Schätzungen gingen von 1,677 Millionen aus.

In den USA sind die Lohnstückkosten im vierten Quartal nach vorläufigen Zahlen mit einem Plus von 1,1 Prozent weniger stark gewachsen als erwartet. Nach einem Zuwachs von 2,0 Prozent im Vorquartal lagen die Schätzungen für Q4 bei 1,5 Prozent.

Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins um 50 Basispunkte auf 3,0 Prozent angehoben, was auch den allgemeinen Erwartungen entsprach. Es handelt sich um die fünfte Zinserhöhung in Folge. Für März hat die EZB eine weitere Erhöhung um 50 Basispunkte in Aussicht gestellt. Der Einlagensatz und der Spitzenrefinanzierungssatz wurden ebenfalls um jeweils 50 Basispunkte auf 2,5 respektive 3,25 Prozent angehoben.

Die Bank of England hat den Leitzins wie im Vorfeld erwartet um 50 Basispunkte auf 4,0 Prozent angehoben. Dies war die zehnte Zinserhöhung seit Ende 2021.

Wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) heute mitteilt, ging der Auftragseingang der Maschinen- und Anlagenbauer im Dezember um 18 Prozent zurück. Dabei kamen aus dem Inland 8 Prozent weniger Bestellungen und aus dem Ausland 22 Prozent weniger Aufträge. Im Gesamtjahr 2022 gingen die Auftragseingänge der Branche um 4 Prozent zurück.

Nach Angaben des Ifo-Instituts nehmen die Materialengpässe in der Industrie etwas ab. Nachdem im Dezember noch 51 Prozent der befragten Firmen über Materialknappheit geklagt hatten, waren es im Januar noch 48 Prozent. Besonders betroffen sind vor allem die Autobranche und der Maschinenbau. Besser ist die Lage in der Nahrungs- und Getränkeindustrie, der Chemiebranche, dem Papiergewerbe sowie in der Metallbearbeitung und -erzeugung.

In Deutschland lag der Handelsbilanzsaldo im Dezember bei 10,0 Milliarden Euro nach 10,8 Milliarden Euro im November. Die Schätzungen lagen bei 9,2 Milliarden Euro.

Die US-Notenbank Fed hat wie erwartet die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 4,50 bis 4,75 Prozent angehoben. Nach Aussage von Fed-Chef Powell sind im Jahresverlauf weitere Zinsschritte möglich.

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