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10:45 Uhr, 12.03.2021

Zucker: Kleiner Dämpfer für den Preis

Die Aussicht auf hohe Lieferungen aus Brasilien bei einem schwachen Real ist Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl zufolge ein dämpfender Faktor für den Preis in den letzten beiden Wochen gewesen. Aktuell bleibt Zucker aber knapp. 2020/21 dürfte mit einem zweiten Defizit in Folge enden.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Wie viele andere Agrarprodukte hatte auch Rohzucker in der zweiten Februarhälfte ein Mehrjahreshoch markiert. In diesem Fall war es bei 17,5 US-Cent je Pfund fast ein Vierjahreshoch. In den letzten Tagen schwankt der Preis aber wieder um 16 US-Cent je Pfund, wo der Preis vor dem Anstieg in diesem Jahr zuletzt im Frühjahr 2017 lag, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Das Handelshaus Sucden erwarte, dass 2021/22 bei einer trockenheitsbedingt niedrigeren Zuckerrohrmenge von 575 bis 580 Millionen Tonnen (Vorjahr gut 600 Millionen Tonnen) im brasilianischen Hauptanbaugebiet Center-South (CS) 36 bis 36,5 Millionen Tonnen Zucker produziert würden. In der diesen Monat zu Ende gehenden Saison 2020/21 seien es bislang rund 38,5 Millionen Tonnen, heißt es weiter.

„Mit einer Zuckerproduktion von 36,7 Millionen Tonnen in CS zeigt sich das Beratungshaus Datagro etwas optimistischer, da dessen Ansicht nach der Zuckeranteil an der Verarbeitung von Zuckerrohr auf 46,5 Prozent steigen soll, von 46 Prozent in der letzten Saison. Denn die Zuckerproduktion im Land ist derzeit profitabler als die Ethanolproduktion und bei den hohen Zuckerpreisen, die in Landeswährung auch von der Schwäche des Brasilianischen Real profitierten, wurden bereits viele Zuckerverkäufe für 2021/22 abgeschlossen“, so Helbing-Kuhl.

Die Aussicht auf hohe Lieferungen aus Brasilien bei einem schwachen Real sei denn auch ein dämpfender Faktor für den Preis in den letzten beiden Wochen gewesen. Aktuell bleibe Zucker aber knapp. Denn 2020/21 dürfte mit einem zweiten Defizit in Folge enden. Datagro schätze es auf 2,8 Millionen Tonnen nach 2,6 Millionen Tonnen 2019/20. Aktuell führe die niedrige Produktion in der EU und in Thailand dazu, dass trotz Brasiliens und Indiens hoher Produktion die Nachfrage nicht gedeckt werden könne, heißt es weiter.

„Für 2021/22 erwartet Datagro allerdings Besserung sowie eine weiterhin hohe Produktion in Indien und damit einen kleinen globalen Überschuss. Allerdings nicht ohne zu warnen, dass geringfügige Abweichungen die Bilanz schnell ins Wanken bringen können. Die Pandemie bleibt ebenfalls ein weiterer Faktor erhöhter Unsicherheit. Mit jeweils fast fünf Millionen Tonnen liegen die Defizitschätzungen der Internationalen Zuckerorganisation und von IHS Markit für 2020/21 deutlich höher als die von Datagro. Für 2021/22 erwartet aber auch IHS Markit einen in etwa ausgeglichenen Markt“, so Helbing-Kuhl.

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