Geht der Abwärtstrend weiter oder kommt jetzt die Trendwende?
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Erwähnte Instrumente
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- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 4.023,89 Pkt (S&P)
Der Aktienmarkt hat weiter mit einer Vielzahl an Belastungsfaktoren zu kämpfen:
- Die hohe Inflation sorgt dafür, dass die Notenbanken in den kommenden Monaten und Quartalen ihre Geldpolitik deutlich straffen werden. Im April ist die Inflationsrate in den USA zwar leicht von 8,5 % auf 8,3 % gesunken, bleibt damit aber auf einem sehr hohen Niveau, wie frische Inflationsdaten der vergangenen Woche gezeigt haben.
- Es ist unklar, ob die Notenbanken ihre Geldpolitik möglicherweise sogar so stark straffen müssen, dass sie eine Rezession auslösen werden. In den 1980er Jahren konnte die Inflation letztlich nur dadurch unter Kontrolle gebracht werden. Die Wirtschaft in den USA befindet sich derzeit in einer starken Verfassung, was für die Möglichkeit einer "sanften Landung" der Konjunktur spricht. Wie sich die konjunkturelle Verfassung ändert, wenn die Zinsen wirklich stark steigen, muss sich aber erst noch zeigen.
- Die Corona-Lockdowns in China haben die Wirtschaft im Reich der Mitte bereits deutlich belastet, wie auch die am Morgen veröffentlichten und insgesamt schwach ausgefallenen Konjunkturdaten aus China zeigen. Der Lockdown in Shanghai soll am 1. Juni enden und vorher schrittweise gelockert werden. Die Folgen dürften aber noch für längere Zeit zu spüren sein, weil Lieferkettenprobleme oftmals erst nach Monaten wieder völlig behoben werden können.
- Auch der Ukraine-Krieg bleibt natürlich ein Belastungsfaktor für die Aktienmärkte. Der Krieg sorgt nicht nur für unermessliches menschliches Leid, sondern auch für Turbulenzen auf den Rohstoffmärkten. Bei einer Vielzahl von Rohstoffen sind Russland und die Ukraine wichtige und kaum zu ersetzende Lieferanten. Die durch den Rohstoffmangel ausgelösten Preisanstiege sind ein wichtiger, wenn auch keineswegs der einzige Grund für die hohe Inflation. Auf vielen Rohstoffmärkten besteht wegen zu geringer Investitionen in der Vergangenheit ein strukturelles Angebotsdefizit, das teilweise jahrelang Bestand haben könnte. Hinzu kommen temporäre Lieferengpässe, so sinkt etwa der russische Gastransit durch die Ukraine weiter.
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Zuletzt hat sich die konjunkturelle Lage bereits sichtbar eingetrübt, während es Anzeichen dafür gibt, dass sich die Inflation verfestigt. Die EU-Kommission hat am Vormittag ihre Wachstumsprognose für die Eurozone deutlich gesenkt und zugleich ihre Inflationsprognose deutlich erhöht. Für den gemeinsamen Währungsraum erwartet die EU-Kommission im Gesamtjahr 2022 nun ein reales (inflationsbereinigtes) BIP-Wachstum von 2,7 % (zuvor: 4,0 %) und eine Inflationsrate von 6,1 % (zuvor: 3,5 %).
Aus technischer Sicht befinden sich die Aktienmärkte weiter klar im Abwärtstrend. Daran hat der starke Kursrebound am vergangenen Freitag nichts geändert. Besonders stark konnten sich vor dem Wochenende die zuvor heruntergeprügelten Wachstumstitel erholen. Allerdings treten zwischenzeitlich starke Kurserholungen auch in jedem Bärenmarkt auf, ohne dass dies wirklich eine Änderung im übergeordneten Trend bedeuten muss. Die Experten der US-Bank Morgan Stanley sehen den S&P 500 derzeit in einer solchen Bärenmarktrally. Angesichts des kurzfristig überverkauften Zustands des Marktes rechnet Morgan-Stanley-Analyst Mike Wilson zunächst mit einer Erholung, hält anschließend aber einen Rücksetzer bis in den Bereich von 3.400 Punkten für wahrscheinlich.
Inzwischen ist auch "Big Tech" kein Fels in der Brandung mehr. Allein Apple hat in den vergangenen Wochen mehrere hundert Milliarden (!) Dollar an Marktkapitalisierung eingebüßt. Zwischenzeitlich (bis Donnerstagabend) verlor der Nasdaq-100 fast eine Billion Dollar an Marktkapitalisierung innerhalb von einer Woche. Durch die starke Erholung am Freitag sah die Wochenbilanz dann allerdings wieder deutlich besser aus.
In schwacher Verfassung hat sich zuletzt auch der Markt für Kryptowährungen gezeigt. Das Debakel um Terra Luna hat auch die Kryptoschwergewichte Bitcoin und Ethereum schwer belastet. Seit November hat sich der Bitcoinpreis mehr als halbiert.
In der neuen Woche stehen eine Reihe an Konjunkturdaten an. Nach den bereits in der Nacht veröffentlichten Konjunkturdaten aus China (siehe oben) werden im Verlauf der Woche unter anderem US-Einzelhandelsumsätze, Wachstumszahlen für die Eurozone sowie konjunkturelle Frühindikatoren für die USA (Empire State Index, Philadelphia-Fed-Index) veröffentlicht.
Die Berichtssaison neigt sich inzwischen auf beiden Seiten des Atlantiks dem Ende entgegen. In den USA werden noch einige Einzelhandelsschwergewichte wie Walmart und Home Depot ihre Zahlen vorlegen, in Deutschland u.a.
