Aluminium: Europäischer Markt unter Druck
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Aus den Zahlen eines führenden europäischen Aluminiumproduzenten mit Sitz in Oslo lässt sich schließen, dass es um den Markt in Europa weiterhin schlecht bestellt ist, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
Das Unternehmen habe einen Rückgang der Produktion im zweiten Quartal dieses Jahres um fünf Prozent gegenüber Vorjahr gemeldet und als Grund eine schwache Nachfrage wie auch fallende Gewinnmargen genannt. Konkret hätten eine schwache Nachfrage aus dem Bau- und Industriesektor die positiven Impulse aus der Automobil- sowie Solarbranche aufgewogen, heißt es weiter.
„Angesichts des Drucks, welchem sich die europäischen Aluminiumproduzenten aktuell ausgesetzt sehen, darf nicht verwundern, dass das norwegische Unternehmen Berichten zufolge plant, die Londoner Metallbörse dazu aufzurufen, russisches Aluminium vom Handel an der LME auszuschließen. Denn da viele Unternehmen offenbar Metalle aus Russland meiden, stammen mittlerweile 80 Prozent der Lagerbestände an der Börse aus Russland und drohen den Preis nach unten zu verzerren“, so Nguyen.
Die LME weise darauf hin, dass man nach wie vor Abnehmer von russischem Aluminium sehen würde. Dies dürfte in erster Linie China sein, dessen Importe von raffiniertem Aluminium Daten der Zollbehörde zufolge im Juni zu 95 Prozent aus Russland stammten. Vergangenes Jahr habe der entsprechende Anteil noch bei durchschnittlich rund 70 Prozent gelegen, seit Anfang dieses Jahres liege er im Durchschnitt bei 90 Prozent, heißt es weiter.
„Dennoch deutet der steigende Anteil des russischen Aluminiums in den Lagerbeständen an der LME daraufhin, dass die russischen Produzenten nicht für all ihr Metall Käufer finden. Sollte die LME tatsächlich Restriktionen auf den Handel von russischem Aluminium einführen, dürfte dies den Preis nach oben schieben“, so Nguyen.
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