BMW: EU droht mit Kartellbuße - Warburg senkt Kursziel
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die BMW Gruppe hat am Freitag mitgeteilt, dass sie im Rahmen von Untersuchungen der Wettbewerbsbehörden über ein “Statement of Objections” der EU-Kommission informiert wurde. Demzufolge haben deutsche Automobilunternehmen in Arbeitsgruppen zusammengearbeitet, um den Wettbewerb bei der Entwicklung und Einführung von Technologien zur Emissionsreduzierung einzuschränken. Im Einzelnen sollen sich nach den Erkenntnissen der EU-Kommission die Autobauer bei der Einführung von SCR-Katalysatoren für Dieselmotoren und von Feinstaub-Partikelfiltern für Benzinmotoren (OPF) unerlaubterweise abgesprochen haben.
Auf der Grundlage der Mitteilung der Beschwerdepunkte hält BMW es für wahrscheinlich, dass die EU-Kommission eine erhebliche Geldbuße verhängen wird. Nach IFRS ergibt sich daraus eine Verpflichtung, die als Rückstellung zu bilanzieren ist. BMW erwartet, dass der Betrag 1 Mrd. Euro übersteigt. Dieser Umstand wird sich das Q1-Ergebnis negativ auswirken und das Unternehmen geht aufgrund der Verpflichtung davon aus, dass die Marge im Segment Automotive um 1 bis 1,5 Prozentpunkte unter dem für dieses Jahr festgelegten Zielkorridor von 6 bis 8 Prozent liegt. Da die Guidance für das EBT bereits einen deutlichen Rückgang prognostiziert, sind zum jetzigen Zeitpunkt keine Änderungen erforderlich.
Die kartellrechtlichen Untersuchungen der EU-Kommission seien seit einiger Zeit im Gange und die Veröffentlichung einer Zielverlautbarung habe der Konzern erwartet, bewertet Warburg Research-Analyst Marc-Rene Tonn den Vorgang. So sei die mögliche Geldstrafe für BMW nicht überraschend gekommen.
Die Reduzierung der EBIT-Margenziele für das Segment Automotive (87,4 Mrd. Euro) impliziere, dass BMW von einer Geldstrafe zwischen 0,9 und 1,3 Mrd. Euro ausgehe. Bei ca. 658 Mio. ausstehenden Aktien entspricht dies einer Belastung zwischen 1,40 und 2,00 Euro je Aktie, die nach Wirksamwerden der Geldbuße von seinem Kursziel von 92 Euro abzuziehen seien, so Tonn.
BMW teilte mit, dass es einige Zeit dauern wird, die Mitteilung der Beschwerdepunkte zu überprüfen, bekräftigte aber auch, dass es die Vorwürfe gegebenenfalls mit allen rechtlichen Mitteln anfechten wird.
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