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10:03 Uhr, 01.09.2020

Agrar: Neue Fed-Strategie auch für Agrarpreise von Bedeutung

Der Strategiewechsel der US-Notenbank Fed dürfte mit einem schwächeren US-Dollar einhergehen, was nach Einschätzung von Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl auch die Preisentwicklung an den Agrarmärkten beeinflussen dürfte.

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  • Kaffee
    ISIN: US6289851031Kopiert
    Kursstand: 130,30 US¢/lb (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Zucker
    ISIN: XC0002272240Kopiert
    Kursstand: 0,12756 $/lb (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Noch ist der angekündigte Strategiewechsel der US-Notenbank Fed mit viel Unsicherheit behaftet. Einiges deutet, auch aus Sicht unserer FX-Kollegen, darauf hin, dass die neue Strategie mit einem schwächeren US-Dollar einhergehen dürfte. Dies wiederum dürfte die Preisentwicklung an den Agrarmärkten beeinflussen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

„Ein im Vergleich zum US-Dollar stärkerer Euro belastet die internationale Wettbewerbsfähigkeit etwa des wichtigen EU-Exportprodukts Weichweizen und wirkt damit tendenziell preisbelastend. Dass der Euro bereits seit einiger Zeit an Stärke gegenüber dem US-Dollar gewonnen hat – Stichwort Umgang mit Corona und die gefühlte Solidarität in der EU bei den finanziellen Belastungen der Krise – hat den durch eine mehrfach nach unten korrigierte Ernte ausgelösten Preisauftrieb zumindest gedämpft. Zuletzt hatte Ende der Woche die EU-Kommission die Weichweizenernte nochmals um drei Millionen auf 113,5 Millionen Tonnen gekürzt (minus 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr)“, so Helbing-Kuhl.

Wichtig sei auch die Währungsrelation des US-Dollar zu Rohstoffwährungen wie dem Brasilianischen Real. Brasilien sei etwa bei Kaffee und Zucker der weltweit größte Anbieter. Verliere der US-Dollar gegenüber dem Real an Wert, dann erhalte ein brasilianischer Händler beim Export dieser international in US-Dollar fakturierten Produkte einen geringeren Betrag in heimischer Währung als zuvor. Dies reduziere den Anreiz zum Verkauf. Werde daher weniger am Weltmarkt angeboten, steige dort tendenziell der in US-Dollar ausgedrückte Preis. Bei aller Unsicherheit über den weiteren Verlauf: Ende letzter Woche habe der Real deutlich gegenüber dem US-Dollar zugelegt, heißt es weiter.

„Gemeinsam mit einem gestiegenen Interesse der kurzfristig orientierten Marktteilnehmer trug dies dazu bei, dass Kaffee Arabica am Freitag gut drei Prozent im Plus bei 126 US-Cent je Pfund auf einem Fünfmonatshoch schloss. Dass ein stärkerer Real und eine Ausweitung der spekulativen Netto-Long-Positionen kein Garant für unmittelbar höhere Preise sind, zeigt das Beispiel Rohzucker. Dessen Preis sank am Freitag leicht. Hier drückt das hohe Angebot, denn im Hauptanbaugebiet Center-South wurde zuletzt, wie auch kumuliert seit April, 50 Prozent mehr Zucker als im Vorjahr produziert“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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