Bald nur noch russisches Aluminium in den LME-Lagern?
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Ein Quasi-Boykott von russischem Aluminium vieler Unternehmen lässt sich eigentlich nicht mehr von der Hand weisen. Bis Ende Juni stieg der Anteil an Primäraluminium in den Lagerhäusern der LME, welches aus Russland stammt, auf 80 Prozent von zuvor 68 Prozent, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
„Zugegeben, die russischen Bestände fielen nominal um 17 Prozent zum Vormonat. Es gibt also durchaus noch Abnehmer des russischen Metalls. Dagegen fielen die Bestände aus den restlichen Ländern um mehr als die Hälfte und liegen mittlerweile bei nur noch 53.000 Tonnen“, so Nguyen.
Einerseits deute der starke Rückgang der Lagerbestände insgesamt auf eine robuste Nachfrage hin, und andererseits auf eine baldige Knappheit des Metalls, sollte sich der Trend fortsetzen. Denn sollte der Rückgang im Juli ähnlich stark ausfallen wie in den zwei Monaten zuvor, wären die nicht-russischen Bestände wohl aufgebraucht, heißt es weiter.
„Sollte das russische Metall danach keine Abnehmer finden, dürfte sich die LME mit einem Problem konfrontiert sehen. China wäre zwar ein potenzieller Abnehmer, hier dürfte sich die heimische Aluminiumproduktion jedoch kurzfristig erholen, was den Importbedarf dämpfen sollte. Denn die Lagerbestände würden dann nicht mehr das tatsächlich verfügbare Angebot reflektieren und somit den Preis verzerren“, so Nguyen.
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