Zinsentscheid in der Türkei: Absturz mit Ansage
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Ankara (Godmode-Trader.de) - Nach dem Zinsentscheid der türkischen Notenbank CBRT brach der Lira-Kurs erneut weg und markiert zum US-Dollar bei 15,50 ein neues Rekordtief.
Die CBRT hat trotz der Warnung vieler Ökonomen vor einer steigenden Inflation erneut ihren Leitzins gesenkt. Er werde von bislang 15,0 auf 14,0 Prozent reduziert, wie die Zentralbank am Donnerstag in Ankara mitteilte. Die Währungshüter signalisierten aber zumindest ein vorläufiges Ende der Leitzinssenkungen.
Seit September hat die CBRT den Leitzins nun um insgesamt 5,0 Prozentpunkte zurückgenommen. Nach Meinung von Ökonomen wären eigentlich höhere Zinsen zum Kampf gegen die Inflation notwendig. Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich jedoch wiederholt als Zinsgegner bezeichnet. Und Erdogan hält auch bei der Geldpolitik offenbar die Zügel in der Hand. Er hat bereits mehrere Notenbankmitglieder entlassen, die seinen Vorgaben nicht folgten. Er will mit niedrigeren Zinsen die Konjunktur ankurbeln. .
Die Zinssenkungen sind für die anhaltende Schwäche der Lira zu einem großen Teil verantwortlich. Zuletzt hat die CBRT deshalb am Devisenmarkt interveniert, was aber nur kurzzeitig Entlastung brachte: So verkaufte sie Dollar, um die Lira zu stützen. Die Schwäche der Landeswährung wiederum facht die Inflation nur noch stärker an, weil dadurch Importe teurer werden. Die Türkei steckt in einem Handelsbilanzdefizit. Sie importiert mehr als sie exportiert. Auch deshalb ist der beschriebene Kreislauf so ungesund für das Schwellenland.
Wichtigster Handelspartner der Türkei ist Deutschland. Auch hierzulande macht man sich Sorgen über die Finanz- und Währungskrise in dem Land zwischen Mittelmeer und dem Kaukasus. „Weil Waren aus dem Ausland teurer werden, verringert sich die Nachfrage in der Türkei und deutsche Exporte leiden darunter", sagte der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, Dirk Jandura, kürzlich zu Reuters. So seien die Ausfuhren in die Türkei im August um 30 Prozent eingebrochen.
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