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10:37 Uhr, 20.08.2021

Zucker: Weniger aus Brasilien, mehr aus Indien

Die brasilianische Agrarprognosebehörde Conab hat ihre Prognose für die 2021/22 in der Hauptregion Center-South produzierte Zuckermenge gesenkt und erwartet nun einen Rückgang im Jahresvergleich um elf Prozent auf 33,9 Millionen Tonnen.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Rohzuckerpreis fiel gestern wieder unter die Marke von 20 US-Cent je Pfund. In den Tagen zuvor hatte er erstmals seit viereinhalb Jahren über dieser Marke gehandelt. Der Preisrückgang gestern erfolgte im Einklang mit dem allgemeinen negativen Umfeld für die allermeisten Rohstoffe, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Insbesondere der Preisverfall am Ölmarkt sei dabei ins Gewicht gefallen, weil dadurch die Attraktivität für die Herstellung von Ethanol sinke und stattdessen von den Zuckermühlen in Brasilien mehr Zucker produziert werden könnte. Dennoch dürfte die Zuckerproduktion in Brasilien dieses Jahr deutlich fallen. Die brasilianische Agrarprognosebehörde Conab habe gestern ihre Prognose für die 2021/22 in der Hauptregion Center-South produzierte Zuckermenge gesenkt und erwarte nun einen Rückgang um elf Prozent auf 33,9 Millionen Tonnen, heißt es weiter.

„Damit bleibt Conab aber noch über der unlängst ebenfalls gesenkten Prognose des Zuckerhändlers Czarnikow von 32,5 Millionen Tonnen. Als Grund für die Abwärtsrevision nannte Conab unzureichende Regenfälle und einen ungewöhnlich harschen Winter, was die Erträge erheblich gemindert hat“, so Fritsch.

Angesichts des deutlich gestiegenen Preisniveaus von 20 US-Cent je Pfund könnte Indien in der im Oktober beginnenden neuen Saison sechs Millionen Tonnen Zucker exportieren, ohne dabei den heimischen Produzenten Exportsubventionen zahlen zu müssen. Diese Ansicht habe am Dienstag ein hochrangiger Vertreter des dafür zuständigen Ministeriums geäußert. Damit würde der erwartete Produktionsrückgang in Brasilien mehr als kompensiert, heißt es weiter.

„Der Preisrückgang gestern hatte zwar andere Gründe. Die Aussicht auf deutlich mehr Zucker aus Indien macht einen Preisanstieg deutlich über 20 US-Cent allerdings weniger wahrscheinlich“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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