Die Inflation überschreitet den Zenit - jedenfalls in China
In Europa herrschen Inflationszustände, die man sonst nur aus Emerging Markets kennt. Aus China kommt ein Signal der Entwarnung.
In Europa herrschen Inflationszustände, die man sonst nur aus Emerging Markets kennt. Aus China kommt ein Signal der Entwarnung.
Die weltweite Inflation wird nach Einschätzung von Sébastien Galy, Makro-Stratege bei Nordea, in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreichen. Danach dürfte sich die Nachfrage wieder erholen, was zu einer Erholung der Unternehmensgewinne und einem Kursanstieg bei festverzinslichen Wertpapieren führen werde.
Noch ist es nach Einschätzung von Chris Iggo, CIO Core Investments bei AXA Investment Managers, zu früh, um zu sagen, ob wir uns in einem Umfeld dauerhaft höherer Inflation von mindestens zwei bis vier Prozent oder darüber befinden.
Zu erwarten steht, dass die Federal Reserve Bank (Fed) nach einer ersten Anhebung im März um 0,25 Prozent am Mittwochabend ihren Leitzins um weitere 50 Basispunkte auf eine Spanne von 0,75 Prozent bis 1,00 Prozent anheben wird.
Die Erzeugerpreise in der Eurozone sind im März weiter gestiegen. Sie legten auf Monatssicht um 5,3 Prozent und auf Jahressicht um 36,8 Prozent zu – ein neuer Rekordwert.
Sebastien Galy, Senior Market Strategist bei Nordea Asset Management, hält es für wahrscheinlich, dass die Fed bereits am Mittwoch mit einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte und einem schnelleren Abbau ihrer Bilanz überraschen könnte.
François Rimeu, Senior Strategist bei La Française AM, geht davon aus, dass die FED trotz anhaltender Risiken (z. B. Chinas strikte Null-Covid-Politik, Krieg in der Ukraine) an ihrer hawkishen Haltung festhalten wird.
Die Inflation in der Kernrate signalisiert laut Ulrike Kastens, DWS-Volkswirtin Europa, einen höheren Preisdruck in der Eurozone.
Der US-Dollar gibt zum Wochenschluss Gewinne ab, nachdem am Donnerstag gemeldet worden war, dass das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2022 überraschend um 1,4 Prozent geschrumpft ist.
Die Wirtschaft in der Eurozone ist im ersten Quartal um 0,2 Prozent im Quartalsvergleich gewachsen. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein BIP-Anstieg von 5,0 Prozent. Die Inflation im Euroraum erhöhte sich im April wie erwartet leicht weiter auf 7,5 Prozent im Jahresvergleich.