Fundamentale Nachricht
10:11 Uhr, 13.07.2023

Bald nur noch russisches Aluminium in den LME-Lagern?

Bis Ende Juni ist der Anteil an Primäraluminium in den Lagerhäusern der LME, welches aus Russland stammt, auf 80 Prozent von zuvor 68 Prozent gestiegen.

Erwähnte Instrumente

  • Aluminium
    ISIN: XC0009677839Kopiert
    Kursstand: 2.253,28 $/t (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Ein Quasi-Boykott von russischem Aluminium vieler Unternehmen lässt sich eigentlich nicht mehr von der Hand weisen. Bis Ende Juni stieg der Anteil an Primäraluminium in den Lagerhäusern der LME, welches aus Russland stammt, auf 80 Prozent von zuvor 68 Prozent, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

„Zugegeben, die russischen Bestände fielen nominal um 17 Prozent zum Vormonat. Es gibt also durchaus noch Abnehmer des russischen Metalls. Dagegen fielen die Bestände aus den restlichen Ländern um mehr als die Hälfte und liegen mittlerweile bei nur noch 53.000 Tonnen“, so Nguyen.

Einerseits deute der starke Rückgang der Lagerbestände insgesamt auf eine robuste Nachfrage hin, und andererseits auf eine baldige Knappheit des Metalls, sollte sich der Trend fortsetzen. Denn sollte der Rückgang im Juli ähnlich stark ausfallen wie in den zwei Monaten zuvor, wären die nicht-russischen Bestände wohl aufgebraucht, heißt es weiter.

„Sollte das russische Metall danach keine Abnehmer finden, dürfte sich die LME mit einem Problem konfrontiert sehen. China wäre zwar ein potenzieller Abnehmer, hier dürfte sich die heimische Aluminiumproduktion jedoch kurzfristig erholen, was den Importbedarf dämpfen sollte. Denn die Lagerbestände würden dann nicht mehr das tatsächlich verfügbare Angebot reflektieren und somit den Preis verzerren“, so Nguyen.

Aluminium
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    ARIVA Indikation

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten