Zucker: Neue Schätzungen zur Produktion 2021/22
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Internationale Zuckerorganisation ISO erwartet, dass die EU-27 in der kommenden Saison 14,7 Millionen Tonnen Zucker produzieren wird, 800.000 Tonnen mehr als 2020/21. Grund sollen höhere Erträge sein, bei denen die Wiederzulassung einiger Pflanzenschutzmittel der Neonikotinoid-Gruppe eine Rolle spielen dürfte, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Die EU-Kommission gehe noch davon aus, dass in der EU-27 2020/21 14,5 Millionen Tonnen Zucker hergestellt würden, liege also über der ISO. Dies sei allerdings ein Minus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr, nachdem in Frankreich die Gelbvirus-Krankheit für einen Einbruch um ein Drittel gesorgt habe. Für 2021/22 habe die EU-Kommission bisher nur für die Zuckerrübenernte eine Schätzung vorgelegt, nicht für die Zuckerproduktion, die vom Zuckergehalt abhänge. Die Ernte solle aber immerhin steigen, heißt es weiter.
„Auch die brasilianische Prognosebehörde Conab legte gestern neue Prognosen zur Zuckerproduktion 2021/22 vor. Die Zuckerrohrfläche soll wegen der hohen Konkurrenz durch Mais und Sojabohnen 2,2 Prozent kleiner sein und wegen der langen Trockenheit auch der Ertrag sinken. Im Hauptanbaugebiet Center-South dürfte die Zuckerproduktion daher um 6,4 Prozent auf 35,8 Millionen Tonnen fallen, landesweit um sechs Prozent auf 39,8 Millionen Tonnen“, so Helbing-Kuhl.
Dennoch: Wegen einer weiteren guten Ernte in Indien und einem Anstieg in Thailand um 25 Prozent auf etwa zehn Millionen Tonnen – eine Schätzung, die gestern durch ein Unternehmen vor Ort bestätigt worden sei – solle die globale Produktion steigen. Nach einem Defizit 2020/21, das IHS Markit bei 3,4 Millionen Tonnen sehe, dürfte der Markt dann „ausgeglichener“ sein. Die ISO werde ihre neue Defizitschätzung Ende Mai vorlegen, im Februar habe sie von 4,8 Millionen Tonnen gesprochen, heißt es weiter.
„Allein aufgrund der absoluten Höhe bleibt die brasilianische Produktion auch 2021/22 eine Schlüsselgröße. Wesentlich für die Verteilung des Zuckerrohrs auf die Zucker- und die Ethanolproduktion sind die Ölpreise und die Wechselkurse. Während wir über die kommenden Monate keine weitere Verteuerung von Rohöl sehen, könnte von der Währungsseite Gegenwind kommen. Denn wir erwarten eine zumindest moderate Aufwertung des Real, die die Preise des wichtigen Exportguts Zucker bei der Umrechnung in heimische Währung dämpft und die Produktion und den Export damit weniger attraktiv macht“, so Helbing-Kuhl.
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