Agrar: Neue Fed-Strategie auch für Agrarpreise von Bedeutung
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Noch ist der angekündigte Strategiewechsel der US-Notenbank Fed mit viel Unsicherheit behaftet. Einiges deutet, auch aus Sicht unserer FX-Kollegen, darauf hin, dass die neue Strategie mit einem schwächeren US-Dollar einhergehen dürfte. Dies wiederum dürfte die Preisentwicklung an den Agrarmärkten beeinflussen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
„Ein im Vergleich zum US-Dollar stärkerer Euro belastet die internationale Wettbewerbsfähigkeit etwa des wichtigen EU-Exportprodukts Weichweizen und wirkt damit tendenziell preisbelastend. Dass der Euro bereits seit einiger Zeit an Stärke gegenüber dem US-Dollar gewonnen hat – Stichwort Umgang mit Corona und die gefühlte Solidarität in der EU bei den finanziellen Belastungen der Krise – hat den durch eine mehrfach nach unten korrigierte Ernte ausgelösten Preisauftrieb zumindest gedämpft. Zuletzt hatte Ende der Woche die EU-Kommission die Weichweizenernte nochmals um drei Millionen auf 113,5 Millionen Tonnen gekürzt (minus 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr)“, so Helbing-Kuhl.
Wichtig sei auch die Währungsrelation des US-Dollar zu Rohstoffwährungen wie dem Brasilianischen Real. Brasilien sei etwa bei Kaffee und Zucker der weltweit größte Anbieter. Verliere der US-Dollar gegenüber dem Real an Wert, dann erhalte ein brasilianischer Händler beim Export dieser international in US-Dollar fakturierten Produkte einen geringeren Betrag in heimischer Währung als zuvor. Dies reduziere den Anreiz zum Verkauf. Werde daher weniger am Weltmarkt angeboten, steige dort tendenziell der in US-Dollar ausgedrückte Preis. Bei aller Unsicherheit über den weiteren Verlauf: Ende letzter Woche habe der Real deutlich gegenüber dem US-Dollar zugelegt, heißt es weiter.
„Gemeinsam mit einem gestiegenen Interesse der kurzfristig orientierten Marktteilnehmer trug dies dazu bei, dass Kaffee Arabica am Freitag gut drei Prozent im Plus bei 126 US-Cent je Pfund auf einem Fünfmonatshoch schloss. Dass ein stärkerer Real und eine Ausweitung der spekulativen Netto-Long-Positionen kein Garant für unmittelbar höhere Preise sind, zeigt das Beispiel Rohzucker. Dessen Preis sank am Freitag leicht. Hier drückt das hohe Angebot, denn im Hauptanbaugebiet Center-South wurde zuletzt, wie auch kumuliert seit April, 50 Prozent mehr Zucker als im Vorjahr produziert“, so Helbing-Kuhl.
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