Zucker: Auf Siebeneinhalbmonatshoch
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Seit Mitte September hat sich der Rohzuckerpreis fast kontinuierlich von unter 12 US-Cent je Pfund auf ein Siebeneinhalbmonatshoch von 14,7 US-Cent hinaufgearbeitet. Angebotsseitige Gründe sind – bei aller Unsicherheit über die Nachfrage im weiteren Verlauf der Corona-Krise – die geringe Produktion des wichtigen Exporteurs Thailand und die Aussicht auf einen Rückgang in Russland, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Auch in der EU solle die Zuckerproduktion laut EU-Kommission nach nur 16,2 Millionen Tonnen im Vorjahr in der begonnenen Saison 2020/21 nochmals leicht auf 15,9 Millionen Tonnen sinken. Gleichzeitig neige sich die Verarbeitung im größten Zuckerland Brasilien für dieses Jahr dem Ende zu. Erst im Frühjahr 2021 werde sie dann wieder Fahrt aufnehmen. Zuletzt werde aber vorrangig die Rolle Indiens, des zweitgrößten Produzenten, diskutiert. In den letzten Jahren habe immer wieder die Sorge vor hohen subventionierten Exporten Indiens auf den Zuckerpreis gedrückt, heißt es weiter.
„Indien produziert mehr Zucker als es selbst verbraucht. Durch den subventionierten Abfluss von Zucker ins Ausland soll ein starker Anstieg der Bestände vermieden und der Preis im Inland gestützt werden. Dies soll es den Zuckermühlen erlauben, ihren Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Landwirten nachzukommen. Agenturangaben zufolge hat Indien 2019/20 rekordhohe 5,8 Millionen Tonnen Zucker ausgeführt und dazu umgerechnet sechs bis sieben US-Cent je Pfund an Subventionen eingesetzt“, so Helbing-Kuhl.
Da die Zuckerproduktion 2019/20 mit 27,4 Millionen Tonnen nicht weit über dem geschätzten Inlandsverbrauch von 25 bis 26 Millionen Tonnen gelegen habe, seien die Bestände so um vier Millionen auf 10,6 Millionen Tonnen reduziert worden. Nun rechne die indische Zuckermühlenvereinigung ISMA für die begonnene Saison 2020/21 aber mit einem Anstieg der Zuckerproduktion um 13 Prozent auf 31 Millionen Tonnen, heißt es weiter.
„Sie leitet daraus die Notwendigkeit ab, wieder etwa sechs Millionen Tonnen Zucker subventioniert auf den Weltmarkt zu bringen. Die Subventionierung verursacht jedoch hohe Kosten – staatliche Mittel, die in der Corona-Krise möglicherweise an anderer Stelle benötigt werden. Noch hat Indien keine Entscheidung zu 2020/21 gefällt, was am Markt positiv aufgenommen wird“, so Helbing-Kuhl.
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