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11:20 Uhr, 31.05.2021

Zucker: Trotz Produktionsanstieg 2021/22 keine üppige Versorgungslage

Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl rechnet damit, dass sich der Rohzuckerpreis auch in den nächsten Monaten über 16 US-Cent je Pfund hält.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - In seinem letzte Woche veröffentlichten halbjährlichen Bericht zum Zuckermarkt erwartet das USDA 2021/22 einen Anstieg der weltweiten Produktion. Es stimmt der Einschätzung vieler anderer Beobachter zu, wonach Zuwächse in der EU, Thailand und Indien das Minus in Brasilien mehr als kompensieren sollen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Die brasilianische Produktion erwarte das USDA fünf Prozent unter Vorjahr und fast gleichauf mit der Schätzung der brasilianischen Prognosebehörde Conab von marginal unter 40 Millionen Tonnen. Die Annahme für die EU-27-Produktion könne als optimistisch gelten. Sie solle auf 15,8 Millionen Tonnen steigen, nachdem in einigen Ländern die Pflanzenschutzmittelgruppe der Neonikotinoide mit Einschränkungen wieder zugelassen worden sei. Dies wären sieben Prozent mehr als die für 2020/21 angegebenen 15,1 Millionen Tonnen, heißt es weiter.

„Die EU-Kommission gibt die Zuckerproduktion 2020/21 in der EU-27 bisher mit mageren 14,5 Millionen Tonnen an, inkl. UK mit 15,4 Millionen Tonnen (elf Prozent bzw. zwölf Prozent unter 2019/20). Auch bei Indien ist das USDA eine der optimistischsten Stimmen und erwartet 2021/22 einen weiteren Anstieg um drei Prozent auf 34,7 Millionen Tonnen. Steigen soll die Produktion auch in Indonesien und Pakistan“, so Helbing-Kuhl.

Besonders der Zuwachs bei den Exporten Thailands – wo die Produktion um stolze drei Millionen auf 10,7 Millionen Tonnen steigen solle – dürfte trotz geringerer Lieferungen aus Brasilien auch für ein Plus beim globalen Handelsvolumen sorgen. Denn die Nachfrage sei laut USDA rekordhoch. Dies führe erneut zu einem Abschmelzen der weltweiten Bestände. Nach einem Minus von über vier Millionen Tonnen 2019/20 und fast drei Millionen Tonnen 2020/21, sollen sie um weitere 1,8 Millionen Tonnen sinken, heißt es weiter.

„Es liegt im Auge des Betrachters, ob dies zum Bild des Analysehauses IHS Markit passt, das seit Längerem für 2021/22 einen 'ausgeglicheneren' Markt prognostiziert. Nach einem üppig versorgten Markt sieht dies alles aber wohl kaum aus. Wir rechnen daher damit, dass sich der Rohzuckerpreis auch in den nächsten Monaten über 16 US-Cent je Pfund hält“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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