Weizen: EU-Preis trotz schlechter Ernten auf Talfahrt
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- WeizenKursstand: 539,91 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Der Weizenpreis an der Euronext in Paris fiel gestern im nächstfälligen Terminkontrakt auf ein Fünfmonatstief von knapp 190 Euro je Tonne. Aktuell handelt es sich dabei um den September-Kontrakt, für den es gleichzeitig das niedrigste Niveau seit Beginn des Handels in diesem Kontrakt darstellte, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der Dienstags-Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
Der Kontrakt mit Fälligkeit im Dezember, inzwischen der meistgehandelte Terminkontrakt, sei auf unter 205 Euro je Tonne abgerutscht, was ebenfalls einem Fünfmonatstief entspreche und nur noch knapp über dem im März verzeichneten Kontrakt-Tief liege, heißt es weiter.
„Für die Landwirte in Frankreich und Deutschland ist dies in doppelter Hinsicht ein Problem. Zum einen ernteten sie dieses Jahr deutlich weniger, zum anderen bekommen sie dafür auch noch niedrige Preise. So berichtete der Deutsche Bauernverband (DBV) in der vergangenen Woche einen Rückgang der deutschen Winterweizenernte in diesem Jahr um 15 Prozent auf 18 Millionen Tonnen“, so Fritsch.
Der DBV sei damit dem Deutschen Raiffeisenverband gefolgt, der eine Woche zuvor einen ähnlich starken Ernterückgang gemeldet habe. Die Weizenernte in Frankreich dürfte sogar so niedrig wie seit rund drei Jahrzehnten nicht ausfallen. Die französische Agrarbehörde FranceAgriMer habe zudem von einer schlechteren Qualität des Weizens berichtet, heißt es weiter.
„Ursächlich für die oben aufgezeigte Preisschwäche ist das reichliche Weizenangebot außerhalb der EU, insbesondere aus der Schwarzmeerregion. Die Weizenernte in der Ukraine soll in diesem Jahr 21,8 Millionen Tonnen betragen, wie das ukrainische Landwirtschaftsministerium am Freitag berichtete. Davon sollen 16,2 Millionen Tonnen in den Export gehen“, so Fritsch.
Russland könnte laut Aussage von Landwirtschaftsministerin Lut zwar etwas weniger Weizen ernten als bislang von der Regierung prognostiziert. Die offizielle Prognose von 86 Millionen Tonnen liege aber merklich höher als die meisten Prognosen privater Beobachter. So habe das Beratungsunternehmen SovEcon seine Prognose zuletzt leicht auf 83,3 Millionen Tonnen angehoben, heißt es abschließend.
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