Zucker: Frankreich und Deutschland kürzen Ernteerwartung
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Rohzucker verteuerte sich gestern in New York im nächstfälligen Kontrakt (März 2021) um 3,4 Prozent auf 15,5 US-Cent je Pfund. Damit erreichte der Preis bezogen auf den meistgehandelten Terminkontrakt ein Dreieinhalbjahreshoch, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Schon seit Längerem profitiere er davon, dass der Markt mit Sorge auf die Witterung in Brasilien schaue, Indien noch keine Entscheidung zu Exportsubventionen in der laufenden Saison getroffen habe und in Thailand die zweite dürrebedingt schwache Ernte in Folge anstehe. Hier dürften nur etwa 7,5 Millionen Tonnen Zucker produziert werden, nochmals zehn Prozent weniger als im Vorjahr, während es davor fast 15 Millionen Tonnen gewesen seien, heißt es weiter.
„So ist die Versorgung besonders bei Weißzucker recht knapp. Zwar werden in der EU gerade die Zuckerrüben geerntet. Doch auch hier dürfte die Ernte allenfalls mäßig werden. Gestern kürzte das französische Agrarministerium seine Ernteschätzung von 30,5 Millionen auf 27,2 Millionen Tonnen Zuckerrüben. Dies sind 28 Prozent weniger als im Vorjahr und so wenig wie seit mindestens 20 Jahren nicht. Dürre und Pflanzenkrankheiten drücken die Erträge auf ein 19-Jahrestief. Dies wird sich in eine stark sinkende Zuckerproduktion übersetzen“, so Helbing-Kuhl.
Auch die deutsche Wirtschaftliche Vereinigung Zucker WVZ habe gestern ihre Erwartung an die deutsche Zuckerproduktion von 4,17 Millionen auf 4,1 Millionen Tonnen reduziert, die aus 25,4 Millionen Tonnen Rüben hergestellt werden solle. 2019/20 seien es auf einer etwas größeren Fläche 4,23 Millionen Tonnen gewesen. In ihrem Herbstausblick habe die EU-Kommission die EU-Zuckerproduktion auf 15,9 Millionen Tonnen geschätzt, nach bereits schwachen 16,2 Millionen Tonnen 2019/20, heißt es weiter.
„Seither wurden die Erträge nochmals gekürzt. Global fiel das Defizit 2019/20 zwar wegen der Corona-Krise deutlich schwächer aus als erwartet – die Internationale Zuckerorganisation ISO reduzierte es im Spätsommer von neun Millionen auf marginale 0,1 Millionen Tonnen. Doch 2020/21 dürfte es laut ISO zu einem weiteren Defizit kommen, auch wenn dieses mit rund 700.000 Tonnen ebenfalls klein ausfallen dürfte“, so Helbing-Kuhl.
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