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10:34 Uhr, 16.02.2022

Zucker: Preis fällt auf Siebenmonatstief

Der Blick richtet sich bereits auf die im April beginnende Saison 2022/23. Diese dürfte besser ausfallen als im letzten Jahr. Einer Reuters-Umfrage zufolge soll die Zuckerrohrernte in der Hauptanbauregion Center-South (CS) 560 Millionen Tonnen betragen, nach 525 Millionen Tonnen im Vorjahr.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Rohzuckerpreis fiel gestern auf 17,5 US-Cent je Pfund und markierte damit das niedrigste Niveau seit knapp sieben Monaten. Von dem im Januar bei 19,3 US-Cent verzeichneten Zwischenhoch hat sich der Preis mehr als neun Prozent entfernt, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Dies sei bemerkenswert, da gleichzeitig der Ölpreis deutlich gestiegen sei, was dem Zuckerpreis Rückenwind hätte geben sollen. Denn dadurch werde für die Zuckermühlen in Brasilien die Herstellung von Ethanol aus Zuckerrohr lukrativer, so dass im Umkehrschluss weniger Zuckerrohr für die Produktion von Zucker zur Verfügung stehe, heißt es weiter.

„Eine Erklärung für die Abkopplung der Zuckerpreise von den Ölpreisen könnte sein, dass in Brasilien gerade 'Off-Season' ist, also viele Zuckermühlen geschlossen sind, bevor die neue Ernte im April beginnt. Zudem scheint der Ethanolabsatz in Brasilien zu stocken. Im Januar lagen die Verkäufe laut der Industrievereinigung Unica 32 Prozent niedriger als im Vorjahr und erreichten mit 1,76 Milliarden Liter das niedrigste Niveau seit mindestens April 2021“, so Fritsch.

Damals sei Brasilien zur Eindämmung der Corona-Pandemie in einem Lockdown gewesen, der die Kraftstoffnachfrage reduziert habe. Eine Sorte Ethanol, das in direkter Konkurrenz zu Benzin an den Tankstellen stehe, habe sogar einen Absatzrückgang von 44 Prozent verzeichnet. Unica führe dies auf die gestiegenen Kraftstoffpreise zurück, die die Fahraktivität gebremst hätten. Zudem sei Ethanol in den letzten Monaten teurer als Benzin gewesen, da die Zuckermühlen zuvor mehr Zucker und weniger Ethanol produziert hätten, heißt es weiter.

„Das könnte sich angesichts der aktuellen Preisentwicklung ändern. Der Blick richtet sich zudem bereits auf die im April beginnende Saison 2022/23. Diese dürfte besser ausfallen als im letzten Jahr. Einer Reuters-Umfrage zufolge soll die Zuckerrohrernte in der Hauptanbauregion Center-South (CS) 560 Millionen Tonnen betragen, nach 525 Millionen Tonnen im Vorjahr. Die Zuckerproduktion in CS soll auf 34,35 Millionen Tonnen steigen, verglichen mit 32 Millionen Tonnen im Vorjahr. Der globale Zuckermarkt soll deshalb im kommenden Erntejahr wieder einen Überschuss von 750.000 Tonnen aufweisen, nach einem Defizit von 1,25 Millionen Tonnen im laufenden Erntejahr 2021/22“, so Fritsch.

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