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09:52 Uhr, 27.07.2023

Aluminium: Europäischer Markt unter Druck

Sollte die LME Restriktionen auf den Handel von russischem Aluminium einführen, dürfte dies laut Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen den Preis nach oben schieben.

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Aus den Zahlen eines führenden europäischen Aluminiumproduzenten mit Sitz in Oslo lässt sich schließen, dass es um den Markt in Europa weiterhin schlecht bestellt ist, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Das Unternehmen habe einen Rückgang der Produktion im zweiten Quartal dieses Jahres um fünf Prozent gegenüber Vorjahr gemeldet und als Grund eine schwache Nachfrage wie auch fallende Gewinnmargen genannt. Konkret hätten eine schwache Nachfrage aus dem Bau- und Industriesektor die positiven Impulse aus der Automobil- sowie Solarbranche aufgewogen, heißt es weiter.

„Angesichts des Drucks, welchem sich die europäischen Aluminiumproduzenten aktuell ausgesetzt sehen, darf nicht verwundern, dass das norwegische Unternehmen Berichten zufolge plant, die Londoner Metallbörse dazu aufzurufen, russisches Aluminium vom Handel an der LME auszuschließen. Denn da viele Unternehmen offenbar Metalle aus Russland meiden, stammen mittlerweile 80 Prozent der Lagerbestände an der Börse aus Russland und drohen den Preis nach unten zu verzerren“, so Nguyen.

Die LME weise darauf hin, dass man nach wie vor Abnehmer von russischem Aluminium sehen würde. Dies dürfte in erster Linie China sein, dessen Importe von raffiniertem Aluminium Daten der Zollbehörde zufolge im Juni zu 95 Prozent aus Russland stammten. Vergangenes Jahr habe der entsprechende Anteil noch bei durchschnittlich rund 70 Prozent gelegen, seit Anfang dieses Jahres liege er im Durchschnitt bei 90 Prozent, heißt es weiter.

„Dennoch deutet der steigende Anteil des russischen Aluminiums in den Lagerbeständen an der LME daraufhin, dass die russischen Produzenten nicht für all ihr Metall Käufer finden. Sollte die LME tatsächlich Restriktionen auf den Handel von russischem Aluminium einführen, dürfte dies den Preis nach oben schieben“, so Nguyen.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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