Wichtige Termine der neuen Woche
Bitte beachten Sie, dass in der folgenden Übersicht nur eine Auswahl der wichtigsten Termine aufgeführt ist. Eine vollständige Terminübersicht erhalten Sie im Guidants-Terminkalender. Alle Angaben ohne Gewähr.
Montag, 16. Mai 2022
Quartalszahlen Deutschland: Vantage Towers, Adesso (endgültige Zahlen)
Sonstige Quartalszahlen: Ryanair
Sonstige Unternehmenstermine: Synlab (Hauptversammlung), WashTec (Hauptversammlung)
04:00 Uhr: Industrieproduktion und Einzelhandelsumsatz aus China (insgesamt schwach ausgefallen)
11:00 Uhr: EU-Konjunkturprognose
14:30 Uhr: Empire State Index
Dienstag, 17. Mai 2022
Quartalszahlen Deutschland: Daimler Truck, Grand City Properties, Hornbach (Bilanzpressekonferenz), Pharma SGP Holding
Quartalszahlen USA (vorbörslich): Walmart, Home Depot
Sonstige Quartalszahlen: Vodafone Group, Imperial Brands
Sonstige Unternehmenstermine: Kuka (Hauptversammlung), Teamviewer (Hauptversammlung), Software AG (Hauptversammlung), SGL Carbon (Hauptversammlung), Norma (Hauptversammlung), bet-at-home (Hauptversammlung), SLM Solutions (Hauptversammlung), Flatexdegiro (Hauptversammlung), ad pepper (Hauptversammlung)
11:00 Uhr: BIP Eurozone 1. Quartal
14:30 Uhr: US-Einzelhandelsumsatz April
15:15 Uhr: US-Industrieproduktion April
Mittwoch, 18. Mai 2022
Quartalszahlen Deutschland: Ströer, Dermapharm Holding, CropEnergies (Bilanzpressekonferenz)
Quartalszahlen USA (vorbörslich): Target, Analog Devices
Quartalszahlen USA (nachbörslich): Cisco Systems
Sonstige Quartalszahlen: ABN Amro, British Land, Burberry
Sonstige Unternehmenstermine: SAP (Hauptversammlung), Deutsche Börse (Hauptversammlung), Uniper (Hauptversammlung), Zalando (Hauptversammlung), Westwing (Hauptversammlung), Vossloh (Hauptversammlung), PNE Wind (Hauptversammlung), Takkt (Hauptversammlung), 1&1 (Hauptversammlung), Grammer (Hauptversammlung), Init (Hauptversammlung), Berentzen (Hauptversammlung), Medigene (Hauptversammlung), Demire Deutsche Mittelstand Real Estate (Hauptversammlung), MorphoSys (Hauptversammlung), Adva Optical (Hauptversammlung), Pirelli (Hauptversammlung), Euronext (Hauptversammlung), Traton (Kapitalmarkttag)
01:50 Uhr: BIP Japan 1. Quartal
08:00 Uhr: ACEA Kfz-Neuzulassungen April
11:00 Uhr: Inflationsrate Eurozone April (2. Veröffentlichung)
14:30 Uhr: Baubeginne & Baugenehmigungen USA April
Donnerstag, 19. Mai 2022
Quartalszahlen Deutschland: Bertrandt, Südzucker (Bilanzpressekonferenz)
Quartalszahlen USA (nachbörslich): Applied Materials, Palo Alto Networks
Sonstige Quartalszahlen: Julius Bär, Assicurazioni Generali, National Grid, EasyJet (endgültig)
Sonstige Unternehmenstermine: Deutsche Bank (Hauptversammlung), LEG Immobilien (Hauptversammlung), United Internet (Hauptversammlung), Encavis (Hauptversammlung), Pfeiffer Vacuum (Hauptversammlung), ElringKlinger (Hauptversammlung), Deutsche Pfandbriefbank (Hauptversammlung), Zooplus (Hauptversammlung), LPKF (Hauptversammlung), SAF Holland (Hauptversammlung), Amadeus Fire (Hauptversammlung), CompuGroup Medical (Hauptversammlung), Deutsche Real Estate (Hauptversammlung), PSI (Hauptversammlung), Telefónica Deutschland (Hauptversammlung), AT&T (Hauptversammlung)
13:30 Uhr: EZB-Sitzungsprotokoll
14:30 Uhr: Philadelphia-Fed-Index
14:30 Uhr: Wöchentliche US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
Freitag, 20 Mai 2022
Quartalszahlen USA (vorbörslich): Deere
Sonstige Quartalszahlen: Richemont
Sonstige Unternehmenstermine: Wacker Chemie (Hauptversammlung), Stratec (Hauptversammlung), Accor (Hauptversammlung), Deliveroo (Hauptversammlung)
08:00 Uhr: Erzeugerpreise Deutschland April
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WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
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Sehr gute Einstufung des Marktes! Die Inflation hat mit Ukrainekrieg nur sekundär was zu tun - Ursache ist die FED (die EZB muss deswegen mitziehen) - die US-Wirtschaft steht bei weitem nicht so gut da, wie es die Zahlen belegen sollen - China fängt an die Coronasituation wirtschaftlich gegen die westlichen "Demokratien" einzusetzen...
Der wirtschaftliche Erfolg der USA infolge der Erweiterung der NATO ist in Deiner Darstellung nicht enthalten - scheint zu spekulativ zu sein.