Zucker: Thailand soll mehr produzieren, globale Bilanz aber wohl wieder negativ
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Zuckermenge, die Brasilien 2021/22 zur globalen Produktion beitragen wird, ist deutlich niedriger als im Vorjahr. Zum Glück sieht es andernorts anders aus. Neben Indien, dem eine weitere gute Ernte bevorsteht, ist hier das nach Brasilien zweitgrößte Zuckerexportland Thailand von besonderer Relevanz, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Dort habe eine zweijährige Dürre die letzten Zuckerrohrernten dezimiert. Nun zeige sich die Erzeugergruppe Thai Millers Corp. zuversichtlich, dass 2021/22 wieder an vergangene Zeiten angeknüpft werden könne und nach den schwachen 7,6 Millionen Tonnen Zucker des letzten Jahres bis zu elf Millionen Tonnen produziert würden. Für 2022/23 würden sogar 13 Millionen Tonnen für möglich gehalten, heißt es weiter.
„Denn die mit Zuckerrohr bepflanzte Fläche wird wegen der attraktiven Zuckerpreise ausgeweitet und es wird mit ergiebigen Regenfällen gerechnet. Schon für 2021/22 geht Thai Millers daher von einem Exportpotenzial von über acht Millionen Tonnen Zucker aus. Das wäre rund doppelt so viel, wie die ISO laut dem Nachrichtendienst AgriMoney Ende August für die Saison 2020/21 schätzte und würde den Rückgang Brasiliens etwa ausgleichen“, so Helbing-Kuhl.
Denn für Brasilien rechne die ISO 2021/22 mit Exporten von nur rund 26 Millionen Tonnen nach gut 30 Millionen Tonnen 2020/21. Die ISO sei allerdings vorsichtiger als Thai Millers und rechne für 2021/22 mit einer Produktion in Thailand von neun Millionen Tonnen und Exporten in Höhe von 6,2 Millionen Tonnen. Für die EU zeige sie sich mit einer Produktion von 14,9 Millionen Tonnen ebenfalls pessimistischer als etwa die EU-Kommission in ihrem Sommer-Kurzfristausblick mit 15,5 Millionen Tonnen (gut plus eine Million gegenüber Vorjahr). Deutschland, wo Zuckerrübenernte und Zuckerproduktion in wenigen Wochen anlaufen, dürfte dazu laut der deutschen Zuckerindustrievereinigung WVZ 4,4 Millionen Tonnen beitragen, flächen- und ertragsbedingt etwas mehr als die 4,1 Millionen Tonnen des Vorjahrs, heißt es weiter.
„Wie schon berichtet, rechnet die ISO nach einem globalen Defizit 2020/21 von 1,5 Millionen Tonnen für 2021/22 sogar mit einem Fehlbetrag von 3,8 Millionen Tonnen, weil die weltweite Produktion stagnieren, die Nachfrage aber etwas zulegen soll. Auch wenn mit Anlaufen der Produktion auf der nördlichen Halbkugel ein gewisser Preisdruck einhergeht, dürfte diese Aussicht die Preise auch in den kommenden Monaten auf hohem Niveau halten“, so Helbing-Kuhl.
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