Indischer Weizen nur für Inder
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Frankfurt/ Neu Delhi (Godmode-Trader.de - Die rapide steigenden Preise treiben die Menschen um. Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey stehen (mit Blick auf deutsche Verbraucher) selbst der Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie dahinter zurück. Angeführt wird die Preisspiel von den Energiekosten. Doch nicht nur Gas und Öl sind derzeit ein Problem: Laut Statistischem Bundesamt legten die Getreidepreise im März im Jahresvergleich um 53,6 Prozent zu. Das war der höchste Anstieg seit 11 Jahren. Vor allem der Weizenpreis explodierte (Preissteigerung um 65,3 Prozent).
Und die Lage dürfte sich weiter verschärfen, denn per sofort verbietet Indien den Export von Weizen. Das Angebot auf dem Weltmarkt wird damit noch schmaler. Nach dem Abarbeiten bestehender Bestellungen wird der zweitgrößte Produzent der Welt keinen Weizen mehr ins Ausland verkaufen. Es ginge Indien darum, den Anstieg der Weizenpreise in Indien entgegenzuwirken, hieß es aus Neu Delhi.
Das Vorgehen erinnert an das Exportverbot für Palmöl, ausgesprochen durch den Weltmarktführer Indonesien. Der Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) rief die Regierungen der Welt auf, keine Exportbeschränkungen zu verhängen.
Indien war bisher nur ein kleiner Exporteur von Weizen. Neu Delhi wollen in diesem Jahr eigentlich rund 10 Mio. Tonnen Weizen ausführen, auch, um seine Agrarwirtschaft von den Rekordpreisen auf dem Weltmarkt profitieren zu lassen. Im Jahr zuvor waren es 7 Mio. Tonnen gewesen.
Doch die Inflationsrate für Lebensmittel hat sich auf dem Subkontinent auf nun über acht Prozent mehr als verdoppelt. Aufgrund der jüngsten Hitzewelle in Teilen des Landes hat die Regierung ihre Ernteprognose von 111,3 Mio. Tonnen in diesem Fiskaljahr (1. April) auf 97 Mio. Tonnen gekappt. Rund 35 Mio. Tonnen Weizen sollen in staatlichen Speichern gehalten werden. Doch das ist in Zeiten der rapide steigenden Preise ein schwieriges Unterfangen: Private Ankäufer bieten den Bauern schon jetzt rund 20 Prozent mehr als die staatlichen Aufkäufer, die die Speicher füllen wollen.
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