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10:23 Uhr, 02.09.2021

Zucker: Preis wieder bei rund 20 US-Cent je Pfund

Haupttriebfeder des Preisanstiegs der letzten Wochen ist die durch Dürre und dann auch noch Frost gebeutelte Produktion in Brasilien.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Wie bereits schon einmal Mitte August, war der Rohzuckerpreis in New York in den letzten Tagen über die Marke von 20 US-Cent je Pfund gestiegen, ein Niveau, das zuvor zuletzt im Februar 2017 gesehen wurde. In den letzten zwölf Monaten hat Zucker über 50 Prozent an Wert gewonnen. Auch im gestrigen Tagesverlauf lag der Preis phasenweise über 20 US Cent, schloss aber bei 19,7 US-Cent je Pfund, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der Donnerstagsausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Haupttriebfeder des Preisanstiegs der letzten Wochen sei die durch Dürre und dann auch noch Frost gebeutelte Produktion in Brasilien. Dies manifestiere sich auch in den Exporten. Gestern sei gemeldet worden, dass Brasilien im August 2,6 Millionen Tonnen Zucker exportiert habe, deutlich weniger als die 3,14 Millionen Tonnen vor einem Jahr. In der letzten Saison sei die Zuckerproduktion im Hauptanbaugebiet Center-South mit 38,5 Millionen Tonnen rekordhoch gewesen, dieses Jahr könnte sie unter 33 Millionen Tonnen fallen, heißt es weiter.

„Dies ist ein wichtiger Grund dafür, dass nach dem Angebotsdefizit in der auslaufenden Saison 2020/21 – in vielen anderen Ländern war die Produktion anders als in Brasilien sehr schwach, darunter in der EU mit nur 14,5 Millionen Tonnen und in Thailand – von vielen Beobachtern auch für 2021/22 mit einem Defizit am globalen Zuckermarkt gerechnet wird. Die Internationale Zuckerorganisation schätzte es letzte Woche auf 3,8 Millionen Tonnen, nach 1,5 Millionen Tonnen 2020/21“, so Helbing-Kuhl.

In der EU dürfte der durchschnittlich erzielte Zuckerpreis inzwischen die Marke von 400 Euro je Tonne genommen haben. Die Preismeldung der EU-Kommission finde mit mehrmonatiger Verzögerung statt. Die letzte Angabe sei für Juni mit 397 Euro je Tonne, 18 Euro über Vorjahr. Nach Angaben der EU-Kommission sei die EU in den letzten Jahren wieder Netto-Importeur von Zucker, auch 2020/21 (700.000 Tonnen Netto-Importe nach gut einer Million Tonnen 2019/20), heißt es weiter.

„Schätzungen zu Produktion oder Handelsstatus in der kommenden Saison 2021/22, für die die Rüben auf den Feldern stehen, gab die EU-Kommission in ihrer Präsentation von Ende August nicht ab. In der Sommer-Ausgabe ihres Kurzfristausblicks geht sie von einem Anstieg der EU-Zuckerproduktion auf 15,5 Millionen Tonnen aus, auch dies bliebe deutlich unter den Vorjahren mit rund 17,5 Millionen und noch früheren Mengen von über 20 Millionen Tonnen“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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