BMW: Die Hoffnung stirbt zuletzt
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Der BMW-Konzern veröffentlichte heute den Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2019. Demzufolge wurden die Fahrzeug-Auslieferungen um 2,2 Prozent auf den neuen Rekordwert von 2,538 Mio. gesteigert. Der Konzernumsatz wurde um 7,6 Prozent auf 104,210 Mrd. Euro ausgebaut. Das EBIT war allerdings um 17,0 Prozent auf 7,411 Mrd. Euro rückläufig. Dies ist auf eine Rückstellung in Höhe „im Zusammenhang mit der Übermittlung der Beschwerdepunkte im Rahmen des laufenden Kartellverfahrens der EU-Kommission“ zurückzuführen, die im 1. Quartal 2020 verbucht wurde. Das Konzernergebnis nach Steuern und Anteilen Dritter schrumpfte um 29,5 Prozent auf 4,915 Mrd. Euro.
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung (bisher geplant am 14. Mai) eine Dividende in Höhe von EUR 2,50 (Vorjahr: 3,50) je Stammaktie vor. Infolge der Coronavirus-Krise geht der Vorstand für das laufende Jahr 2020 von einem deutlichen weltweiten Absatzrückgang aus. „Infolgedessen wird mit einer Ergebnisbelastung im Segment Automobile insbesondere im ersten Halbjahr gerechnet. Für das Gesamtjahr wird momentan von einer Belastung der EBIT-Marge im Segment Automobile von rund 4 Prozentpunkten ausgegangen. Daher ergibt sich eine EBIT- Marge im Segment Automobile nach der aktuellen Planung in einem Korridor zwischen 2 und 4 Prozent.“
„Während die Automobil-Konzerne schon infolge der „Handelskonflikte“ sowie der Zukunftsthemen respektive Gegenwartsthemen „Elektromobilität“ und „Autonomes Fahren“ unter Druck stehen, wird die wirtschaftliche Entwicklung und der Aktienkursverlauf fast aller Unternehmen momentan extrem von der Corona-Epidemie geprägt“, konstatiert Analyst Frank Schwope in einer am Mittwoch vorgelegten Studie zum Autobauer. Nach der Krise könnte die Automobilwelt infolge einer Konsolidierung eine andere sein. Gut möglich, dass der BMW-Konzern, der jetzt bereits in Teilbereichen mit Daimler zusammenarbeite, näher an die Stuttgarter heranrücke, oder gar eine Fusion erfolge.
Den Einbruch des chinesischen Automarktes im Februar um mehr als 80 Prozent bezeichnet Schwope als „krass“ und „ohnegleichen“. Was sich im Februar im Reich der Mitte zeigte, könnte sich in den Monaten März und April auf viele andere wichtige Ländermärkte ausweiten, in denen das soziale Leben, aber auch die Automobil-Produktion über Wochen stillstehen könnte“, warnt der Analyst.
Sollte sich die Coronavirus-Krise in den nächsten Wochen und Monaten verschärfen – wovon Schwope ausgeht – führt dies seiner Einschätzung nach zu Lieferengpässen, Produktionsausfällen, aber auch zu starken Kaufrückgängen, was bis zum Jahresende nicht mehr aufzuholen wäre. „Viele Autohersteller schließen gegenwärtig ihre europäischen Werke. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Letztlich gilt die Hoffnung, dass der Höhepunkt der weltweiten Krise spätestens im Sommer erreicht ist und in der zweiten Jahreshälfte Aufholeffekte möglich sind“.
Da niemand die Ausweitung bzw. Ausmaße der Krise abschätzen könne, seien auch Umsatz- und Gewinnschätzungen für 2020 und 2021 extremes Stochern im Nebel, so Schwope. Marktbedingt reduziert die NordLB das Kursziel für die BMW-Stammaktie auf 40,00 Euro (Anlagehorizont 1 Jahr) und bestätigt zugleich das Anlageurteil „Halten“ für das Wertpapier.
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