BMW und das Margen-Problem
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Erstmals seit dem ersten Quartal 2010 hat die BMW Group im dritten Quartal im Segment Automotive eine operative Marge außerhalb des strategischen Zielkorridors von 8 bis 10 Prozent verbucht. Trotz eines stabilen Absatzvolumens und eines moderaten Umsatzanstiegs von 3,3 Prozent (ggü dem Vorjahr) halbierte sich das EBIT in der Division Automotive nahezu von 1,76 Mrd. Euro in 2017 auf 930 Mio. Euro, was einer Marge von nur 4,4 Prozent (Q3 2017: 8,6 %) entspricht.
Die Profitabilität wurde von Gewährleistungsrückstellungen in Höhe von 679 Mio. Euro und negativen Nettopreiseffekten in Höhe von 0,3 Mrd. Euro belastet, da a) Lieferverzerrungen in Europa durch Wettbewerber im Zuge der branchenweiten Umstellung auf den neuen WLTP-Prüfzyklus und b) die Handelsbeschränkungen zwischen China und den USA zu höheren Einfuhrzöllen für nach China importierte Fahrzeuge führten. Diese außerordentlichen Belastungen trugen zum Anstieg der F&E-Kostenquote um 0,2 Prozentpunkte und dem anhaltenden Gegenwind aus Devisen und Rohstoffen bei, den das Unternehmen durch Wachstum und interne Effizienzmaßnahmen hätte kompensieren können.
Obwohl sich die Zölle zwischen den USA und China im nächsten Jahr wieder inkrementell negativ auf die Preisgestaltung auswirken dürften und die F&E-Kosten weiter steigen sollten, während die Währungs- und Rohstoffpreise weiterhin Gegenwind erzeugen könnten, gehe er davon aus, dass das Mengenwachstum und Mixverbesserungen (SUV-Einführungen, 8er-Serie) es dem Segment Automotive ermöglichen sollten, in den Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent zurückzukehren, wenn auch möglicherweise eher am unteren Ende, schrieb Warburg-Analyst Marc-René Tonn in einer aktuellen Studie. „Damit sollte BMW seine Qualität als ertragsstarkes Unternehmen auf Basis starker Produkte, eines ausgewogenen Modellanlaufplans, einer flexiblen und effizienten Produktion sowie einer Fokussierung auf die Kostenkontrolle unter Beweis stellen können“.
Nach Kosten im Zusammenhang mit der Unterstützung der Händler in China, die auch durch die Tarifänderungen ausgelöst worden waren, und Belastungen aus dem Hochlauf der Produktion des X3 im Joint Venture sank der Ergebnisbeitrag der at-equity konsolidierten Unternehmen im dritten Quartal um 40 Mio. Euro, während das Ergebnis noch um 60 Mio. Euro gestiegen ist. Da die Belastungen des dritten Quartals vorübergehender Natur waren, wird für das vierte Quartal bereits eine Verbesserung erwartet.
Das Analysehaus Warburg Research bestätigt die Kaufempfehlung für BMW und das Kursziel von 115 Euro. Basierend auf den aktuellen Ergebnisschätzungen für 2019 entspricht der Zielwert einem KGV von nur 10,6x und einem EV/EBIT Industrial von 6,0x. Die Dividendenrendite beträgt >5 Prozent für die Stammaktien und >6 Prozent für die Vorzugsaktien.
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